Die rosafarbene Stadt

08.November 2015 - Jaipur


Erlaubt mir zu Beginn dieser Schilderung einen kleinen

Rückblick in die Geschichte. Im frühen 18. Jh. entschloß

sich der damalige Herrscher Sawai Singh II eine neue

Hauptstadt zu schaffen, das dann am Reißbrett kon-

zipiert wurde. Deshalb ist Jaipur auch nicht so verwinkelt

wie die anderen Städte Ratjasthans. Im Jahr 1876 befand

sich Indien unter britischer Herrschaft und als der damalige

Prinz Albert aus England zu Besuch kam, strich man

seinetwegen alle Häuser der Altstadt in der Begrüssungs-

farbe PINK und so wurde Jaipur zur Pink City.

Jetzt aber los in die Stadt ... zum berühmten Palast der

Winde ! Der ist zwar eines der meistfotografierten

Gebäude Indiens ... aber ein Palast ist er nicht. Es

handelt sich nur um eine Fassade, die erbaut wurde um den

Haremsdamen (selbst verborgen) einen Blick auf die

Prozessionen & Festumzüge zu ermöglichen. Es reichte

also ein Fotostopp. Hier haben wir auch erstmals einen

Schlangenbeschwörer (mit Kobra) gesehen, der sich gerne

gegen Geld fotografieren ließ. Allerdings machte das

Tierchen einen lust- & harmlosen Eindruck, aber

das könnte auch täuschen (was fatal wäre).

Was folgte war sicher ein Höhepunkt der Reise.

Die Besichtigung des Forts Amber (ausserhalb von

Jaipur)mit Elefantenritt.

Klar, nach 10 Minuten war der Ritt zuende denn es ging

nur zum Eingang des Forts, aber immerhin Elefantenritt.

Es schaukelte auch, aber im Vergleich zum Kamelritt

war das harmlos. Eine Karawane von ca. 50 Elefanten

zieht ununterbrochen den Weg rauf & runter.

Oben endet der Weg im Innenhof der Palastanlage Amber,

das vor Jaipur Hauptstadt der Kachwahas war. Wir

folgen der langen Besucherschlange durch den Audienzsaal,

das Ganesha Tor, die Privat Gemächer, den Spiegel Saal

und den Saal der Freuden zum blühenden Garten.

Eine tolle Anlage mit schönem Ausblick in die Berg-

landschaft. Das hat sich mal richtig gelohnt !

Zurück in Jaipur haben wir uns das Gegenstück,

den Stadtpalast angesehen. Auch nicht schlecht, aber

gegen Amber kam das nicht an. Wir gehen wenige

Schritte und schauen uns das Freiluftobservatorium

" Janta Mantar "an, das weltbeerühmt sein soll. Riesige,

im 18. Jh. erbaute Geräte zur Zeitmessung und Stern-

beobachtung. Unser lokaler Führer verblüfft mit genauer

Kenntnis der Sternbilder & deren Stand zum jeweiligen

Geburtsdatum ... Aszendent gefällig ???

Nee las mal ... ich glaub eh nicht dran ...

Nach dem Mittagessen folgt mal wieder

eine Verkaufsveranstaltung, diesmal Teppiche & Textilien

man wollte uns wohl weiss machen, das in der Fabrik

auch produziert wurde, aber so doof sind wir auch nicht.

Das Thema Kinderarbeit wurde natürlich umgangen.

Jetzt wollte man uns noch was Gutes tun und hat uns eine

Fahrt mit der Fahrrad Rikscha spendiert. Aber es ging

nur eine kurze Strecke durch die Altstadt, die wir nun

schon sehr gut kannten. Der Fahrer hat uns kaum von der

Stelle gekriegt und wir bekamen noch mal so richtig die

Auspuffgase ab. Nachdem wir im Hotel kein Plätzchen

für einen Absacker gefunden haben, musste halt der

Parkplatz herhalten ... geht auch & hat Spaß gemacht.

Mittlerweile hat sich der Teilnehmerkreis schon deutlich

erweitert.