So, gestern habe ich einfach nur versucht meinen vorbereiteten Text in den Blog zu bekommen. Was mir erst nach Mitternacht gelang, weil am Abend alle das WiFi benuzten und es deshalb staendig abstuerzte. Ich freue mich immer, wenn ich etwas von Euch sehe. Dann weiss ich, Ihr seid noch da und Euch geht es gut. Dann bin ich auch beruhigt und mit Euch verbunden. Ja das Grand Canyon ist schon toll. Den zweiten Tag habe ich genutzt um in das Canyon herabzusteigen. Das ist mir auch nicht gelungen. Nach 4,5 Meilen sind Linda und ich umgekehrt. Das war auch gut so. Denn im Canyon weht kaum ein Lueftchen und mit jedem Meter, den man tiefer hineingeht, wird es immer heisser. Ausdruecklich wird davor gewarnt an einem Tag hinunter zum Fluss zu gehen und wieder hinauf. Es hat zu viele Tote gegeben. Nicht der Abstieg ist das Problem, sondern der Weg zurueck. Das haben wir auch gemerkt. Es war richtig hart. Insgesamt 4 Liter Wasser habe ich trinken muessen, um nicht zu kollabieren. Auch habe ich staendig darauf geachtet, dass mein Kopf, nebst Muetze nass war. Wenn man zu Fuss im Canyon unterwegs ist, bekommt man ein Gefuehl fuer dessen Monumentalitaet. Wie sagte eine Amerikanerin zu Ihrem Freund "oh, the close is so far away". Das beschreibt es am Deutlichsten. Wir hatten knapp die Haelfte in den Canyon geschafft und 10 Stunden gebraucht. Aber wir waren gluecklich. Oben auf dem Plaine aber tobte ein Sandsturm. Als wir zurueck waren, waren die meissten der Zelte hin. Meines hatte leidlich ueberlebt, aber alles war ueber und ueber mit einer dicken roten Staubschicht bedeckt. Es war also Grossreinemachen angsagt. Das war bei dem Sturm nicht ganz so einfach. Sand und Staub ueberall. Meine Nase, meine Ohren und der Mund alles voller Sand. Toll!!!! Dafuer habe ich auch noch bezahlt!!! Mir ist nicht zu helfen. Alle hofften auf Las Vegas und dem Hotel. Sozusagen auf eine Zone ohne Wetterunbilden und mit einer Loundry fuer alle und alles. Was wir auch haben. Alle sind gluecklich. Wenn ich aus dem Fenster des Hotels in Las Vegas schaue, dann habe ich die Skyline von New York vor den Augen, insb. das Empirestatebuilding. Mein Ding ist Las Vegas nicht. Es ist eigendlich ein riesiger Jahrmarkt und die ganze amerikanische verklemmte Beziehung bezueglich Alkohol, Spielsucht und Sex tritt hier deutlich zu Tage. In Las Vegas ist es erlaubt Alkohol auf der Strasse zu trinken, was die Meisten auch machen. Insb. die Jugendlichen haben dann halbe Eimer bei sich und besaufen sich gnadenlos. Die Maedels, aber auch die aelteren Damen meinen, sie muessten sich etwas zu freizuegig kleiden. Was leider den Meisten nicht steht. Selten habe ich so viele schlecht angezogene Menschen gesehen. Ich war mit meinem blauen Kleid voellig overdressed, aber den Verkaeuferinnen gefiel es und sie sagten es mir auch. Fuer heute abend aber wollte ich in einem ganz normalen Shop, abseits des Stripes ein Glas Wein kaufen (gibt es, die nennen das to go, es ist ein geschlossenes Glas, dass im oeffentlichen Raum nicht geoeffnet werden darf, laecherlich). Das war nicht moeglich, weil ich keine ID hatte, also kein Alkohol. Ja und freizuegig anderswo geht auch nicht. Voellig absurd. Es ist "the american way of live". Morgen geht es ab in den Zion NP. Mal sehen, was dort passiert. Ich bin schon ganz gespannt. Bis zum naechsten Internet gruesst Euch ganz lieb Ulli.