Liebe Familie, liebe Freunde
Am nächsten Morgen ging unser Wecker wieder früh. Wir sollten um 6 Uhr am Reef Terminal sein. Von dort aus ging es dann auf eine Zweitagestour back zum Great Barrier Reef. Juhuuu. Nach dem einen schnorcheln vor Green Island habe ich mich ja schon ins Great Barrier Reef verliebt. Wenn schnorcheln schon so cool war, wie schön muss dann tauchen sein? Ich war jedenfalls sehr erwartungsfreudig als es los ging. Zuerst mussten wir natürlich ein Weilchen fahren bis wir am Great Barrier Reef waren. Also haben wir erstmal ein bischen relaxt und uns darauf gfreut, was noch kommen wird. Nach einigen Stunden Fahrt kamen wir dann am ersten Reef an, an dem wir tauchen und schnorcheln wollten. Das Great Barrier Reef muss man nämlich wissen, besteht aus mehreren kleinen Riffs die teilweise sehr unterschiedlich sind. Wir kamen dann also am ersten Riff an. Dort bekamen wir erstmal eine kurze Einführung ins Tauchen. Wir lernten also, wie mman die Brille säubert, wenn sie voll von Wasser ist und wie man sein Mundstück (der Teil aus dem der Sauerstoff kommt) im Wasser wieder einsetzt. Dann wurden wir mit allem Zeug ausgestattet was wir sonst noch brauchten und es ging los. Ich war sehr aufgeregt ... und ein bischen ängstlich. Schliesslich ist man unter Wasser ja nur auf sein equipment angewiesen und kriegt die Luft aus dem Tank ... das erschien mir gefährlich. us irgendeinem Grund habe ich auch erwartet, dass tauchen sehr schwer ist. Beim ersten Tauchgang sind Irina und ich alleine mit einem Tauchlehrer runtergegangen. Vielleicht sage ich an dieser stelle nochmal etwas zur Crew. Die Crew auf dem Boot bestand aus 4 Personen. Sie bestand aus Beverley- die fürs essen zuständig war, aus Rich- der Skipper (aber er hatte auch einen Master- Tauchschein), aus Susanne- Mádchen für alles und aus Jason. Jason war der Tauchlehrer an Bort. Er entschied wann, was gemacht wurde. Alle 4 hatten eine besondere Persönlichkeit und trugen somit sehr stark zum Spass auf der Tour bei. Jason war derjenige, der am verrücktesten war. Ich schätze ihn auf über 40 Jahre alt. Auf jeden Fall hat er sehr viel Erfahrung im Tauchen ... und ich habe mich sehr sicher mit ihm als Tauchlehrer gefühlt. Einen kleinen Knacks hat er aber auf jeden Fall ... bei meinem ersten Tauchgang habe ich mir jedenfalls etwas gedanken gemacht. Jason meinte zu uns, dass Tauchen eine der faulsten Sportarten der Welt ist und superleicht. Es gibt nichts leichteres. es gibt nur eine sehr wichtige Regel die man beim Tauchen beachten muss: atmen. Nie vergessen zu atmen. Atmen, atmen und nochmals atmen ... das klingt ja erstmal nicht schhwer ... also gings ab ins Wasser. Ich war etwas erkältet und hab mir somit sorgen gemacht, dass ich nicht Tauchen könnte. Je tiefer man unter Wasser geht, desto mehr müssen nämlich die Ohren den Druck ausgleichen. Bei einer Erkältung sind ja schonmal die Ohren zu, was dazu führt das man den Druck nicht ausgleichen kann. Dies fühlt man dann sofort. Bei meinem ersten Tauchgang war allerdings alles okay und so ging es tiefer und tiefer bis wir auf 8 Meter waren. Der erste Tauchgang dauerte nur 20 min. Ich habe schon häufig gehört, dass man Tauchen am Anfang nicht geniessen kann, weil man zu sehr mit der Technik beschäftigt war. So war es leider auch bei mir. Ich hab das Riff schon gesehen ... und ees war auch schön. Mein Hauptaugenmerk lag aber leider auf dem Tauchen. Ich hab mir Gedanken um meine Ohren gemacht, um den riesen Lufttank hinter mir ... einfach um alles. Natürlich habe ich auch geatmet ... was das Zeug hielt. Fast schon histerisch, so als würde ich keine Luft kriegen. Ich hatte Tonnen an Luft- der Kopf sagt einem nur, dass man eigentlich keine Luft haben müsste. Nach 20 min tauchten wir dann wieder hoch. Obwohl ich mir unter Wasser so viel Stress gemacht habe, hatte ich ein riesen Glücksgefühl und ich wollte nochmal und nochmal und nochmal. Erstmal hiess es aber Mittagessen und schnorcheln. Wenn wir nicht mit tauchen beschäftigt waren, durften wir schnorcheln und das habe ich auch genutzt. Ich war praktisch immer im Wasser ... immer das Riff am bewundern. Dazu aber gleich mehr. Erstmal berichte ich euch von meinem 2 Tauchgang der nur wenige Stunden später am selben Tag war. Vor dem 2 Tauchgang taten mir leider die Ohren etwas weh ... wirklich minimal, aber das war trotzdem ein schlechtes Zeichen. Ich habe mich dann also in meine Taucherausrüstung gequellt und bin mit Irina, einem weiteren