the end is not near, its here

04.November 2010 - Miami


Nach über einem Jahr Work and Travel voller Erfahrungen und Erlebnissen und über einem Monat zurück in der Heimat wollen wir besonders unsere letzten Tage und unsere Gedanken über Heimat und Fernweh loswerden.
Die letzten Tage unseres Jahres verbrachten wir auf den Keys Floridas.
Das letzte mal südlich den Highway entlang genossen wir die Freiheit durch den Everglades Nationalpark in Richtung der 42 Brücken.
Angekommen, purer Sonnenschein, rein ins Visitor Center und Informationen sammeln. So zumindest unser Vorhaben - " out of Business" das war das einzigste was wir zu hören bekamen. Etwas enttäuscht fuhren wir zum ersten Nationalpark - der Talsperre Falkenstein ;). So zumindest die Größe und Wasserfarbe. Trotz alledem fuhren wir positiv gestimmt weiter. Über Dörfer und kleine Städte hindurch verbrachten wir unsere erste Nacht im Regen auf den Keys - wie so typisch in Florida ;). Am nächsten morgen fuhren wir in Richtung Marathon - der Mitte der Inselkette - durch Zufall fiel uns ein Flyer in die Hände den es hieß zu überprüfen ;) Den Vanny wollte bevor es in Richtung Heimat geht nocheinmal in die Lüfte - so schnell waren wir 120 Dollar ärmer ;) und über den Florida Keys kurz vor der 7 Meilen Brücke in einem offenen Doppeldecker mit dem Pilot hinter uns. Was für ein Gefühl, die Inseln mit dem türkis blauen Wasser unter uns zu sehen. Dinge zu entdecken die man hätte so nie sehen können. Bilder sagen hier mehr als Worte.

Wir erkundetet die traumhafte Altstadt, entschieden uns spontan für einen 3 stündigen Schnorcheltrip am nächsten Morgen und machten das was uns das Herz sagte.
Abends gingen wir die Straßen entlang an den privaten Sommerresidencen der alten Präsideten der USA, durch die engen Gassen mit kubanischem Geruch und vielen Straßenmusikern am Stadtrand.

90 Meilen nach Kuba - der letze Punkt war erreicht und weiter ging es nicht, der Meilenstein endete hier bei Null.
Die Zeit rannte nur so förmlich doch gehen wollte niemand. Bis auf den letzten Drücker blieben wir in Key West und uns blieben noch 3 Tage bis der Flieger in Richtung Heimat abhob.

Mit dem unendlichen Blick auf das Meer und mit einem letzten tiefem Atemzug krempelten wir noch einmal die Ärmel hoch und gaben alles. Es gab noch so viel zu tun... So fuhren wir noch an dem gleichen Tag früh von den Key West über die Insel Gruppe Florida Keys zurück nach Miami. Wir hielten für kurze fahrerpausen an und sprangen noch einmal ins Meer - NIE wieder...
Der Blick viel immer wieder auf den Rückspiegel und das riesige Surfboard sorgte auch jetzt noch für Kopfzerbrechen.
Nachmittags sind wir in Miami angekommen und fuhren gleich in eins der größten Einkaufszentren und nahmen das Board einfach unter dem Arm und fragten in Surfboards Shops nach ob sie nicht Interesse hätten. Und Glück gehabt - wir fanden einen Verkäufer der bei dem guten Preis nicht nein sagen konnte und kaufte es.
- NIE wieder...

Geschafft doch die Liste mit den noch zu erledigenden dingen war endlos. Das wichtigste war der Autoverkauf. So fuhren wir gleich zu einem Versicherungsbüro und wollte jedeglich die Bestätigung haben das wir alles besitzen und das alles ok war.
Die Versicherungen reiten sich förmlich aneinander doch das brachte uns nicht viel, da war dann Kuba wohl doch zu nah so sprachen alle nur Spanisch und schickten uns nur von Tür zu Tür. Am ende erfuhren wir das die Versicherungen und die bestimmungen für den Auto an- und verkauf sich von Staat zu Staat stark unterscheiden und es kein einheitliches System gibt. Leicht genervt gab Sie uns die Adresse vom Verkehrsamt in Miami. Gleich morgen früh sollten wir dort hin und alles erfahren.

Leicht nervös stiegen wir wieder in unseren Dodge und suchten einen Starbucks. POST:) wir konnten endlich wieder unsere Emails abrufen daher wir auf den Florida Keys kaum internet hatten. So schrieb uns der Deutsche aus Alabahma und bestätigte seinen Flug und gab noch an wann wo er landen wird und wie wir ihn erkennen können.
Die Uhr tickte und wir hatten es schon kurz vor 12 Mitternacht. Wir waren müde durch die lange fahrt und wollten am liebsten nur ins Bett.

