Am Abend setze ich mich in eine Bar zum Bayern-Atleti gucken und schon nach kurzer Zeit gesellten sich weitere Pilger an meinen Tisch. Ein Argentinier (Nationalität wie Atletis Trainer als für die) einer aus Barcelona (zwar Spanier aber mehr Catalane wie Guardiola, daher für Bayern) und ein Franzose (egal da in beiden Teams ein Franzose). War super lustig mit den dreien und wir konnten durchweg auf spanisch kommunizieren.
An das Schlafen mit mehreren schnarchenden Menschen im Raum habe ich mich mittlerweile ebenso gewöhnt, wie an den König des Schnarchens aus Korea der es irgendwie oft in ein Zimmer mit mir schafft.. Und dank der Aufbruchstimmung ab um 5 bin ich immer schon zum Sonnenaufgang zwischen halb und um 7 in der Natur.
Tag 5 führte mich megaentspannte 20 km nach Estella, ich konnte wieder so tiefgründige gespräche führen, lecker unterwegs essen und hübsche kleine Städtchen bewundern. Vorbildlich bin ich auch in der Mittagshitze nicht durchgängig gelaufen sondern habe auch mal meinen Kreislauf mit einem eiskaltem Bier beruhigt :) In Estella gab es dann noch einige hübsche Bauten zu bewundern, einen Fluss für meine Füsse und einfach einen entspannten Nachmittag. Abendessen wurde mir dann von Italienern und einer Holländerin gekocht, was wir herrlich auf der Terasse einnahmen, und ich dafür anschließend abwusch.
Tag 6 war sehr heiß dafür nur 20 km und führte mich bereits nach wenigen Km zu einer kostenlosen Weinquelle. Bei der Gelegenheit machte ich es mir beim Sonnenaufgang vor einem hübschen Kloster mit dem Quellwasser, lecker Baguette und allem dazu gemütlich.. Was ein herrlicher Start in den Tag, den ich auch mit vorbeikommenden teilte. Im Zielort Los Arcos übernachtete ich in einer österreichischen Herberge und dort gab es zum Mannertag deutsches Weisbier :) der Abend war ebenfalls sehr schön, vor der hübschen Kirche der Stadt, Paellaessen und einem Gitarristen lauschen mit den beiden Holländerinnen und weiterem Bier.
Tag 7 führte mich über 28 km nach Logroño in einen neuen Bundesstaat, eine wunderhübsche Stadt in der mich vieles an Madrid erinnerte und die erst in der Dunkelheit zu richtigen Leben erwachte. Hierzu auch das Highlight des Tages: Mit den drei Spaniern vom Fussballgucken ging es in eine Tapasbar der Extraklasse und auch wenn ich mein tagesbudget deutlich überschritt, haben wir so unheimlich lecker gegessen. So gab es unter anderem Tapas mit Tintenfisch und dessen Tinte :) dazu einiges an Wein und super sympathische Gespräche, an denen ich mich nun nach einer Woche schon wieder besser beteiligen kann. Am ende des abends war unsere Runde dann auf 13 Pilger angewachsen, alles so gesellig hier.
Tag 8 starte im leichten Regen und endete nach 28 km in Naveja. In der einzigen kleinen Stadt auf dem weg gab es ein sehr ausgiebiges Frühstück und ansonsten bin ich einfach mal schnell meinen Stiefel runtergelaufen, was mich noch vor der Öffnung der Herberge um 2 an selbige brachte. Es gab anschließend auch wieder einen Fluss zum entspannen und irgendwie bin ich grad wohl eingenickt...
Noch bissl was allgemeines: Meine Beine und Füsse sind einfach in großartiger Verfassung, auch die knapp 60 km in zwei Tagen ändern daran nichts. Dafür leiden die Schultern ein wenig unter 9,5 kg reiner Traglast. Ich suche meistens die städtischen Herbergen auf, weil sie die grössten sind und somit da immer viele Bekannte gesichter sind, es Küchen gibt und der Preis zwischen 5-8 euro liegt. Um 10 ist Nachtruhe (nur zum Bayern spiel schenkte mir das Universum eine bis 11 uhr) ab 6 geht das licht an. Zusammenfassend: My Life is brilliat, my love is pure