Samstag, 5. Dezember 2009
Heute war ich faul. Hab ausgeschlafen und dann den Tag im Internet und der Bücherei vertrödelt, bis es Zeit war, mich mit Richard, meiner Mitfahrgelegenheit, zu treffen. Das scheint also alles zu klappen, nur vielleicht fahren wir erst am Montag los anstatt schon morgen. Das macht den Kohl auch nicht mehr fett. Dann könnte ich morgen noch in den Zoo gehen, mal schauen.
Nach dem Treffen hab ich mir in der Fußgängerzone noch von einem 12jährigen Saxophonisten was vorspielen lassen. Ich war sehr beeindruckt, der Knabe spielt erst seit 4 Monaten, aber das richtig gut. Hat wohl Talent (und spielt schon länger Klavier). Uuuuuuuund auf dem Rückweg ins Hostel bin ich über eine Werbeanzeige gestolpert, die eine Band ansagt mit Tenor- und Sopransax. Mir fällt gerade nur siedendheiß ein, dass das sich glaub ich auf den 4. Dezember bezieht, was gestern gewesen wäre. Waaaaaaaaaah! Hoffentlich hab ich mich verkuckt :-(. Würde mich sonst sehr enttäuschen... Hm. Wir werden sehen.
Snüff. Hab mich leider nicht verkuckt :-(. So ein Mist. Naja, Adelaide ist wohl eh nicht so die Musiker- und Künstlerstadt, von daher rechne ich mir in Melbourne mehr Chancen auf Festivals und Auftritte von diversen Bands aus. Allerdings stellt sich da wiederum die Frage der Unterkunft, da offensichtlich die halbe Welt über Weihnachten entweder nach Sydney, oder nach Melbourne oder aber nach Tasmanien reist. Da ich noch nicht genau weiß, wann wir in Melbourne ankommen, kann ich auch kein Hostel buchen. Doof, das. Zur Not muss ich halt unter der Brücke schlafen (oder im Auto, wer weiß....). Vielleicht gibt?s auch Campingplätze wie in Lakeland, das wäre nett, und immerhin deutlich günstiger als die Betten hier in der Innenstadt.
Sonntag, 6. Dezember 2009
Soooooooooo, nach 10 Stunden Fahrt sind wir jetzt in Portland angekommen, das ist ungefähr 450 Kilometer südöstlich von Adelaide, es ist nach 22 Uhr und ich bin todmüde, obwohl Richard den ganzen Weg gefahren ist.
Wir sind um elf losgefahren, wie geplant, und nach einem kurzen Mittagessen in Murray Bridge haben wir uns auf dem Princes Highway gen Portland aufgemacht. Die Landschaft ist schon sehr beeindruckend, wobei es, seit wir in Victoria angekommen sind, nochmal um 100% besser geworden ist, mit Pinien(?) Wäldern und spektakulären Küstenausblicken; während in South Australia hauptsächlich flache, gelbe Wiesen und Wein?hügel? zu bewundern waren. Allerdings sind die Salzseen (ich gehe zumindest davon aus, dass es sich hierbei um Salz und nicht um Sand handelt, muss mich da aber nochmal schlau machen) zwischen ????? und Policeman's Point auch einzigartig. Vor allem, weil je nach Lichtbrechung das Salz die Farbe wechselt und mal pink, mal blau und mal rötlich erscheint. Leider gab es keine Gelegenheit zum Anhalten, daher nur leicht verwaschene Bilder.
Mit Richard komm ich ganz gut klar, er redet nicht viel und ergreift auch keine Initiativen,w as den Weg angeht. Sprich, wenn ich sage, wir könnten doch (wie geschehen) zum Cape Jaffa fahren und den Leuchtturm anschauen, machen wir das. Leider war der Leuchtturm nicht vorhanden, sondern der Name bezog sich nur auf einen sehr unspektakulären Fischereihafen.
Das Auto ist ein Ford schlag mich tot, Sedan vielleicht? Vollgestopft bis unters Dach, aber gut in Schuß und recht bequem. Soviel Sprit wie ich gedacht hab, braucht er auch nicht, heute hab ich nur 50 Dollar gezahlt und wir haben schon mehr als die Hälfte der Strecke hinter uns.
Auf jeden Fall kamen wir um kurz nach neun (Victoria ist nochmal ne halbe Stunde später dran als South Australia, also bin ich Euch jetzt glaub ich 10 Stunden voraus) abends in Portland an und standen vor dem Problem, eine Unterkunft zu finden. Richard schläft im Auto, aber ich hatte das Glück, ein sehr nettes Einzelzimmer für nur 30 Dollar zu kriegen (was im Vergleich zum Siebenerzimmer für 25 Dollar eindeutig ein Schnäppchen ist). Und da bin ich jetzt, hab schön geduscht und werde meine Nachtruhe genießen ohne schnarchende und mitten in der Nacht wie Elefanten durchs Zimmer trampelnde, besoffene Mädels. Um sieben morgen früh geht?s dann weiter... Mal schauen.
Dienstag, 8. Dezember 2009
Jetzt bin ich in Melbourne, halleluja, ich bin pleite und es regnet (schifft).
Aber nichts desto trotz war die Great Ocean Road sehr beeindruckend. Enorme Kliffs und Felsüberhänge und rauhe See, leider war alles grau in grau und man konnte den Übergang vom Himmel zum Meer und umgekehrt nur erahnen, aber die steilen, rauhen Küstenränder, die London Bridge (die vor 20 Jahren mit dem Festland verbunden war und man konnte sie besteigen) und die 12 Apostel waren faszinierend. An einer der vielen Grotten konnte man auch erahnen, wie die Erosion durch Wasser und Wind in nicht allzu ferner Zukunft dazu führen wird, dass auch hier eine Riesenlücke klafft.
Bis auf die 12 Apostel, wo busseweise die Touristen (hauptsächlich Chinesen) angekarrt wurden, war auch erstaunlich wenig los, hat wohl am Wetter gelegen.
Die Straße selber ist durchgehend geteert und direkt am Ocean nicht sehr spektakulär, aber wenn man dann ins Landesinnere kommt durch den ????? Nationalpark, wird es bergig und bewaldt und kurvig, sehr nett. Doch, ich hab es sehr genossen.
War dann allerdings um viertel vor zehn abends doch froh, dass wir in Melbourne angekommen sind, und ganz entgegen meiner Erwartung hat das Youth Hostel hier noch viele Betten frei. Jetzt muss ich Arbeit finden und dann mal schauen. Die suchen hier noch Putzer für zwei Stunden am Tag gegen freie Unterkunft, das wär natürlich nicht dumm.
Ist leider ein bisschen ausserhalb, 20 Minuten zu Fuß, aber man kann ja nicht alles haben.