So langsam rueckte unser 4- Jaehriges naeher und wir ueberlegten uns, was wir machen koennten. Im Lonely Planet lasen wir vom Waterfall Highway (Wasserfall Highway), wo auf dem Weg viele, viele Wasserfaelle (was sonst?) zu sehen sein sollen. Bei Wind und Regen, kaputt von der Fahrt (enge, schlaengelige Wege an den Bergen entlang), versuchten wir ein Bed und Breakfast zu finden, das ebenfalls im Lonely Planet fuer die Gastfreundschaft empfohlen wurde. Wir ahnten nicht, dass wir im Haus einer aelteren, neugierigen Dame, namens Helena, wohnen wuerden. Sie freute sich sehr ueber unseren Besuch und zusammen machten wir Abendbrot und assen zusammen. Das war zwar nicht die Privatsphaere, die wir uns vorgestellt hatten, aber gemuetlich war es allemal mit einem Kamin, ihrem wunderschoenen Grundstueck mit Pferden und bezaubernden Blick ins Tal. Sie erzaehlte uns von ihrer 10-jaehrigen Reise durch die Welt, das Buch, das sie geschrieben hat und das sie bald studiert. Schon beeindruckend, wieviel Wissensdurst diese Dame hatte. Wer faengt denn mit 60 Jahren noch ein Studium zum Thema Aborigine-Kultur an? Vor allem: Warum nicht? Sie erzaehlte uns aus erster Hand, wie sie die Entschuldigung fuer die Aborigines empfunden hat. Ein emotionaler Moment fuer ganz Australien mit Bedeutung fuer die ganze Welt. Natuerlich war sie auch sehr neugierig und quetschte uns regelrecht aus (aber auf angenehme Art und Weise). Trotzdem beschlossen wir nur fuer eine Nacht zu bleiben. Am naechsten Morgen zauberte sie ein tolles Fruehstueck und gab es Tips, welche Wasserfaelle wir uns anschauen sollen. Sie empfahl uns besonders den Derrigo-Nationalpark und fragte uns, ob wir den 7 Kilometerlauf machen wollen. Wir sagten ?Nein? und dann meinte sie: ?Ach wie schade, dann seht ihr den groessten und schoensten Wasserfall nicht und koennt nicht hinter einem Wasserfall laufen.? Das war der Ausschlaggeber, dass wir unser 4-Jaehriges (Donnerstag, 4. Maerz 2010) mit einem Lauf durch den Derrigo- NP begingen. Das Beste, was wir machen konnten. Der Regenwald in den Blue Mountains war schon schoen, aber hier waren wir mittendrin und ganz alleine mit den Pflanzen und Tieren. Trotz Regen, kamen wir ganz schoen ins Schwitzen. Die Aussicht auf den ersten Wasserfall war grandiose und wurde nur noch von dem Wasserfall getoppt unter dem wir durchlaufen konnten. Das war so schoen, dass es fast unreal war. Ploetzlich ist man mitten im Regenwald hinter einem Wasserfall. Auf dem Rueckweg machten wir eine Pause, als wir auf einmal lauter kleine Blutegel an unseren Schuhen sahen. Jetzt verstanden wir auch, warum uns die Frau im Informationszentrum rat, unsere Socken in die Hose zu stecken. Wir dachten, das waere fuer die Muecken, war aber wohl fuer die Egel. Die waren wirklich eklig und laestig, sodass wir im Laufen assen. Als Belohnung loesten wir unseren kostenlosen Kaffeegutschein ein und assen eine leckere Kaeseplatte. Ich weiss nicht, wie oft wir das Wort schon im Blog benutzt haben, aber das war wirklich UNVERGESSLICH! Wir fuhren noch ein wenig im Hinterland (Armidale, Glen Innes). In Armidale wollten wir eigentlich das Museum und das Hotel vom Schauspieler Russel Crow angucken, aber das hatte bereits geschlossen, als wir ankamen. Vielleicht auf dem Rueckweg. Zurueck an der Kueste, uebernachteten wir in Lennox Head, kurz vor Byron Bay.