Die ersten 3 Tage im Northern Territory entpuppten sich als verflucht, denn jede Nacht mussten wir raus aus dem Zelt und dessen Plane befestigen, da es regnete. Wir konnten dies nicht zuvor tun, da das tropische Klima selbst ohne Plane schon zu heiß zum schlafen war. Hinzu kamen auch noch die mutierten Mosquitos, die selbst durchs Zelt stachen. Nach einem Tag und einem kleinen Zwischenstopp in Katherine erreichten wir unser Ziel den Kakadu National Park, von welchem wir uns sehr viel versprachen und in dem wir die restlichen Tage verbringen wollten bevor es zum Ende des Roadtrips nach Darwin geht.
Wir erreichten den Kakadu National Park jedoch schon beim Untergehen der Sonne und konnten keinen Parkpass erstehen. Doch wir wollten unbedingt im Park zelten und fuhren schon im Dunkeln 70km zu einem Campingplatz von dem wir viel Schönes gelesen hatten. Doch unglücklicherweise war dieser vorübergehend geschlossen, da sich in dessen Wasserloch ein rießiges Krokodil befand, wie wir später erfuhren. Also mussten wir weitere 50km fahren bis wir endlich zelten konnten. Am nächsten Morgen erfuhren wir vom Ranger, dass der halbe Nationalpark noch geschlossen ist und so entschieden wir kurzfristig diesen noch am selben Tag zu verlassen und weiter nach Darwin zu reisen. Nico erhielt am selben Tag noch eine Nachricht von potenziellen Käufern für das Auto, die fragten ob sie unsere Gina am nächsten Tag besichtigen könnten. Also machten wir auf einem kostenlosen Rasthof kurz vor Darwin das Auto verkaufsfertig und verstauten alle unsere persönlichen Gegenstände im Rucksack. Am darauf folgendem Tag war es dann schließlich so weit. Nach über 17.000 gefahrenen Kilometern und unvergesslichen Erlebnissen und unzähligen wunderschönen Plätzen fuhren wir letztendlich in die Stadt Darwin, welche die letzte zu besichtigende Stadt in Australien sein wird. Dort lief dann alles wie am Schnürchen und die zwei Frauen, die Interesse am Auto gezeigt hatten, entschlossen sich zufrieden zum Kauf des Autos. Doch da es Komplikationen mit deren Bank gab konnten wir das Auto erst 2 Tage später verkaufen. Mittlerweile hatten wir uns in ein Hostel in Darwin eingebucht. Am Montag war es dann endlich so weit und wir trafen uns mit den Käuferinnen morgens um 8 Uhr vor der Bank um die letzten Formalitäten zu klären und unseren Autoschlüssel gegen 3700 Dollar zu tauschen. Schweren Herzens machten wir noch das obligatorische Abschiedsbild und liefen danach von unserem Auto weg in Richtung unserer Bank. Wir unterließen es, nochmals zurück zu sehen, da wir uns den Anblick ersparen wollten, unser Auto in der Hand anderer zu sehen. Den ganzen Tag waren wir also sehr geknickt und hatten ein komisches Bauchgefühl, da uns mit dem Autoverkauf auch klar wurde, dass unser Australien Trip nun langsam aber sicher zu Ende geht.
Glücklicherweise hatten wir inzwischen Besuch von Aline, die ebenfalls noch 3 Tage in Darwin verbrachte bevor sie weiter nach Thailand flog. Sie zeigte uns noch ein paar schöne Plätze in der Stadt und nahm uns in ein Einkaufscenter mit, dass wir nach einer dreiviertelstündigen Busfahrt erreichten. Desweiteren verbrachten wir die Tage am Stadtstrand, welcher vom eigentlichen Meer durch eine Mauer abgegrenzt war, da dort zu viel giftige Quallen durch die Gegend schwimmen.
Da wir die Stadt trotzdem nicht in unser Herz schließen konnten, aus welchen Gründen auch immer, suchten wir Alternativen wo und wie wir den nächste und letzten Monat in Australien verbringen könnten. Eigentlich hatten wir ja einige Zeit für den Autoverkauf eingeplant, aber da wir dies ja schon am ersten Tag in der Stadt erledigten hatten wir noch reichlich Zeit übrig. Dazu kam dann auch noch, dass wir von Australien alles gesehen haben, was wir sehen wollten.
Nachdem uns Aline von Bali erzählt hat, welches nur 2,5 Flugstunden entfernt liegt entschlossen wir uns, anfänglich noch nicht wirklich ernst gemeint, nach Bali zu fliegen. Nachdem wir uns aber dann ein bisschen informiert haben, stand fest, dass es für den nächsten Monat nach Bali gehen wird. Die Flüge waren schnell im Internet gebucht und auch ein passendes Hotel für die ersten drei Tage war schnell gefunden. So verbrachten wir also noch zwei Tage hier im Hostel und hatten Gesellschaft von unserem Walisischem Zimmergenossen und später auch von einem Australier der am letzten Tag in unser Zimmer einzog. Dieser hatte wohl in den letzten Monaten zu viel Geld in den Mienen verdient und brachte direkt einen Whisky mit ins Zimmer, welchen wir uns nie geleistet haben, da diese hier fast unbezahlbar waren. Als die Flasche geleert war und einige lustige Gespräche entstanden ging er dann auch gleich los um noch zwei weitere Flaschen zu kaufen. Unglücklicherweise fiel eine davon jedoch auf den Boden. Als auch die Flasche leer war wollte er uns die Australischen Trinkkünste zeigen und so machten wir uns auf in eine Baar. So wurde das ganze also noch zu einem spaßigen letzten Abend und umso schwerer viel es uns dann am nächsten Morgen wieder unseren Rucksack fertig für die Weiterreise zu bepacken. Voller guter Laune und ansteigender Vorfreude war jedoch auch dies schließlich kein Problem und so sitzen wir nun hier und warten auf den Flughafenschuttle der uns in ein paar Minuten abholen wird.