Es ist unheimlich ein lebloses China zu erleben, wenn es doch zuvor nur so von Chinesen gewimmelt hat. Das chinesische Neujahr stand vor der Tür und überall waren die Geschäfte geschlossen, Straßen waren wie leergefegt und alles gleicht einer Geisterstadt. Ab und zu hört man Kanonenschläge und das Maschinengewehr ähnliche knallen der Chinaböller. Hier in Guilin ist es kalt, nass und windig und in Zeiten des Chinesischen Neujahrsfestes ist die Essenssuche ganz schön abenteuerlich und mit viel Fußmarsch verbunden. KFC und McDonalds sind letztendlich die Retter in der Not. Ich verbrachte die Feiertage bei Ahmad, mit dem ich auch im Zug nach Peking saß und den ich danach auch während des Mit-Hebst Festivals in Chengdu getroffen habe. Guilin ist für sich eine wirklich schöne Stadt, mit vielen Parks, Seen, Flüssen und anderen Sehenswürdigkeiten in und um Guilin herum. Im Hintergrund der Stadt sprießen förmlich die bekannten Philosophenberge in die Höhe, was dem Stadtbild einen idyllischen Eindruck verpasst. In Yangshuo, zirka eine Busstunde entfernt von Guilin befindet sich die West Street, mit vielen Touristen, Pubs und Restaurants?.aber nicht zu Neujahrszeiten. Alles leer und trostlos?ja selbst die Bambusbötchenfahrer haben uns ihre Touren auf dem Fluss für den halben Preis verkauft, nur um noch ein bisschen Geschäfte machen zu können. Das Neujahrsfest für sich ist mir noch etwas mysteriös. Man muss es einfach in einer Chinesischen Familie verbringen um einen tieferen Einblick darüber zu bekommen, was es heißt wenn ein Mal im Jahr die Familie sich wieder vereint. Als Außenstehender sieht und hört man nur das Feuerwerk. Es war trotzdem schön das Jahr der Schlange mit einem guten Freund zu beginnen. Übermorgen heißt es dann Endspurt. Es geht zurück ins geliebte Guiyang, mein absoluter Lieblingsort in China.