Break

27.May 2016 - Ponferrada


Ein herzliches Hallooo an euch alle aus Bremen. Auch wenn die meisten schon telefonisch informiert sind, folgendes hat sich seit dem letzten Eintrag ereignet:

Aus Astorga ging es Samstagfrüh in die Berge hinein. Ich hab mich sehr über die Abwechslung gefreut, nach den endlosen geradeaus Wegen mal wieder bergauf zu wandern. Der Camino führte mich durch neue Landschaften auf 1500 m in das deutlich kühlere Foncenbadon. Hier war außer ein paar Herbergen absolut nichts und so sas ich den nachmittag mit Quim in einem kleinen Restaurant, in dem wir uns super unterhielten. Zudem gab er mir das dritte und letzte Zeichen, dass morgen mein vorerst letzter Tag auf dem Jakobsweg sein würde.

Nachdem ich diese Entscheidung spontan in der Nacht traf, habe ich den folgenden Tag umso mehr genossen. Es ging zuerst zum Cruz de Ferro dem Gipfelkreuz , an dem Pilger seit Jahrtausenden mitgebrachte Steine stapeln um Sünden oder Probleme zurückzulassen. Das war ein sehr bewegendes Ambiente, selbst die Südkoreaner hatten etwas mitgebracht. Ich habe auch zwei Sachen symbolisch da gelassen, auch wenn ich bereits in den Wochen zuvor gemerkt habe, dass ich sie gedanklich bereits losgelassen hatte. Im Anschluss ging es 1000 Höhenmeter bergab durch eine wunderhübsche Mittelgebirgslandschaft mit zum Teil fantastischer Sicht. Etappenziel war Ponferrada und für mich der Bahnhof.

Von hier aus ging es mit dem Schnellzug nach Madrid. Was ein surreales Erlebnis. Mit 300 kmh legte dieser Zug meine tägliche Wegstrecke in nur 5 Minuten zurück. Darüber habe ich dann bestimmt eine Stunde philosophiert. Wie hilfreich unsere technischen Möglichkeiten doch sind und wie wichtig ich gelegentliche Entschleunigung finde... In Madrid nahm ich mir ein Hostel mit dem ungewohnten Luxus einer BETTDECKE :), schlenderte durch die erleuchtete Stadt zum Stadion und lauschte von ausen Unter dem Vollmond den Gesängen des spanischen Pokalfinales.

Am Montag und Dienstag ging es zu all den tollen Plätzen und Bars in dieser herrlichen Stadt, begleitet von einer Kalifornierin die mich mit ihrer gigantischen Lebensfreude auch hier den Spirit des Caminos geniesen lassen konnte. Ein wunderschöner Abschluss einer unbeschreiblich fantastischen und intensiven Zeit in Spanien. Im Flieger nach Berlin hab ich dann meine Umgebung komplett ausgeblendet, zum ersten Mal die Wochen leicht Revue passieren lassen und war so voller herrlicher Gefühle, dass ich wohl den halben Flug über Tränen in den Augen hatte.

Life is absolutly Brilliant.

Spontan hab ich dann bei Schneidi und Bruno in Potsdam übernachtet. Bin Mittwoch zu Richard mach Braunschweig und seit gestern feiern wir das Leben bei Roy in Bremen.

Fortsetzung des Caminos und des Blogs folgt