Von Perth bis in den Kalbarri NP

16.March 2013 - Kalbarri NP


Am 12.03.2013 wurden wir früh morgens durch das Klingeln unseres Weckers geweckt. Wir wollten noch einige Dinge in der Stadt erledigen und uns dann endlich auf die Reise nach Darwin machen. Nach einem schnellen Frühstück und dem Auschecken im Hostel fuhren wir in die Innenstadt um noch einen kleinen Rundgang zu starten und ein paar Bilder zu knipsen. Danach fuhren wir zur KfZ-Ummeldestelle, da es noch ein paar Probleme wegen der Ummeldung gab. Nach einer ?kurzen? Wartezeit und einem Gespräch mit einem ?netten? Mitarbeiter waren wir um 150 Dollar ärmer, hatten jedoch das Problem gelöst, unser Auto war nun nach 6 Monaten endlich offiziell unser Eigentum, und konnten so endlich befreit weiter fahren. Unser nächster Stopp war ein riesiges Einkaufszentrum, in welchem wir Essen für ca.2-3 Wochen einkauften. Dabei konnten wir jedoch nur Essen einkaufen welches ohne gekühlt zu werden nicht kaputt geht. So war unser Auto nun voll beladen mit Konservendosen, Kartoffeln, Karotten, Mehl, Reis und Fertignudeln. Wir waren uns sicher in den nächsten Wochen reichlich Fisch essen zu können und so nur die Beilagen & Zwischenmahlzeiten einzukaufen zu müssen. Direkt neben dem Einkaufszentrum besorgten wir uns noch kurzerhand einen neuen Außenspiegel, der ja leider zu Bruch gegangen war. Danach war es dann auch so weit und wir verließen Perth und fuhren an der Küste entlang Richtung Norden. Durch Infomaterial aus Touristenbüros und unserem Reiseführer hatten wir uns für die nächsten Tage einiges vorgenommen und wollten keine Zeit verlieren. Am selben Tag besuchten wir noch die Pinnacles, welche bizarre Steinskulpturen sind die einfach so in der Wüste aus dem Boden ragen. Nach einer Unterhaltsamen Besichtigung fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter um uns auf einem Rasthof nieder zu lassen. Leider war dieser nicht so leicht zu finden, sodass wir im Dunkeln mehrmals vorbei fuhren.

Am folgenden Tag machten wir uns wieder früh auf die Socken um ein gutes Stück weiter zu kommen. Nach etwa einer Stunde Fahrt fanden wir einen schönen Strand an dem wir uns abkühlen und ein wenig Bodyboardsurfen wollten. Doch die Wellen übertrafen sogar unsere Vorstellungen und so konnten wir in bis zu 3m hohen Wellen surfen. Eine Welle war so riesig, dass sie das Bodyboard einfach in der Mitte zerteilte. ?Frisch gewaschen? machten wir uns auf die Weiterreise nach Geralton indem wir für mehrere Stunden das überaus interessante Western Australia Museum besuchten. Faszinierend waren dort vor allem die Geschichten über gesunkene Schiffe vor der Westküste Australiens. Auf der Weiterfahrt konnten wir leider nicht wie geplant auf einem Rastplatz nächtigen, da dieser aus unerfindlichen Gründen geschlossen war. Als wir anhielten um nach einem neuen Schlafplatz zu suchen, sprang unser Auto, aufgrund des überhitzten Motors, für eine halbe Stunde nicht an. Letztendlich ließ uns Gina aber nicht im Stich und so erreichten wir gegen Abend den schwer zu findenden Camping Platz in der ?Hutt River Provenz?, welche von ihrem Herrscher Prinz Leonard zu einem unabhängigen Staat erklärt wurde. Unterwegs hatten wir noch über mehrere Kilometer Schotterpiste einen gigantischen Waldbrand beobachtet, dessen Rauchschwaden hunderte Kilometer in den Himmel ragten. Nach diesem ereignisreichen Tag gönnten wir uns erst einmal himmlische Lammkoteletten mit Salat als Beilage. Gestört wurde unsere Anwesenheit nur durch Tausende Fliegen, die versuchten in Augen, Nasen und Ohren zu krabbeln und brachten uns dadurch des öfteren zur Weißglut.

