Empfehlenswerte Rocktours

12.March 2010 - Alice Springs


Was zumindest erklären würde, warum fast jeder, der Sand oder ein Stück Fels aus dem Nationalpark mitgenommen hat, einen ?Sorry-Brief? schreibt, das ?gestohlene? Gut wieder zurück schickt und den Ranger oder wen auch immer bittet, es wieder zurück zulegen an seinen Ursprung. Das haben wir im Cultural Center gelernt.
Da hätte ich auch gerne das Video bezüglich des Bushtuckers angeschaut, aber dazu hat leider die Zeit nicht gereicht.

Wie auch immer, nach dem Base Walk waren alle erledigt und wollten nicht mehr laufen, daher gings auch direkt ab in den Bus und auf die Heimreise. Seltsamerweise kam mir die Rückfahrt viel kürzer vor, obwohl ich den denkbar schlechtesten Platz im Bus hatte: der Beifahrersitz ist normalerweise mein Lieblingsplatz, aber in den kleinen 21Sitzern sitzt man hier quasi auf dem Motor, was bei Außentemperaturen von bis zu 45° kein wirkliches Vergnügen war. Wir hatten allerdings das große Glück, dass unsere Klimaanlage im Bus funktioniert hat. Normalerweise mach ich lieber das Fenster auf als die Klimaanlage an, weil ich sofort erkältet bin, sobald jemand das Wort Klimaanlage nur ausspricht, aber wegen der Fliegen ging das gar nicht.
Nun denn, nach einem Tankstopp und Mittagessen in Curtis Springs gings weiter zur Camel Farm, wo man für 6 Dollar (!) 60 Sekunden auf einem Kamel reiten konnte. Sehr witzig, aber Pferde sind mir doch lieber. Zum Glück kann ich noch Bilder kriegen davon, da sich eine Deutsche aus unserer Gruppe freundlicherweise bereit erklärt hat, mir die Bilder zur Verfügung zu stellen. Außer einem zahmen Dingo, Nymphensittichen und Känguruhs gab es auch Kamelfohlen zu bestaunen. Sehr süße Tierchen, das. Aber Babys sind ja fast immer süß.
Also, alles in allem war ich echt enttäuscht vom Felsen selber, hätte ihn mir viel größer vorgestellt, aber die Tour war klasse. Als Verbesserungsvorschlag könnte ich vielleicht dem Veranstalter unterbreiten, den Sonnenauf- und untergang an die Olgas zu verlegen :-). Was das Wildlife angeht, haben wir übrigens außer dem Thorny Devil auf der Hinfahrt nichts gesehen, während es Gruppen gab, die von Echsen (Iguanas) quasi überrannt wurden. Die Viecher sind riesig, bestimmt 1,60 m lang, aber zum Glück nicht aggressiv oder so.
Wie gesagt, ich war vom Felsen selber echt enttäuscht, aber die Tour und die Gruppe und natürlich das Erlebnis, unter DEM Sternenhimmel schlafen zu können, waren unbezahlbar.

Montag, 8. März 2010
Daheim angekommen, ging es unter die heiß ersehnte Dusche, die das Beste war, was man sich so vorstellen kann nach einer Campingtour im Sand und dann traf sich die ganze Truppe nochmal in der Rockbar, wo wir bei Freibier und (kostenpflichtigem) Abendessen unsere Mailadressen und Fotos austauschen konnten, ging es für mich dann auch sehr früh ins Bett, um meinen Weiterflug nach Perth am Sonntag morgen nicht zu verpassen.
Das ging diesmal auch alles gut, obwohl Alice Springs wirklich ein sehr angsteinflößendes Pflaster ist, und die Preise absolut überzogen: 18 Dollar für 15 Kilometer mit dem Shuttlebus... Naja, was solls.
Im Flugzeug hatte ich richtig Glück: Fensterplatz in der dritten Reihe, daher unbeschränkten Ausblick auf Uluru, als wir ihn überflogen. Leider hab ich die Olgas nicht gesehen, die waren wohl direkt unter dem Flieger. Aber schon beeindruckend, wie über Stunden hinweg einfach nichts unter einem ist als roter Sand. Dann, urplötzlich, ist weitere Stunden nichts weiter unter einem als gelber Sand. Western Australia sieht ein bisschen aus wie ein Puzzle, durch die ganzen mehr oder weniger rechtwinklig angelegten Straßen und Wege. Kann man ja auf den Fotos ganz gut erkennen.
Nach einem kurzen Schlummerchen bin ich dann auch erholt in Perth angekommen, musste Stunden auf den Bus warten, da Sonntag war, bin aber schlussendlich doch in meinem Hostel gelandet. Das nach langer Recherche zum Glück ca. ne halbe Stunde außerhalb liegt und zwar am Strand. Nett und klein, zwar teuer, aber nun gut. Dafür sauber und ziemlich familiär. Mein erster Gang führte mich natürlich an den Strand, hier fällt die Sonne nämlich abends ins Meer. Meine Kamera hat sogar einen Sonnuntergangsmodus, was auch immer das ist. Werde ich dann ja sehen, wenn ich die Bilder auf den PC lade.
Nach einer erholsamen Nacht im Sechsbettzimmer ging es in die nächstgelegene Bücherei, um nach Jobs zu suchen. Und Halleluja, manchmal muss man wirklich zur rechten Zeit am rechten Ort sein, oder wissen, wo man suchen muss... In Gumtree, einer mit Quoka (Flohmarkt) vergleichbaren Seite, hab ich mehr zum Spaß nach Farmarbeit und tierärztlichen Jobs in und um Perth gesucht. Gleich der erste Treffer sucht einen erfahrenen Buschreiter, der am Tag bis zu vier Pferde bewegt. Ich natürlich sofort hingeschrieben, innerhalb von fünf Minuten ne Antwort mit der Telefonnummer gehabt. Gary angerufen und jetzt fahr ich gleich morgen früh nach Armadale, was ungefähr 40 Minuten südlich von Perth ist, und lass mich einführen :-). Das wird zwar sicher nicht einfach bei der Hitze, aber was solls. Bin ja nicht aus Zucker und für 6 Wochen geht alles. Vielleicht reicht mir meine Arbeitserfahrung dann sogar für ein zweites Visum...