Dienstag morgens machten wir uns dann früh auf unsere Arbeitssuche indem wir alle Farmen abfahren wollten. Doch schon nach 20min stoppte ein Auto neben uns und der Mann im Auto winkte uns zu sich. Er fragte uns direkt ob wir am nächsten Tag für ihn arbeiten wollten und wir sagten natürlich zu. Der Mann hatte uns mit jemandem verwechselt, denn er entschuldigte sich unsere Nummer verloren zu haben, obwohl wir ihn noch nie zuvor gesehen hatten.
Am nächsten Morgen machten wir uns um 7 Uhr zum vereinbarten Treffpunkt, an dem wir zusammen mit 3 Italienern von einem Mann namens Marco abgeholt wurden. Wir folgten diesem bis zu einem gigantischen Wassermelonenfeld, wo uns gezeigt wurde welche Melonen geerntet werden sollen. Unser Team bestand aus 5 Backpackern, von denen 4 in einer Reihe Melonen ernteten und einer die Melonen in die zwei großen Kartons auf dem Traktor legte. Unser Traktorfahrer Sean war ein lustiger Zeitgenosse mit dem man gut arbeiten konnte. Am ersten Tag bekamen wir noch viel Druck von Marco zu spüren, der uns wie Scheiße behandelte, über jede Kleinigkeit motzte und mit dem Rauswurf drohte. Doch die Arbeit war nicht all zu hart, da wir nach 2 gefüllten Behältern Pause hatten bis der Traktor mit neuen zurück auf dem Feld war. Die kleinen Pausen nutzten wir um uns mit den überaus netten Italienern Marco, Andrea und Federico über Gott und die Welt zu unterhalten oder Melonen aufzuschlagen um diese frisch zu genießen. Wir ernteten nur die kernlosen und komplett runden Melonen und mussten die normalen Melonen, wie man sie bei uns kennt, liegen lassen.
Am zweiten Tag waren wir nur noch zu viert, weil Federico gefeuert wurde der nach der Mittagspause aus gesundheitlichen Gründen, wahrscheinlich Hitzeschlag, nicht mehr zur Arbeit angetreten war. Am dritten Tag bekamen wir Ersatz in Form eines Japaners namens Toshi. Dieser ergänzte das Team perfekt und war zudem auch stärker und ausdauernder als sein Vorgänger. Samstags arbeiteten wir nur bis zur Mittagspause, die jetzt leider nur noch eine Stunde lang war und wir so täglich im Eiltempo Essen mussten und leider auf den gewohnten Besuch am Pool verzichten mussten.
Unseren Sonntag nutzten wir zum Nichtstun und dem gewohnten Wäschewaschen. Montags ging es wieder ab aufs Feld und wir schafften sogar unseren persönlichen Rekord von 47 Bins (Behälter für die Melonen). Am Abend lernten wir dann 2 nette Französinnen kennen mit denen wir einen überaus lustigen Abend hatten. Mittwochs hatten wir dann die Hälfte der Felder geerntet und da die andere Hälfte noch nicht ganz reif war wurden wir zum Bananenbaumschneiden beordert. Diese Arbeit hatten wir ja schon zuvor gemacht und hatten keine größeren Probleme damit. Hier trennte sich dann die Spreu vom Weizen, den Toshi sprang wie ein Samurai durch die Bananenfelder und war konstant schnell, während die Arbeitsmoral der Italiener zu wünschen übrig ließ. Mittlerweile hatte sich auch Marcos Ton uns gegenüber geändert und wir beide bekamen Freitagmittag eine extra Arbeit, da wir laut Marco die besten Arbeiter waren. So be- und entluden wir einen Laster mit Palmen, welche für den Campingplatz unseres Bosses bestimmt waren.
Samstags wurde dann noch ein kompletter Tag gearbeitet und wir waren erschöpft aber glücklich nach diesem letzten Arbeitstag (hoffentlich für ganz Australien). Abends feierten wir dann unseren Abschied zusammen mit den Italienern und Toshi, welche zu wirklich guten Freunden geworden waren. Leider liegt unser Campingplatz außerhalb des Stadtzentrums und so brauchten wir für den Heimweg vom Pub über eine Stunde, da wir kein Geld für ein Taxi übrig hatten.
Den heutigen Tag verbringen wir mit dem Zusammenpacken und werden Carnarvon gegen Nachmittag nach mehr als einem Monat endlich verlassen um uns auf unser letztes Stück Weg nach Darwin zu machen.