Unser gesamtes Zimmer nahm an der Tour teil und die 3 Engländerinne, die uns vorher schon auf den Keks gegangen sind mit ihrem rücksichtslosen Verhalten, haben sich dann das Ding geleistet, den Wecker aus Versehen anstatt auf 6:30h schon auf 5:30h zu stellen und damit das ganze Zimmer zu wecken (natürlich mit Snooze!!) Es hat auch keiner begriffen, dass es noch zu früh ist, bis ich leicht angepisst mal nachgefragt hab, ob sie wirklich schon aufstehen wollen..? Arghh!! Aufstehen, auschecken, schnell free Pancakes abgreifen, große Gepäckstücke einlagern und dann sind wir zu den Autos. Waren natürlich alles 4WD, weil nur die auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, zugelassen sind. Wir hatten zum Glück einen manuelle Schaltung! Wir mussten anhand einer Liste das gesamte Campingzeug durchgehen, zugeteiltes Essen zum Kochen abholen und den vorher bestellten Alkohol einladen. Mit dem Vermieter haben wir das Auto auf Schäden untersucht und alles festgehalten. Dann gings im Konvoi los. Im ersten Wagen hatten wir Mick, unseren Tourguide und Mechaniker und alle Leute, die nicht fahren wollten. Ingrid und ich haben uns nur sehr beglückwünscht, dass wir nicht da drin sitzen, das wäre nämlich wieder seitwärts gewesen, wie im Kakadu NP! Insgesamt waren wir 3 Autos, die hinterher fuhren. Schon vor der Fähre nach Fraser war 30 cm tiefer Sand. Mick ist ausgestiegen und hat mit jedem Auto die 4WD Funktion durchgesprochen und sichergestellt, dass wir da durchkommen. Unser Auto hatte natürlich ne Macke - die Kupplung blieb gern hinten stecken! Uns wurde vorher noch ordentlich Angst gemacht, dass wir ja nicht dauernd den Fuß da unnötiger weide drauf haben sollen, die würde sonst durchbrennen und das wäre teuer! Jeder war also darauf bedacht, den Fahrer (Tam) permanent zu erinnern, den Fuß nicht auf der Kupplung ruhen zu lassen. ;) Wir sind auf die Fähre, was schonmal eine Einparkherausforderung bedeutet, aber gemeistert wurde ohne Kratzer. Drüben auf Fraser gibts keine Straßen. Es wird am Strand gefahren (max 80km/h) oder auf Tracks im Inland (max. 30km/h) Das Fahren am Strand wurde durch die Gezeiten erschwert, aber vor allem durch Auswaschungen am Strand. Die Insel hat wahnsinnig viele Frischwasserquellen und irgendwo muss das ganze Wasser ja hin, also gehts logischer Weise ins Meer. Teilweise sind die ganz schön tief, diese Flüsse! Absichtlich durch Salzwasser fahren war natürlich verboten wegen Rost. Aber die Autos sind sowieso immer so beansprucht (Gelände und Backpacker-Driver), nach 3 Jahren sind sie für die Tonne :D
Wir sind gefühlt ewig am Strand lang und dann irgendwo links abgebogen und da wurde das Camp hinter den Dünen errichtet. Es gab auch viele Büsche und Bäume = Toilette ;) Wir haben unsere kleinen 2-3 Mann Zelte aufgebaut, eine große Plane errichtet zum drunter sitzen und es gab auch ein Chemie-Klo-Häuschen, was aber nahezu keiner benutzt hat. Gab ja ne Schaufel (Mindesttiefe 50 cm - Ingrid und ich haben aber, als wir unsere Zahnpasta später im wahrsten Sinne des Wortes "beerdigt/besandigt" haben, beschlossen: Willste nicht tief graben, musste hoch schaufeln ;) ) Nach dem Lunch, was wir alles komplett selbst organisieren mussten, anhand von Zutaten, die knapp bemessen und mit einem Begleitzettel zur Menuezubereitung versehen waren. Danach sind wir in die Autos und zum Lake Wobby gefahren. Im tiefen Sand sind dann so einige verreckt mit den Karren! Fährt sich aber auch einfach anders als auf Asphalt, klar. Mick war aber immer zur Stelle und hat geduldig erklärt, mitgeflucht und "den Karren ausm Dreck gezogen" ;) Gulian musste einmal aussteigen und ihn ans Steuer lassen, weil er Angst um die Kupplung hatte. "Here, I do it. Walk in shame till over there!" :D Am Parkplatz von Lake Wobby gab es Plumpsklos, die erstmal hochfrequentiert waren. Dann sind wir ca. 30 Minuten durch Wald gelaufen, bis wir an eine Spitze kamen und runter auf eine absolute Saharalandschaft geguckt haben! Sanddünen und dahinter Wald und Meer! Wahnsinn! Die Dünen fielen dann steil ab zu einem grünen See, Lake Wobby. Die nächsten 2 Stunden haben wir mit Sonnenbaden und Schwimmen verbracht. Im See waren auch so Art Welse unterwegs, die gar nicht mal so klein waren, sich aber leicht verjagen ließen (leichter wahrshceinlich als Dingos..). Der Rückweg die steilen Dünen hoch war anstrengend und man hätte fast wieder Schwimmen gehen können. Wir sind zurück zum Camp gefahren und langsam hat man sich auch an diese sandigen Highways gewöhnt.
