Liebe Freunde, Liebe Familie
Nach 26 Stunden Zugfahrt kamen wir dann donnerstags in Alice Springs an. Als sich die Zugtüren öffneten wurden wir erstmal von einer Hitzewelle erschlagen. In Alice Springs war es so um die 77 Grad warm und so fühlte es sich auch an. Die Hitze war sehr sehr trocken und es viel einem schwer zu glauben, dass man sich irgendwann aklimatisieren würde. Wir sind dann an diesem Tag nur kurz zum Supermarkt gegangen und haben uns dann in der Innenstadt nach passenden Kopfbedeckungen umgeschaut. Bei der Hitze kriegt man nämlich unglaublich schnell einen Sonnenstich ... und gerade wenn man dann stundenlang um den Uluru rumwandert muss das ja nicht sein. Nach dem shopping ging es schnell zurück zum klimatisierten Hostel. dort gab es noch schnell Abendessen und dann ging es auch schon ins Bett. Am nächsten Tag war ja früh aufstehen angesagt.
Der nächste Tag, ein Freitag, begann dann um 5 Uhr morgends. Um 6 Uhr startete nämlich unsere 3 Tage lange Outbacktour in der wir den Uluru (auch Ayers Rock genannt), die Olgas (auch Katja Tjuta genannt) und den Kings Canyon zu Gesicht bekamen. die Tour startete wie schon gesagt früh morgends. Nach einigen Stunden Busfahrt wurde dann auch schon der erste Stopp an einer Kamelfarm eingelegt. Dort hatte man die Gelegenheit auf einem Kamel zu reiten. Ich dachte eigentlich wir könnten dort richtig über eine halbe Stunde oder so auf dem Kamel reiten. wie sich dann für mich rausstellte war dem wohl nicht so und wir hatten bloss Zeit um einmal auf das Kamel zu steigen, Fotos zu machen und dann eine Runde mit dem Kamel zu reiten. Das war ähnlich wie das Ponyreiten auf Jahrmärkten für Kids ... immerhin war es billig. Umgerechnet hat man nur 2,50 euro pro Person gezahlt. Dafür war das Kamelreiten echt gut. Nach dem Kamelreiten sind wir weitergefahren. Nach einigen Stunden Fahrt kamen wir am Campingplatz an in dem wir später auch unser Nachtlager aufschlagen wollten. Jetzt erstmal war Mittagszeit und wir waren alle hungrig. Nach einem Chickenburger waren wir wieder gut gestärkt und konnten weiterfahren. Nun ging es endlich zum Uluru. Ich war sehr aufgeregt als ich ihn das erste Mal sah. Schliesslich ist der Uluru fast schon etwas wie das Wahrzeichen Australiens. als ich ihn dann das erste Mal von weitem sah, war ich leicht enttäuscht. Ich sah halt nur ein Berg ... so wie ich ihn schon tausende Male auf hunderten an Postkarten gesehen hab. wir gingen dann ins am Uluru gelegene Kulturzentrum, dass von den Aborigines aufgestellt wurde. Dort wurde einem die Bedeutung des Ulurus für die Aborigines klar. Man erfuhr viele nette Traumgeschichten usw. Es war schon ganz spannend. Nach dem Uluru ging es zu den Olgas. Der Uluru ist ca 300m hoch aber 4km breit. Die Olgas ist ein Gesteinformation die aus über 40 Steinen besteht, der Höchste ist über 400m hoch. Somit sind die Olgas höher als der Uluru und deshalb wirken sie nicht weniger beeindruckend. Viele Leute sagen die Olgas erinnern sie an mehrere Köpfe die aus der Erde schauen ... wir sind nur eine kleine Strecke an den Olgas langewandert. Während des wanderns konnte man sich die Olgas aus der Nähe anschauen. Das war wirklich beeindruckend. Von weitem sieht man nämlich nur viele Grosse Felsen. Von Nahem erkennt man dann, dass jeder Stein aus kleineren Steinen besteht und diese kleinere Steine aus nochmal kleineren. Hat man von weitem das Gefühl riesige robuste Felsen vor sich zu haben, wirkt nun alles sehr zerbrechlich. Nach der Wanderung war es auch schon