Nachdem ich den High-Speed Expresszug von Kowloon Hong Kong nach Guangzhou East genommen habe kam dann nach zwei Stunden das böse Erwachen. Mein Plan war eigentlich zu simpel und viele andere Chinesen dachten bestimmt genauso wie ich. Doch zu Erst einmal: Am Bahnhof angekommen und aus dem Zug ausgestiegen, ein Atemzug und einen Augenblick später dachte ich nur so: Ja jetzt kommen wir dem ganzen schon näher, endlich. China wie es leibt und lebt, bei der bevorstehenden Völkerwanderung. Alle wollen sie nachhause in die alte Heimat um mit ihren Familien das Chinesische Neujahr zu feiern. Dieses Massenspektakel muss man hautnah erleben und es ist es wert an dieser Massenbewegung teilzunehmen und mit denselben Problemen konfrontiert zu sein, wie es die Chinesen sind. Jetzt zurück zu meinem Plan. Ich wollte mir am Bahnhof einfach nur ein Zugticket nach Nanning kaufen, wo ich Max, einen guten Freund, besuchen wollte. Doch ich hätte niemals gedacht das sich bereits eine Woche vor Neujahr die Massen mobilisieren. Mein simpler Plan scheiterte dann als ich 1 Stunde anstand nur um gesagt zu bekommen, dass es keine Zugtickets für die nächsten 3 Tage nach Nanning gäbe. Ohne Plan B im Gepäck hieß es improvisieren, was bedeutet einfach mal rumlaufen und einen kühlen Kopf bewahren. Der Ruckssack au f der Schulter wird natürlich schwerer und schwere und meinen Weg kreuzten immer mehr Chinesen mit ihrem noch um einiges schweren Gepäck. Plötzlich viel mir allerdings was auf. Was Chinesen lieben ist, dass sie gerne dem Getümmel folgen und als ich Chinesen beobachtet, die ebenfalls ohne Zugticket den Schalter verließen und anfingen in eine bestimmte Richtung zu laufen, dachte ich mir nur so: Okay do it Kid, like the Chinese did. Einfach stumpf folgen und Bingo. Ein Busbahnhof?Tickets?.aber leider keine die nach Nanning führen. Umdenken und immer fragen WARUM etwas so ist. Die Warumfrage mögen Chinesen an für sich nicht und antworten gerne mit: Es gibt kein Warum. Naja wenn dann da aber mal ein Ausländer steht dann will er ein Begründung haben. So ging es dann weiter?.ein anderes Busterminal ca. abends um 8, Abfahrt nach Nanning. Gesucht und Gefunden, Ticket in der Tasche und im Nachtbus nach Nanning wo ich gestern unbeschadet ankam. Die Autobahnen waren voll von Nachtbussen und viele Schwarzbusse boten ihren überteuerten Service an. Ob ich es jetzt noch wage vor Neujahr nach Guilin zu reisen, um meinen Freund Ahmad zu besuchen, hängt nur noch von der Verfügbarkeit von Tickets ab. So ist halt China und so muss es sein.