Mädel: Anne und Jason ins Wasser gegangen. Als ich dann runtergehen sollte, bekam ich Druck auf den ohren. Ich versuchte 20cm runter zu gehen ... bekam dann so einen starken Druck, dass ich wieder 10cm hoch musste. So ging das immer weiter. Tiefer als 2m konnte ich leider nicht gehen ... der Druck war einfach zu stark. Jason entschied dann ich sollte hoch gehen und nicht mittauchen. Ich konnte den 2. Tauchgang also nicht mitmachen und ich war sehr enttäuscht. Wenns nicht geht, geht es aber halt nicht. Ich ging dann schnorcheln. Schnorcheln ist ja auch sehr interessant und man sieht sehr viel. Ich sah wirklich sehr viel. Man kann sich das Great Barrier Reef wirklich stundenlang ansschauen und man sieht wirklich immer mehr und mehr und ist einfach fasziniert. Fasziniert und geplättet. Es ist wirklich: mind- away- blowing wie Jason es zu sagen pflegt. Ich habe euch ja schon versucht vom Riff zu berichten. Von den korallen ... und den vielen Fischen. die Fische am Great Barrier sind wahnsinnig faszinierend. Man siehtdie verschiedenen überlebungstaktiken der Fische. Einige Fische sind Einzelgänger ... und sie tarnen sich perfekt. Man sieht diese Fische eccht nur bei sehr genauem hinsehen. Andere Fische sind riesig und somit für die anderen Angsteinflössend. Wieder andere Fische sind sehr bunt und leben in Schwärmen. Es ist wirklich wahnsinnig spannend. Wenn man am schnorcheln oder tauchen ist, sieht man die Fische wirklich von ganz nahem. Man hat das Gefühl, dass sie so nah dran sind, dass man sie problemlos fangen Könnte. Wenn man sich im Wasser nicht viel bewegt, wird man irgendwie Teil des Riffs und die Fische kommen auf einen zu. Sie kommen wirklich auf einen zu und schwimmen teilweise nur 10cm vor der Nase rum. Wann immer ich aber versucht habe nach dem Fisch zu schnappen, war der Fisch schneller Weg, als ich es war. Beim Schnorcheln sah ich auch einige Meeresschildkröten. Meeresschildkröten strahlen ja eine ganz besondere Aura aus. Ich habe dann irgendwann eine Meeresschildkröte direkt unter mir schwimmen sehen- sie war vielleicht 1 Meter von mir entfernt. Ich bin dann den Meter runtergetaucht und habe sie vorsichtig am Panzer bewegt. Die Schildkröte schien keine Angst vor mir zu haben, denn sie ist nicht weggeschwommen. Also bin ich nochmal runter und habe sie am Bauch gestreichelt. Es war sehr schön. Ich hatte das Gefühl, dass die Schildkröte einfach spürt, ob man ihr was böses will oder nicht. Tauchen mit einer Schildkröte ... ein echtes Highlight. Ich habe mich dann irgendwann von der Schildkröte verabschiedet und bin weitergeschwommen. Plótzlich sah ich einen Hai unter mir. Er war nicht sehr gross- vielleicht 1,5m. Ich habe schon gehört, dass man ab und zu in dem Gewässer Haie sind, die allerdings völlig ungefährlich sind. als ich denn Hai dann, nur 2-3 Meter unter mir schwimmen sehen habe habe ich natürlichh erstmal das Gefühl gehabt: Oh Gott, schnell weg hier ... die natürliche Angst halt. Der Hai hat mich dann schnell bemerkt und scheinbar das gleiche Gefühl wie ich. Er dachte bestimmt: Oh Gott, ein Mensch, schnell weg hier. Anders kann ich mir nicht erklären warum er so schnell verschwand. Es ist schon cool einen Hai zu sehen, cool und man verliert die Angst vor ihnen wenn man sieht wieviel Angst sie vor einem haben. Ich war echt stundenlang Schnorcheln. Gegen Abend musste ich dann raus, weil es dunkel wurde. Es gab dann noch schnell Abendessen gefolgt von Jasons Reef-Talk.
Jason erklärte uns dann so einiges zum Great Barrier Reef. Wir erfuhren etwas über Korallen und einige Namen von Korallen. Das lustige an den Korallen ist, dass sie häufig so heissen wie sie aussehen. Es gibt z. B. eine Koralle die aussieht wie ein Gehirn. das ist die Gehirnkoralle. zusätzlich gibt es noch Brokolikorallen, Spagettikorallen ...Dann erfuhren wir auch einiges über die Fische und ihr Verhalten. wir Hórten von Fischen, die Einzelgänger sind, von Fischen die man immer nur zu zweit vorfindet (stirbt einer von beiden stirbt auch der andere an einem gebrochenen Herzen), von Nemo und Dori und von Fischen die sich wie die Polizei bei uns verhalten. Sehr interessant. Nach dem Rifftalk bieben wir noch beisammen und quatschten etwas. Ein Mädel, Anne, hatte eine traumhaft schöne Stimme und sie sang etwas und spielte dazu Gitarre. Später, als ws darum ging schlafen zu gehen hollten wir alle unsere Matrazen hoch und schliefen über Deck unter dem Sternenhimmel. Ein wunderschöner Tag ging vorbei.