Hola a todos!

03.May 2016 - Pamplona


Life is Brilliant! Hola a todos. Nachdem ich mich bei euch allen für die vielen guten Wünsche und emotionalen Verabschiedungen bedankten möchte versuche ich euch einen kleinen Einblick in die ersten Pilgertage zu geben. Vorweg: Es ist einfach fantastisch.

Der Weg zum Weg begann am Donnerstag von Dresden ins wunderschöne Barcelona wo ich einen Abend Aufenthalt hatte, den ich ungeplant mit super freundlichen Spaniern bei Bier und Tapas nahezu komplett in einem geliebten 100 Montanditos verbracht habe :)
Am nächsten morgen ging es dann weiter mit dem Schnellzug und durch sehr hübsche und abwechslungsreiche Landschaften nach Pamplona und von da aus mit dem Bus in den Startort Saint Jean Pied de Port. Nachdem ich schon im Bus die ersten tollen Menschen kennen gelernt hatte, genehmigte ich mir ein französisches Abendbrot mit Baguette, Käse und Wein am Fluss der schönen Altstadt und gesellte mich anschließend zu drei Französinnen die zwar keine andere Sprache sprachen, wir aber trotzdem viel miteinander lachten

Der erste Etappentag war sowohl Königsetappe als auch ein absolutes Highlight zugleich. Auf einer Strecke von 26 km galt es 1200 Höhenmeter zu überwinden. Gestartet bin ich kurt vor 7 Uhr , absolvierte sie ersten 500 Höhenmeter bei leichten Regen problemlos, ehe der Tag einen intensiven Monent auf den anderen folgen lies. Auf einmal zog ein Sturm auf, alles verdunkelte sich und der Regen peitschte mir ungebremst ins Gesicht. Es erinnerte mich so an unsere verregnete Alpentouren im Sommer... Sich schon nach wenigen Minuten brach der Himmel ebenso schnell wieder auf, öffnete den Blick auf die herrlich grüne Umgebung, welcher von einem Regenbogen eingerahmt wurde... so wunderschön!
Auf dem Gipfel boten sich dann eben so herrliche Aussichten auf die umliegenden Täler und schneebedeckten Berge. Und zwei stunden später war auch mein Berg schneebedeckt :) ununterbrochen wehte jetzt ein eisigkalter wind und peitschte den Pilgern den Schnee auf den Weg, meine Hände waren so gefroren, dass ich nach dem Pinkeln meine Hose nicht mehr schließen konnte und diese Qualen haben trotzdem zu solch intensiven Gefühlen geführt.

Im Zielort angelangt übernachteten wir mit 350 anderen Pilgern! Tranken fröhlich einige Siegrbier und schlugen uns beimAbendessen die Bäuche voll, ehe ich voller Spas noch mit einigen Mädels mitten in der Herberge spontan Yoga machte :)

Am Sonntag führte die etappe wieder bergab und nachdem ich wieder um 7 starte erreichte ich nach 27 km 18 Uhr larrasoana. Auch dieser Weg war wieder super schön... eine Stunde bin ich etwa alleine singend gelaufen bis zum ersten frühstück in einer Bar, wo ich Sasha aus Heidelberg kennen lernte mit dem ich dann eine Stunde gemeinsam pilgerte und anschließend noch mit ihm und zwei Amis das erste Bier in der Sonne genoss. Die vielen tollen Bekanntschaften sind einfach genial. So bin ich anschließend mit zwei so sympathischen Holländerinnen, durch nicht minder sympathische Landschaften gewandert, habe mit ihnen sehr viel gelacht und Tortilla und bierpausen eingelegt.

Bei unserer ankunft haben wir dann die letzten drei freien Betten im gesamten Ort bekommen, ebenso wie einen gratis Wein beim einkaufen und ein super leckeres Abendessen.

Tag 3 wurde ausnahmsweise erst halb neun gestartet weil die mädels die Küche für ein selbst gemachtes Frühstück nutzen wollten, wovon ich dann ja auch profitierte :) gemeinsam ging es dieses Mal den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein an einem Fluss entlang, wo wir auch ein leckeres zweites Frühstück einnahmen viel im Gras chillten und die Aussichten genossen. Das Ziel Pamplona lag nur 17 km entfernt und so konnten wir die wunderhübsche Stadt am Nachmittag noch erkunden.

Abends folgte dann wieder so ein intensiver Moment. Ich hatte mittlerweile etwas Halsschmerzen und wir bereiteten zusammen einen leckeren Couscoussalat zu, Italiener zauberten ein drei Gänge Menü wie im Restaurant und nette Südkoreaner mit denen ich auch ständig unterwegs kurz quatsche machten Hühnersuppe. Nachdem ich von meinen Halsschmerzen berichtete bekam ich sofort eine Suppe gereicht, die Italiener luden uns zu einem Wein ein und wir hatten alle so viel Spas... Alles wurde geteilt, während die lebensfremden Menschen bei uns nicht einmal leerstehende Häuser teilen wollen und sie lieber abfackeln...

Tag 4 war ich etwas unfit und wollte lieber alleine in meinem eigenen Tempo laufen. Los ging es schon halb sieben wodurch ich einen hübschen Sonnenaufgang hinter Pamplona bewundern konnte. Alleine war ich jedoch nicht lange, ging ein Stück mit einer Australierin die den Weg schon zum dritten Mal geht, ein Stück mit einer Amerikanerin die weinte als sie meine Herkunftsstadt erfuhr weil ihr Vater sich bis heute damit quält vor 70 Jahre an dem Bombenangriff beteiligt gewesen zu sein, wieder so intensiv.
Und nach all den Südkoreaner lernte ich dann auch endlich mal ein Mädel aus China kenne , mit der ich auch einige Sätze wechseln konnte :) gemütlich mit vielen Tee und relax Pausen brachte ich bis um 2 23 km hinter mich, wusch meine Wäsche und döste den Rest des Nachmittags auf der Sonnenwiese der Herberge.