Wir hatten im Vorfeld ja schon viel über Besuchermassen
am Taj Mahal gehört und Schelli auch deshalb gebeten,
unseren Besuch am Nachmittag machen zu können.
Daran hat er sich gehalten... den Lippenbären folgte aber
noch der Besuch des Roten Forts ... auch hier schon
Mengen von Besuchern und ein erster Blick auf das Taj
Mahal, jenseits des Yamuna Flusses und durch Smog &
Dunst verschleiert, ganz wie es sich für eine Schönheit
gehört. Beim Roten (oder auch Agra) Fort handelt es sich
um eine gewaltige Festungsanlage aus rotem Sandstein, die
Kaiser Akhbar im 17. Jh. erbauen ließ und einige seiner
Nachfolger umbauten. daher wirkt die Anlage auch
verschachtelt und verwirrend. Unter diesen Nachfolgern war
auch der Erbauer des Taj Mahal, Shah Jahan, der die alten
Gebäude seines Opas
abreissen ließ und durch Marmorpaläste ersetzte. Ein
Luxus von dem er später profitierte, denn sein Sohn
Aurangzeb setzte ihn ab und stellte ihn im Fort unter
Hausarrest. Bis zu seinem Tod konnte er sein berühmtestes
Bauwerk, das Taj Mahal, aus der Ferne ansehen.
Vom einstigen Glanz des Roten Forts ist nichts geblieben,
nur die Dimensionen von Audienzhallen, Moscheen &
Privatgemächer Sha Jahans lassen erahnen wie schön es
gewesen sein muß. Um nicht vom Fleisch zu fallen,
legen wir anschließend erst einmal eine Mittagspause
ein. Wie so oft wird uns im Restaurenat " Freies Wifi"
versprochen und wie immer .... war es Beschiss.
Was folgt ist der Besuch eines Gewürz- & Teeladens.
Ich persönlich glaube ja das Schelli das alte Schlitzohr daran
beteiligt ist, aber das wird er ja nicht zugeben.
Jetzt aber ... im Nahbereich des Taj Mahal wird auf
Elektrobusse umgestellt (Umweltschutz oder Arbeits-
beschaffung), egal noch eine Sicherheitsschleuse und wir
sind in der Anlage. Wir drängen uns durch das
Haupteingangstor und haben unvermittelt den
weltberühmten Blick auf das Taj Mahal am Ende des
Gartens vor Augen.
Wirklich phantastisch ... nach 15 Minuten Dauerfeuer
der Fotoapparate gibt uns Schelli 1,5 Stunden frei um
selbständig in der Anlage umherzustromern. Das Angebot
wird dankend angenommen. Man kann sich gar nicht satt
sehen und ich frage mich, was eigentlich den Zauber dieses
Grabmals für Mumtaz Mahal (Lieblingsfrau der 73 Frauen
Sha Jahans) ausmacht. Die Anlage wurde mit Bedacht ober-
halb des Flusses auf einer Anhöhe angelegt und gemäß der
Symbolik des Islam gestaltet. Die Gartenanlage ist vierge-
teilt (vier = Vollkommenheit); die Wasserspiegelung
zeugt vom Glauben, das Paradies sei als Spiegelbild der
realen Welt anzusehen. Der Übergang von der quadratischen
Plattform über den achteckigen Grundbau zur runden
Kuppel des des Taj bedeutet den Übergang von der
irdischen Welt (Quadrat) zum Himmel (Rund).
Das Taj wird von zwei identischen Gebäuden
(Moschee & Gästehaus)
flankiert und natürlich von den 4 Türmen umstanden.
Ein sehr harmonisches Ensemble, das schöner nicht sein
könnte. Der weisse Marmor läßt es erstrahlen und ist
nobel, aber nicht protzig. Die Anlage erinnert übrigens an
das Grabmal Humayuns in Delhi, das wir zu Anfang der
Reise besucht haben und tatsächlich, da haben die
Architekten abgekupfert, aber egal wir sind begeistert !!!
Zur verabredeten Zeit finden sich Alle wieder ein und
happy fahren wir in unser Hotel " Utkarsh Vilas ".
Das war sicher der Höhepunkt der Reise. Ich verbringe
den Rest des Abend auf dem Zimmer und inspiziere unsere
Toilette ein um's andere Mal. Was solls ?