Liebe Familie, liebe Freunde
Wir sind dann rüber zu den Waitomo caves gefahren (das ist ein riesiges Höhlensystem unter der Erde). Das "rüberfahren" hat über 4 Stunden gedauert. Wir kamen dann dort so gegen 13.55 an. Als wir angekommen sind, meinte man zu uns, dass die meisten Touren durch die Hóhle schon ausgebucht waren. Es gab nur noch die Möglichkeit eine Actionptour um 14.00 Uhr zu machen. Diese Tour war natürlich die teuerste ... wir waren trotzdem sofort Feuer und Flamme und haben uns ganz schnell Tickets gehollt und sonst noch alles zusammen gesucht was man für die Tour brauchte. Um zwei Uhr ging es dann erstmal los mit dem ausstatten. Jeder bekam nen Neoprenanzug, Schuhe, eine shorts und ein Tshirt zum drüberziehen, einen Gurt, einen Helm mit ner Leuchte ... tausende an Dingen halt. Dann fuhren wir zum Eingang zu den Witomocaves. Bevor wir erstmal rein sind, haben wir ein bischen abseilen geübt. Der Eingang bestand nämlich aus einer kleinen Felsspalte im Boden. Durch diese Felsspalte musste man durch und sich dann 35m runter in die Hóhle abseilen ... das war schon mal supercool. Nachdem wir uns abgeseilt hatten wurden wir an nem Flying Fox (kann man mit ner Seilbahn vergleichen) befestigt und fuhren dann nochmal einige Meter hinunter ...noch tiefer in die Höhle. Das was an dieser Stelle am schlimmsten war, war, dass alle ihre Kopfleuchten ausmachen mussten und es somit Zappenduster war. Ich hab das Gefühl gehabt ich fahre Stundenlang einfach runter und runter und knalle irgendwann gegen den Felsen. Bei den Leuten die bisher noch keinen Adrenalinschub gespürt haben ... spätestens jetzt war er dann. Die Kopfleuchten wurden nun wieder angemacht und man fand sich in einer beeindruckenden Höhle vor. An einer Stelle ging es dann noch ca. 2-3 Meter runter und man sah einen kleinen "Fluss" durchfliessen ... war halt ne Tropfsteinhöhle. Nach dieser ersten Aufregung bekam jeder einen Müsliriegel und ein Glas Kakao zur Stärkung. Wir sassen dann gemütlich an der Kannte und schauten uns das Gewässer unter uns an. Jedem war in dem Moment klar das bei dieser Tour alles zu erwarten war und wir somit bestimmt ins Wasser springen mussten. So war es dann auch. Zum springen bekam allerdings jeder so einen Sitzdonut, so dass man dann mit dem Donut ins wasser gesprungen ist. Als ich an der Reihe war zu springen ging bei mir auf jeden Fall der Adrenalinspiegel noch höher ... ich hatte Angst. Es war aber die gute Art von Angst die man immer hat wenn das Adrenalin steigt ... Irgendwann hiess es dann dreimal tief Lufthollen und dann ab ins Wasser. Im Wasser bin ich heil angekommen und merkte sofort das es arschkalt war. Ich kann jetzt leider nicht mehr sagen wie kalt es war aber es fühlte sich einfach eisig an. Mit unseren Sitzdonuts sind wir dann durch das eiskalte Wasser gepadellt ... ein Wahnsinnsgefühl. Wir kamen dann schon bald in den Teil der Höhle, der voll von Glühwürmchen war. Man hing dann in diesem Donut ... padellte ...und genoss einfach die Atmosphäre. Am Ende der Höhle angekommen machten wir kurz pause, erfuhren einige interessante Fakten über Glühwürmchen und wurden dann den ganzen Weg zurück gezogen. man hatte somit noch einmal die Gelegenheit einfach den Moment zu geniessen und alles in sich einzudausen. Zurück am Anfang der Höhle begann auch schon der Teil der Expedition in dem wir die Höhle selbst erkundigten. Wir folgten dann einfach dem Guide kreuz und quer durch das Höhlensystem. Mal gingen wir durch einen riesen Tunnel, mal wurde der Tunnel ganz eng. teilweise war es so eng, dass man wirklich nur durchkam wenn man auf dem Bauch durchrobbte. Mal gingen wir fast im trockenen ... dann kamen wieder stellen in denen wir richtig durch das eiskalte Wasser schwimmen mussten. Es gab stellen an denen man dachte das Wasser wäre ganz seicht und plötzlich stand man bis zum Hals im Wasser. An zwei Stellen mussten wir sogar einen Wasserfall hochkraxeln um weiter zu kommen. Ich empfand das alles als wirklich unglaublich schön und sehr abenteuerlich. Man hatte teilweise wirklich das Gefühl, dass man der erste Mensch ist der diese Hóhle erforscht. Irgendwann war das ganze klettern dann leider vorbei und wir fanden uns am Tageslicht wieder vorbei. 5 Stunden pures Adrenalin und Abenteuer waren vorbei ... Zum Abschluss des Tripes gab es noch ne heisse Tomatensuppe und Muffins zum wieder aufwärmen. Das war glaub ich die beste Tomatensuppe die ich je gegessen habe. Vielleicht kam mir das aber auch nur so vor, weil ich natürlich doch recht erschöpft nach dem Trip war ... nach der Tomatensuppe hiess es dann leider für Irina und mich weiterfahren- zurück zum Tongariro-Crossing, den wir immmernoch umbedingt am nächsten morgen machen wollten. Als wir dann ca. 30 min vom Tongariro- Crossing entfernt waren haben wir halt gemacht und uns nach einem Schlafplatz umgeschaut. Unser schlafplatz für diese Nacht war dann das Auto. Wir haben einfach in der Nähe eines grossen Hostels geparkt und sind dorthin reingegangen um uns die Zähne zu putzen und uns frisch zu machen.