Doch mit dem Blick auf die TO DO LIST sah der Abend ganz anders aus. Wir versuchten uns gegenseitig zu pushen und fuhren zu einer 24 hours Waschanlage. Alles raus was nicht reingehört. Das Ausmisten dauerte länger als gedacht und mit viel Herzschmerz trennten wir uns ungern von hunderten kleinen dingen die sonst unwichtig waren.
Der Mülleimer war jetzt schon voll und die Lichter gingen alle nach einander aus. Selbst in Miami war nichts mehr los und jeder schlief im heimischen Bett. Doch unsers war halb auf der Straße und so putzten wir unser Auto im dunklen. Vanessa reinigte innen und Michél rubbelte und polierte von aussen. Das gröbste war geschafft und uns war es sehr wichtig das Auto so abzugeben wie wir Ihn bekommen hatten! Durch die Nacht hindurch stechten uns tausende Insekten, die Taschenlampen fingen an zu flackern und die Augen vielen immer öfters zu. Doch die Sonne ging auf und wir hatten es schon kurz nach sechs. Und wir sahen erst jetzt das Resultat der vielen Stunden, das Auto war sauber und glänzte. Die Rucksäcke waren gepackt und nur noch die dreckige Wäsche lag auf einem Haufen. Geschnappt und mit den letzten Dollar Münzen ging es in eine Coin laundry. Endlich setzten doch sobald die Wäsche sauber und trocken war fuhren wir pünktlich um 8 zum Verkehrsamt in Miami. Parkplatz suchen und das zur Rushhour time wo alle zur Arbeit müssen. Endlich kaum eine gefunden rannten wir bei den Parkgebühren ins Amt - doch Nummer ziehen und anstellen war angesagt. Übermüdet und ausgepowert schauten wir jede Minute die wir warten mussten auf die Uhr, in nur zwei, drei stunden landet er und wir waren alles andere als bereit. Unsere Nummer blinkte am Schalter und wir durfte uns setzen. Eine ältere Dame die förmlich das Gesetz aus dem Kopf kannte und auf unsere Frage nur mit Paragrafen antwortete... NEIN Miami akzeptiert den Kanadischen Fahrzeugbrief nicht an daher es sich optisch unterscheidet und somit ist ein Verkauf unmöglich. Wir sollten unsere Versicherung anrufen und uns die nötigen Papiere zuschicken lassen. Am ende meinte Sie nur das wir einfach nach Vancouver zurück fahren sollten uns es dort verkaufen könnten. Dankend gingen wir und wussten nicht weiter. Von Miami nach Vancouver anrufen!? Zum nächsten öffentlichen Telefon doch wir kamen nicht durch. Wir schrieben schnell eine Email und bekamen recht schnell eine Antwort. Sie sendeten uns alles zu was wir benötigten doch die hatten wir schon und sie waren kein Hilfe.

Noch eine Stunde! Und nun?! Vancouver sagt ja, Miami nein und Versichert soll es sowieso in Alabahma.
Jetzt konnten wir nichts mehr ändern so fuhren wir zum Flughafen und tankten das Auto noch einmal voll - NIE wieder...
Am Flughafen angekommen warteten wir auf den Deutschen und hofften das er nicht absprang und es sich doch anders überlegte.
Nach warten suchen und bangen... Kam ein Blonder ca 30 Jähriger Man mit einem dicken grinsen auf uns zu "das Auto kann man nicht übersehen" was für ein Aushängeschild...
Nach einem kurzen small talk stiegen wir ein und fuhren zu dem naheliegendem Motel. Er war uns sympathisch und das Auto gefiel. Die Situation war entspannt und wir kamen gut am Hotel an. Der Dodge fuhr ruhig und zeigte sich von seiner besten Seite, DANKE;)

Wir parkten und er schaute sich das Auto genau an. Er wurde immer ruhiger und am ende sagte er nur das er begeistert wäre und sich freut. Wir waren happy und erzählten ihm von unserer Reise und den vielen tollen dingen über unser Auto. Wir kamen gar nicht mehr aus dem reden und so recht hergeben wollten wir ihn nicht. Doch alles hat ein ende und so ging es ums Geld und wir waren sehr zu frieden. Geld gegen Schlüssel, die Rucksäcke aufgehugelt und Michél schraubte noch ein Autokennzeichen ab. Wir nahmen abschied von dem ersten gemeinsamen Auto und der ersten eigenen Wohnung - Noch ein paar letzte Fotos und er verschwand nach Alabahma.. - nie wieder...

Endlos Müde und trotzdem so happy Checkten wir ein und ließen uns ins Bett fallen.
Fertig gepackt mussten wir schon früh auschecken daher wir den kostenlosen Shuttle Bus vom Hotel nutzen wollten und so zum Flughagen gefahren wurden. Jetzt hieß es noch 8 Stunden warten und abschied nehmen.

1 Jahr, 12 Monate, 365 Tage unglaublich! Von Tellerwäschern zu Millionären, aus der schönsten Stadt der Welt in die Vereinigten Staaten von Amerika, über Seattle durch Oregon zum Hollywood Sign, die Rocky Mountains rauf und runter und einmal quer durch die Staaten. Aus dem Kalten Toronto durch das I LOVE NEW YORK ins warme Florida.
Dishwasher, Stock, Verkäufer, Sandwitch Artist und als Bellman - NIE wieder...






Danke für alles Schatz! In Liebe...
- ach und sag niemals NIE;)