abend. Zum Abschluss dieses Tages gingen wir zu einem schönen Aussichtspunkt von dem aus wir sowohl den Uluru, als auch die Olgas sehen konnten. An diesem Aussichtspunkt blieben wir bis zum Sonnenuntergang. Jeder Sonnenuntergang hat meiner Meinung nach etwas magisches an sich. Dieser sonnenuntergang war etwas ganz besonderes. Das besondere an ihm war nicht der Ausblick auf den Uluru, dass besondere war einfach das in diesem Moment alles passte und nichts fehlte. Nach dem Sonnenuntergang ging es zurück ins Camp, wo wir dann ein leckeres Abendessen hatten und anschliessend unser Nachtlager aufschlugen. Geschlafen haben wir in dieser Nacht in Swags. Ein Swag besteht im Prinzip nur aus einer zusammenrollbaren Matraze. Ich fand das sehr gemütlich und bequem. Das beste war, dass man einschlafen konnte, mit dem Blick auf den Himmel. Mir kommt der Himmel im Zentrum Australiens deutlich klarer und intensiver vor, als irgendwo sonst. Dies gilt sowohl bei Tageslicht, als auch bei Dunkelheit. Bei Tageslicht ist der Himmel einfach nur leuchtend Türkisblau und komplett wolkenlos. Bei Dunkelheit ist er dunkler als irgendwo sonst und die Sterne leuchten klar und deutlich. In diesem Moment wünschte ich, ich würde etwas von Sternkunde verstehen. Leider war nämlich das einzige was ich ausmachen konnte die Milchstrasse.
Der nächste morgen begann sehr sehr früh. Wir wollten uns nämlich den Sonnenaufgang am Uluru anschauen ... und die Sonne in Australien geht schon vor 6 auf. Zusammen fuhren wir also an eine Stelle von der aus man Uluru Sonnenaufgang angeblich besonders gut sehen kann. Als wir an dieser Stelle ankamen fiehl uns auf, dass wir nicht die einzigen waren, die diese Idee hatten. Der Platz war voll von Leuten. Trotzdem stellten wir uns zu den Leuten und warteten bis die Sonne aufging. Ich habe gehört, dass das ein unglaublich schöner Moment ist und der Uluru die Farben wechselt, je nach dem wie die Sonne darauf scheint. an einer Stelle hiess es sollte der Uluru leuchtend Orange aussehen, gerade so als würde er brennen. Ich wurde enttäuscht. Es war leider nicht so wirklich spektakulär und man sah bloss wie der Uluru bei Dunkelheit ... und halt bei Tageslicht aussah. Die vielen Menschen machten es wie schon gesagt zusätzlich ungemütlich. Naja. Es kann ja nicht alles so schön sein wie man es sich vorstellt. Als nächstes war eine Wanderung einmal komplett um den Uluru angesagt. Die wanderung sollte ca. 10km lang sein. Somit hatte man die Gelegenheit näher an den Uluru ranzugehen. Nun war ich überwältigt. Der Uluru war von nahem betrachtet wuunderschön. Wáhrend der 10km Wanderung änderte der Uluru sich ständig. Er änderte die Farben von grau, über braun bis hin zu einem orangerot. Zum anderen änderte sich die Struktur. An einigen Stellen sah man einen riesigen, robusten, ebenen Felsen. dann ging man weiter und plötzlich wurde aus dem ebenen Felsen ein unebener. Man erkannte nun mehrere übereinanderliegende Schichten- gerade so, als hätte ein Künstler eine Skulptur gebaut. Ging man wieder weiter wurde aus dem robusten Stein eine Sandähnliche Masse bei der man das Gefühl hatte sie könnte jeden Moment zerbrösseln. An einigen Stellen sah man den Uluru als riesigen Felsen, dann wieder fand man mehrere Steine vor- der Stein war gesplittert. Manchmal gab es Aushöhlungen die fast Tunnelförmig waren ... und dann sah man wieder einen glatten riesigen Berg. Der Uluru hat wirklich tausend an Gesichtern und unterschiedliche Ecken und Kannten und gerade das macht ihn besonders.