Im Camp waren wir alle so hungrig, dass schon um 17h mit dem Kochen angefangen wurde. als wir alle beim Essen saßen, tauchte dann auch der erste Dingo auf. Relativ unbeeindruckt von irgendwas, stand er nur knapp 5 Meter von uns entfernt. Lautes Gebrüll hat ihn aber gemächlich in der Dunkelheit verschwinden lassen - aber weg war er sicher nicht. Endlich gabs mal einen wirklichen Grund, zu zweit auf Klo zu gehen! :D Wir sind also immer mit Taschenlampe los und einer hat Wache gestanden. Ich glaub 2 Dingos haben sich permanent zwischen den Zelten irgendwo rumgetrieben, was die Pinkelei arg beschleunigt hat. Ok, nu genug von dem Thema :D Die komplette Engländertruppe hatte wahnsinnig Spaß an dämlichen Trinkspielen, deren Fun uns leider verborgen blieb. Wir waren aber auch total müde und sind ins Zelt, schlafen gegangen. Immer wieder kamen Schreie, Kreischen "Dingo, geh weg"!!, die uns geweckt haben. Sand ist übrigens als Unterlage nicht soo bequem, wie man annehmen darf. Es gab keine Isomatte oder so, sondern es mussten angedeutete Schulter und Hüftkuhlen gegraben werden, damit es einigermaßen ging. Ich hab trotzdem einigermaßen geschlafen, kam mir morgens aber vor wie 50 Jahre älter vor. Gegen morgen um 4h hat irgendwer leise das zelt aufgemacht, ist reingekommen und hat wieder zugemacht. Ich hab gedacht, es wäre die Franzosin Ode, die hat gedacht, es wäre ich und Ingrid dachte auch, es wäre Ode. Wars aber nicht. Wir uns also aufgesetzt "Excuse me?! Wrong tent, we're full!" Der Kerl, wer auch immer es war, hat sich tausend mal entschuldig und ist leise abgehauen. Morgens beim Frühstück wollts natürlich keiner gewesen sein.. ;)
Die beiden Engländerinnen Tam und Kat hatten definitiv einen Kater, wobei Kats schlimmer war. Tam hat uns erzählt, dass sie sie noch zum Zelt verfrachtet hat bzw die Haare gehalten hat, als schlechter ging und Guilian hilfreich mit nach Dingos Ausschau halten wollte. Als Tam hochgeguckt hat, stand da ein Dingo dicht neben ihnen - und Guilian, der Held lag bewusstlost alle Viere von sich gestreckt am Boden! "Guilian, you really can't be scared by the dingo and pass out right now!!" :D Schade, das haben wir verpasst.. Auf jeden Fall waren einige arg betrunken und waren extrem still den ganzen Tag über. Ein Engländer war besonder schlimm!
Nach dem Frühstück wurde abgewaschen, was ja immer ein Gekletter mit dem 10l Pott über die Dünen zum Meer und dann das Ganze zurück brauchte. natürlich wird auch alles nicht wirklich sauber, wenns mit kaltem Meerwasser abgespült wird und Sand war sowieso überall im Essen, aber das ist halt wieder Abenteuerurlaub, nech!
Wir sind zum Eli-Creek gefahren, einer Quelle, die zum kleinen klaren Flüsschen wird, durch das man entweder durchwandern kann bis zum Meer oder sich runtertreiben lassen kann. Leider war das Wetter nicht so bombe und noch schlimmer, für den Nachmittag war Sturm angesagt. is dato wars aber immer noch gemäßigt warm. Die Wellen am Strand sind übrigens gigantisch! Ich könnte da stundenlang sitzen und nur gucken. Aufgrund der starken Strömung und extremen Haivorkommens ist Schwimmen absolut verboten im Meer.
Nächster Halt war ein Schiffswrack, ein Luxusliner, 1905 gebaut wurde und mal den Rekord in der Distanz von Sydney nach Wellington gehalten hat. Ich müsste nochmal genauer nachgucken, aber irgendwann haben die Japaner das aufgekauft und dann "in den Sand gesetzt". Ein Jahr wurde versucht, es da rauszuholen, aber es hat nicht geklappt. Von Montags bis Freitags war immer Security da, am Wochenende aber nicht. Also haben die schlauen Einheimischen immer am Wochenende die teure Einrichtung ausgräumt, warum auch nicht!
So und jetzt könnt ihr demnächst weiterlesen, ich hab nämlich grad keine Lust mehr zu schreiben. Bis nächstes Mal :)