Zurück in der Schlafhauptstadt

25.January 2010 - Hobart


Bei sehr angenehmen Wanderbedingungen sind wir also knapp drei Stunden unter dem Berg ?Cradle Mountain?, der der fünfthöchste Berg Tasmaniens ist, marschiert. Leider haben wir kein Schnabeltier gesehen und mir ist auch der Tasmanische Teufel entgangen, den Cayla gesehen hat, aber dafür diverse Schnabeligel und ganz viele freche krähenartige Vögel, die sich sogar um unser Mittagessen gestritten haben.
Nach der Wanderung ging es dann direkt weiter nach Queenstown, was zwar nur knappe 150 Kilometer sind, aber durch die kurvigen Straßen haben wir fast 3 Stunden für die Strecke gebraucht.
Es gibt hier zwar Highways, aber nur zwischen Hobart und Launceston. Übrigens gibt es hier Orte mit total witzigen Namen, gestern sind wir an ?Nowhere Else? vorbeigefahren, das heisst soviel wie ?Nirgendwo anders?. Leider hab ich das Schild nicht fotografiert. Aber dafür waren wir im Paradies (Paradise). Dafür, dass Tasmanien so klein ist, passiert wirklich nicht viel, die Abstände zwischen den einzelnen Örtchen sind zum Teil 80 Kilometer. Ist also schon sehr australisch.
Die Landschaft ist heute schon wieder komplett anders als gestern, sieht manchmal sogar ein bisschen aus wie im Schwarzwald, nur mit anderen Bäumen natürlich.

Freitag, 22. Januar 2010
Heute sind wir von Queenstown weiter gefahren gen Westen, nämlich nach Strahan, um dort Wasserfälle und den 40 Kilometer langen (!) Ocean Beach anzuschauen. Der Strand wäre der Hammer zum lang reiten, aber das ist natürlich verboten.
Das Wetter war wieder ausgezeichnet und so haben wir uns also den halben Tag in Strahan rumgetrieben. Die Straße zwischen Queenstown und Strahan war auch wieder fast zuviel für den schwachen Motor vom Kia Rio (wie kann man nur ein Auto so nennen?), weil steil und hügelig und überhaupt. Der Hammer ist allerdings die Strecke zwischen Queenstown und Derwent Bridge, die einzige Straße, die mehr oder weniger durchgehend von Westen nach Osten führt. Geht natürlich auch über Berge und Hügel (mir fällt gerade auf, dass ich in Tasmanien noch keinen einzigen Tunnel gesehen hab, das kennen die wohl nicht...), man kann stellenweise wegen der Kurven höchstens 30 Km/h fahren, aber das Teil nennt sich ?Lyell Highway?... Nach den 83 Kilometern Schwarzwaldhochstraßen-ähnlicher Verhältnisse war ich dann doch froh, endlich angekommen zu sein. Dabei haben wir zwischendrin immer wieder Pausen gemacht, weil die Landschaft ja so toll ist und alle 50 bis 100 Kilometer total anders aussieht. Und natürlich gibt es diverse, sehr schöne Spazierwege auf der Strecke.

Samstag, 23. Januar 2010
Gestern waren wir in Derwent Bridge, was mitten im Nirgendwo, und zufällig auch genau in der Mitte von Tasmanien, ist. Sehr urtümlich, das alles. Heute morgen sind wir dann in den südlichen Teil vom Cradle-Mountain-Nationalpark gefahren und haben eine schöne, wenn auch eisig kalte (12° Max) Wanderung zum Shadow Lake hoch gemacht. Danach ging es dann in die Kunstgalerie ?The Wall?, in der ein australischer Bildhauer Skulpturen schnitzt, die so lebensecht aussehen, dass man zum Beispiel bei den Handschuhen das Gefühl hat, man könnte reinschlüpfen. Und die Vögel und das Wombat sehen aus, wie wenn sie jeden Augenblick anfangen würden zu atmen. Sehr beeindruckend.
Tja, und dann ging die Fahrt nach Hobart, 180 Kilometer, 2,5 Stunden. Glücklicherweise nicht so schrecklich kurvig und anstrengend zu fahren wie die Strecke quer durch die beiden Nationalparks gestern.
Eigentlich wollte ich jetzt den Blog updaten, aber das Wireless funktioniert nicht.