Nach der Wanderung ging es rüber zum Campingplatz und dort rein in den Swimmingpool. Die Abkühlung tute so gut ... Danach packten wir alles zusammen und fuhren weiter ... auf zum nächsten Campingplatz. Wir fuhren echt schon ein gutes Stück bis wir dort ankamen, doch durch das frühe Aufstehen und die Wanderung waren alle etwas fertig was dazu führte das fast alle die ganze Fahrt über Geschlafen haben. Am neuen Campingplatz angekommen gab es noch Abendessen und dann hiess es ab ins Bett ... in den Swag meine ich. Geschlafen haben wir wieder unter dem wunderschönen, klaren Sternenhimmel.
Tag drei unserer Tour (Sonntag der 29 März) begann etwas gemütlicher als die vorherigen Tage. Wir durften um ca. 6.30 Uhr aufstehen. Juhuuu. An diesem letzten Tag hatten wir vor uns den Kings Canyon anzuschauen. Der Kings Canyon ist auch eine riesige Steinformation. Es gibt da einen wundervollen Walk mitten durch den Kings Canyon und den wollten wir natürlich machen. Der Walk Begann erst einmal sehr steil ... schliesslich musste man ja irgendwie auf den Kings Canyon hochkommen. Nach dem wir oben waren, gab es ne kleine Verschnaufpause und danach ging der richtige Walk erst los. Der Kings Canyon ist riesig ... wirklich riesig und deshalb waren wir alles in allem bestimmt 4 Stunden mit wandern beschäftigt. Es war aber so traumhaft schön, dass ich auch 8 Stunden hätte auf dem Kings Canyon wandern können. Das Gesteinmaterial am Kings Canyon ist besonders. Es besteht ähnlich wie Schiefer aus mehreren schichten. Oben auf dem Kings Canyon sind mehrere kleine Wege. Unser Guide hat sich zum Glück dafür entschieden einen schönen langen Weg zu gehen. Während man ging konnnte man mehrere Dinge bewundern. zum einen war da natürlich der Stein selber ... sehr beeindruckend. Dann gab es noch viel Vegetation ... ja Vegetation. Ob man es glaubt oder nicht, aber auf dem Kings Canyon, also auf Stein wachsen Grässer und sogar Bäume. Das Atemberaubenste am Walk jedoch war die Aussicht. Man überblickte eine grosse majestätische Schlucht die in der Mitte des Kings Canyon war. Nun war ich noch nicht am Grand Canyon ... aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel schöner ist. Es war wie schon gesagt ein tolles Erlebniss. Nach dem wir über die Hálfte der Strecke gegangen sind tauchte vor uns ein kleiner See auf, der "Garden of Eden" genannt wird. Dieser See führt scheinbar das ganzee Jahr über Wasser. Wir setzten uns gemütlich an den See und genossen diesen Moment (leider hatte ich kein Schwimmzeug dabei). Irgendwann endete der Walk leider und wir waren wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt. Die Bilder von der Aussicht vom Kings Canyon bleiben aber noch lange in meinem Kopf ...Nach dem Wandern auf dem Kings Canyon hatten wir noch die Gelegenheit im Swimmingpool an unserem Camping eine Runde zu drehen und dann ging es auch schon zurück zu unserem Hostel in Alice Springs. Die Fahrt dauerte wieder mehrere Stunden und wir kamen somit erst am frühen abend an.