Den nächsten Morgen starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück, bei dem uns eine Redback Spinne unterm Tisch Gesellschaft leistete. Die Spinne kann zwar tödlich sein, jedoch störte sie uns nach einem kurzen Schreck nicht weiter, da sie ganz gediegen in ihrem Spinnennest verharrte. Als unser Auto bepackt war wollten wir uns die Hutt River Provinz genauer ansehen. Da wir früh dran waren hatten wir sogar das Glück, vom Herrscher Prinz Leonard herum geführt zu werden. Der über 80-jährige Prinz Leonard war sehr lustig aufgelegt und präsentierte uns stolz sein Reich sowie tausende Geschenke die er bisher von Menschen aus aller Welt bekam. Als wir alles gesehen haben machten wir uns mit dem Gedanken, später ebenfalls mal unser eigenes Land zu haben, auf die Weiterreise. Dummerweise fuhren wir auf der Suche nach der Hauptstraße im Kreis und wurden so unnötigerweise über eine Stunde aufgehalten. Auf dem Weg konnten wir einige wünderschöne Klippen bestaunen und haben wie echte Chinesen überall angehalten um Bilder zu schießen. Gegen Mittag kamen wir am Red Bluff an und verbrachten eine Weile am Strand. Felix, der voller Vorfreude auf die Unterwasserwelt schnell mit Taucherbrille und Schnorchel ins Wasser wollte hatte jeder Schwierigkeiten mit dieser. Nach einigen Streitigkeiten und einer anschließenden Auseinandersetzung verlor die Brille das Duell und wurde dem Sinne nach, der Klügere gibt nach, nie wieder gesehen. Als wie zurück zum Auto kamen konnten wir nicht glauben das es bereits schon so spät war und wir wohl kaum mehr in den Nationalpark fuhren konnten, welchen wir noch an diesem Tag sehen wollten. So fuhren wir ins Infocenter von Kalbarri, welche uns bestätigten dass es zu spät für den Nationalpark sei. Entschlossen suchten wir den billigsten Platz zum schlafen und landeten auf einem Campingplatz auf einer Pferderange. Der überragende Campingplatz war schön angelegt und hatte einen Pool, den wir noch am selben Abend nutzten, leider ohne die erhofften Reitermädels, von denen wir dachten das es dort bestimmt eine Menge gibt. Jedoch konnten wir Abends ein bischen TV sehen und ließen uns nicht von den unzähligen Kakerlaken und sonstigen Krabbeltieren stören die um uns herum hausten.

Am nächsten Morgen besorgten wir uns noch schnell eine Monatskarte für alle Nationalparks West Australias, um nicht jedes Mal 11$ Eintritt zahlen zu müssen. Weiter ging es nun in den Kalbarri National Park, der für seine wunderschöne Schluchtenlandschaft bekannt ist. Übermütig entschlossen wir uns so eine 9km lange Wanderung durch eine dieser Schluchten zu machen. Doch entgegen aller Warnungen machten wir uns bei Höchststand der Sonne und mit gerade mal einer Flasche Wasser auf die Wanderung. Trotz aller Anstrengungen lohnte sich unser kleiner Spaziergang denn wir wurden mit einer wunderschönen Landschaft und tollen Aussichtsplätzen belohnt. Anschließend besuchten wir noch weitere Plätze innerhalb des Nationalparkes, konnten aber nicht wie erhofft Baden gehen, da der Flusslauf aufgrund der Trockenheit zu einem stinkenden Wasserloch mutiert war. Doch so hatten wir noch die Chance eine Art Australisches Wildschwein zu beobachten das niedlich im Matsch umher trollte. Komplett verschwitzt und voller nerviger Sandfliegen machten wir uns auf die Weiterfahrt Richtung Norden. Unterwegs hielten wir noch an einem Wasserbehälter, dessen Wasser wir nutzen um mit unserer Campingdusche wild zu duschen. Die Nacht verbrachten wir auf einem kostenlosen Rastplatz der voller Backpacker und Reisenden war. Dort trafen wir auch wieder ein nerviges Pärchen aus Österreich, welches uns schon zuvor über den Weg gelaufen war.