Erlaubt mir zu Beginn dieser Schilderung einen kleinen
Rückblick in die Geschichte. Im frühen 18. Jh. entschloß
sich der damalige Herrscher Sawai Singh II eine neue
Hauptstadt zu schaffen, das dann am Reißbrett kon-
zipiert wurde. Deshalb ist Jaipur auch nicht so verwinkelt
wie die anderen Städte Ratjasthans. Im Jahr 1876 befand
sich Indien unter britischer Herrschaft und als der damalige
Prinz Albert aus England zu Besuch kam, strich man
seinetwegen alle Häuser der Altstadt in der Begrüssungs-
farbe PINK und so wurde Jaipur zur Pink City.
Jetzt aber los in die Stadt ... zum berühmten Palast der
Winde ! Der ist zwar eines der meistfotografierten
Gebäude Indiens ... aber ein Palast ist er nicht. Es
handelt sich nur um eine Fassade, die erbaut wurde um den
Haremsdamen (selbst verborgen) einen Blick auf die
Prozessionen & Festumzüge zu ermöglichen. Es reichte
also ein Fotostopp. Hier haben wir auch erstmals einen
Schlangenbeschwörer (mit Kobra) gesehen, der sich gerne
gegen Geld fotografieren ließ. Allerdings machte das
Tierchen einen lust- & harmlosen Eindruck, aber
das könnte auch täuschen (was fatal wäre).
Was folgte war sicher ein Höhepunkt der Reise.
Die Besichtigung des Forts Amber (ausserhalb von
Jaipur)mit Elefantenritt.
Klar, nach 10 Minuten war der Ritt zuende denn es ging
nur zum Eingang des Forts, aber immerhin Elefantenritt.
Es schaukelte auch, aber im Vergleich zum Kamelritt
war das harmlos. Eine Karawane von ca. 50 Elefanten
zieht ununterbrochen den Weg rauf & runter.
Oben endet der Weg im Innenhof der Palastanlage Amber,
das vor Jaipur Hauptstadt der Kachwahas war. Wir
folgen der langen Besucherschlange durch den Audienzsaal,
das Ganesha Tor, die Privat Gemächer, den Spiegel Saal
und den Saal der Freuden zum blühenden Garten.
Eine tolle Anlage mit schönem Ausblick in die Berg-
landschaft. Das hat sich mal richtig gelohnt !
Zurück in Jaipur haben wir uns das Gegenstück,
den Stadtpalast angesehen. Auch nicht schlecht, aber
gegen Amber kam das nicht an. Wir gehen wenige
Schritte und schauen uns das Freiluftobservatorium
" Janta Mantar "an, das weltbeerühmt sein soll. Riesige,
im 18. Jh. erbaute Geräte zur Zeitmessung und Stern-
beobachtung. Unser lokaler Führer verblüfft mit genauer
Kenntnis der Sternbilder & deren Stand zum jeweiligen
Geburtsdatum ... Aszendent gefällig ???
Nee las mal ... ich glaub eh nicht dran ...
Nach dem Mittagessen folgt mal wieder
eine Verkaufsveranstaltung, diesmal Teppiche & Textilien
man wollte uns wohl weiss machen, das in der Fabrik
auch produziert wurde, aber so doof sind wir auch nicht.
Das Thema Kinderarbeit wurde natürlich umgangen.
Jetzt wollte man uns noch was Gutes tun und hat uns eine
Fahrt mit der Fahrrad Rikscha spendiert. Aber es ging
nur eine kurze Strecke durch die Altstadt, die wir nun
schon sehr gut kannten. Der Fahrer hat uns kaum von der
Stelle gekriegt und wir bekamen noch mal so richtig die
Auspuffgase ab. Nachdem wir im Hotel kein Plätzchen
für einen Absacker gefunden haben, musste halt der
Parkplatz herhalten ... geht auch & hat Spaß gemacht.
Mittlerweile hat sich der Teilnehmerkreis schon deutlich
erweitert.