Sonntagsschicht im Krankenhaus, und auf einmal bin ich diejenige, die erklären muss, was wie funktioniert. Gut, dass wir zu dritt sind, sechs Augen sehen ja bekanntlich mehr als zwei... Wir schaffen es sogar, mehr einzunehmen, als an den letzten fünf Sonntagen jeweils in die Kasse kam.
Bevor ich den Bus nach Hause nehme, mache ich einen Abstecher in das "Kelowna International Hostel", ein kleines blaues Haus nicht weit vom Krankenhaus entfernt. Die Leute sind wirklich nett und aufgeschlossen und stellen sich direkt mal vor. Ich könnte dort für 512$ pro Monat wohnen; das ist um einiges weniger, als die Miete sämtlicher Wohnungen, die im Internet ausgeschrieben sind. Es gibt eine Küche und Waschmaschine und Trockner zu freien Verfügung. Dort hin zu ziehen würde mich nicht nur näher ans Stadtzentrum bringen, sondern auch unter Leute in meinem Alter. Und ich wäre nicht die einzige, die für eine längere Zeit bleiben würde.Ob beziehungsweise wann ich dort hin ziehe weiß ich noch nicht.
Am Abend gibt es ein großes Familientreffen zu Halloween mit viel zu viel zu Essen. Immer wieder klopfen Kinder in den ausgefallensten Kostümen an die Haustür grinsen uns für ein bisschen Schokolade an.