4.- 7. Juni Bangkok
Und hier bin ich jetzt, in der Hauptstadt Thailands. Nach einem traumhaften Flug nach Singapur, in dem ich 3 Sitze für mich alleine hatte und zum Neid aller anderen wie auf einem Bett schlief, kam ich am Flughafen an und war hingerissen von den kostenlosen Duschen, den Spa Bereichen und den leckeren kostenlosen Fruchtbonbons. Gemütlich machte ich es mir dann mal wieder auf dem höchstbequemen Boden, bis ich um 7 Uhr morgens den Flieger nach Bangkok nahm. Leider wurde mir auf dem Hinflug meine Zahnpasta abgenommen. Bevor ich ins Flugzeug stieg, fragte ich deshalb ein Mädel nach Zahnpasta und so lernte ich Viola kennen, mit der ich die nächsten Tage in Bangkok verbringen sollte.
Und weil wir ja so nah wie möglich am local Leben dran sein wollen, nahmen wir den public Bus ins Stadtzentrum und so lernten wir Oat kennen, das Beste, was uns passieren konnte. Dieser wurde in Thailand geboren, studiert jetzt aber in den Staaten und ist nur zum Urlaub hier. Er erklärte uns, wie wir zu unserem Hostel kommen und lud uns kurzerhand ein ihn zu seinem Muay Thai Training zu begleiten. Und das war wohl eine richtige Ehre. Denn Oat und Adam lernen vom Amnat, der wohl letzste Überlebende, der noch vom großen Muay Thai Master ausgebildet wurde. So verbrachten wir ein paar Stunden in einer Art Parkhaus und versuchten uns selbst an der Kunst dieser Sportart. Danach mussten wir aber dringend ein Hostel suchen. Dafür fuhren wir in die Khaoson RD, die haupt Turi Straße Bangkoks. Und wir entschieden uns fürs Merry Hostel, das etwas abseits in einer in der Nacht wunderschönen Straße lag. Und dann war mal wieder Faszination pur angesagt, als wir durch die Straßenstrände schlenderten. Immer wieder wurde mir bewusste, wie sehr ich das vermisst hatte, das Andere, das Spezielle, das Besondere, wenn auch das Komplizierte. Es war definitiv die richtige Entscheidung gewesen.
Den nächsten Tag begann ich mit einem Iced Coffee, ja Frauke richtig gehört. Mit so einem den wir in Laos getrunken haben, hier kostet der sogar nur 50 cent!!! Wuhaaaaaa und davon trinke ich jetzt jeden Tag 2 Stück, weil es einfach sooooo lecker ist ?
Nun ja, den Tag verbrachten wir mit Adam und Oat, der unser persönliche Reiseführer war und uns durchs Nationalmuseum mit Interessanten Geschichten führte, zu local Restaurants brachte, überhaupt dafür sorgte, dass wir lebend von A nach B kamen, der uns leider zum geschlossenen Grand Palace brachte und schließlich zum faszinierendem Tempel of Dawn, der sich meiner Meinung nach von allen zich Tempel, die ich gesehen habe unterscheidet, weil er nicht vergoldet ist. Maiestätisch zeigte sich der Tempel of Dawn bei Dusk, wo er angestrahlt wird und sogar gespenstisch aussieht.
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug nach Ayuthaya, die ehemalige Hauptstadt Thailands, die in einem Krieg mit Burma völlig zerstört wurde. Wir nahmen den Zug und teilten uns mit hunderten Thailändern und keinem weiteren Touristen das 3. Klasseabteil. In der Stadt selbst marschierten wir von einem zerstörten Tempel zum anderen, wobei Wat Chai Wattanaram ganz besonders eindrucksvoll aussah. Schön war auch der angelegte Park inmitten der Stadt, der von den 3 Flüssen durchzogen wurde. Dennoch ist die Städteschönheit in Asien eher Faszination, denn auch wenn viel sauber gemacht wird, ist es doch schon um einiges dreckiger als in Europa.
Auf meiner to do Liste steht immer noch die Durian Frucht, der König der Früchte. Aber wenigstens haben wir schon die Mango-Steen gegessen, die Königen der Früchte, von der ich schon zugegebener Maßen süchtig bin.
Auf dem Rückweg nach Bangkog machten wir noch eine Schlenderung durch Chinatown, bis wir mit einer scherzerfüllten Viola in unserem Hotelzimmer ankamen. Ihre Beine waren voller roter Punkte und sie hatte die Befürchtung eines Ausschlages. Meine Vermutung bestätigte sich jedoch in der Dusche, wo ich dasselbe in einer abgeschwächten Form an meinen Beinen bemerkte und ihr zurief: ?Das ist kein Ausschlag, wir haben Gesellschaft in unseren Betten, Bedbugs?
Am Freitag war der unabsichtlich unproduktivste Reisetag meiner Karriere. Eigentlich hatten wir geplant zu einem berühmten Floating Market in der Nähe zu fahren, wo Thai Frauen in ihren kleinen Booten auf dem Wasser Essen verkaufen. Auf dem Weg zur Touristeninformation wurden wir von einem super netten Thailänder angesprochen, der uns helfen wollte. In dem Gespräch stellte sich heraus, dass heute Buddha Festival ist und aus dem Grunde alle Tuk Tuks mit der government Flagge dich 3 Stunden für 20 Baht (50 cent) durch die Gegend fahren, dachten wir jedenfalls. Wir völlig euphorisch, machen Luftsprünge und setzen uns gleich rein. Leider stellten wir zu spät fest, dass wir auf einer Kaffeefahrt gelandet sind. Der erste Halt war zwar ein Tempel, die nächsten 3 jedoch irgendwelche Geschäfte, in denen Schmuck verkauft oder Kleidung angefertigt wurde. Anfangs wollten wir auch dahin, weil Viola nach Geschenken suchte, aber als uns das dann zu viel wurde und wir ihn baten woanders hinzufahren, erfuhren wir, dass er nur eine bestimmte Route fährt. Da ich dringend zur vietnamesischen Botschaft musste, um mein Visum zu beantragen verließ ich die Kaffeefahrt kurzerhand und wollte mich schnellstmöglich auf eigene Faust zur Botschaft machen. Und dann passierte was in solchen Situationen passieren muss, ich nehme den Bus, sage der Ticketverkäuferin, wo ich aussteigen muss (ich hab natürlich keinen Plan) und anstatt, dass sie mir irgendwie deutlich macht, dass ich in der falschen Richtung sitze, nickt sie nur. So sitze ich Dummchen 1,5 Stunden im Bus und bin nur froh jede 3 Kilometer ein Schild in englischer Übersetzung zu sehen, was mir wenigstens zeigt, dass wir uns innerhalb der Zivilisation befinden. Als ich meine Sitznachbarin um Auskunft bat, wo wir uns befinden, bescherte mir das eher eine gruselige Busfahrt als Hilfe. Ständige packte sie mich an und machte irgendwelche Schlafbewegungen, auch mein Versuch ihr mittzuteilen, dass ich kein Thai spreche, hielt sie nicht davon ab, mich voll zu quatschen.
Irgendwann kam ich erschöpft an der Straße unseres Hostels an. Jetzt war es zu spät für die Botschaft und auch für den Floating Market und mein Frustschokoladenkauf verschuf mir auch nur den Wunsch mich zu übergeben. Aber ich bin schließlich im Urlaub und habe massenhaft Zeit, also: Was soll?s ;)