Hey Leute,
lang ist's her, fast schon ein Wunder dass wieder mal einer meiner Beitraege das Privileg der Veroeffentlichung geniessen darf. Wenn auch meine Gedankengaenge sich soo zum publizieren eignen, (wie ihr seht geht es meinem Selbstvertrauen ganz gut) so genuegt es leider noch lange nicht darueber _nachzudenken_ den Blog zu updaten, it's aaall 'bout motivation dude! ;)
However, nach langen und teilweise anstrengenden 2,5 Monaten in Darwin, dem Genuss eines eigenen Zimmers in einem 4 Mann-Haus inklusive eines Flat-Screens, einer PS2, der Xbox, einer Millarde Dvd's und eines 32-jaehrigen, infantilen Vollhorsts, nach einer Zeiteinteilung die sich vom Job her als Muss ergibt, naemlich Nachts aufsein, und tagsueber schlafen, (wie man es von mir schon aus den letzten 3 Jahren Schulzeit kennt) nach leider erwaehnenswerter Langweile, vielen finanziellen "Pardons", nach 40 Grad Hitze mit mindestens 2 Mio. Prozent Luftfeuchtigkeit und einem so oberflaechlichen Lebenstil, der mich soo sehr an Sex-and-the-City und damit folglich an Gedaechtniszellenverlust erinnert, ist es wirklich ein Wunder,dass meine grauen Zellen mich im Bezug auf den Blog mit der inaktuellen Internet-Adresse nicht vollkommen haengengelassen haben.
Der zweite Kakadu-Trip kam leider nicht mehr zustande, deshalb wurde schon verfrueht am 2ten Dezember ein Flugzeug nach Melbourne genommen, wo ich mich mit einem Kanadier, namens Brodie, und dem wohl unselbststaendigsten und am-meisten-hinter-dem-Mond-Lebenden, existenten Individuum verabredet hatte. Wir kannten uns aus Darwins Hostel- und Alkoholreichen Zeiten, und hatten beide vor nach Melbourne zu kommen. Versteht mich nicht falsch, er ist einer der lustigstens und coolsten Leute die ich je kennengelernt habe, aber er kann soo anstrengend sein, und ich musste leider in Kauf nehmen ab und an und dann und dann Daddy zu spielen und alles fuer ihn zu organisieren. Aber naja, wenn ich keinen Spass dran haette, haette ich ihn seiner Orientierungslosigkeit schon am Flughafen ueberlassen und ich wette er haette den naechsten Bus nach Irak oder Timbuktu genommen.
Angekommen in Melbourne wurde eingecheckt in unser Beachhotel im Partyviertel Melbournes: St.Kilda. Die erste Woche wurde mit vielen Pool-Spielen, vielem Tanzen und Ausgehen, sowie dem Lebenslaeufe verteilen in jeder existenten Bar, verbracht. Dann habe ich uns die erste Wohnung organisiert, etwa 15 Minuten weg vom Hostel, aber die Infrastruktur hier ist mit den vielen Trams, Bussen, Zuegen und Taxen eine der Besten die ich je gesehen habe. Wir zahlten 100 Dollar die Woche, was nach aktuellen Wechselkurs etwa 50 Euro entspricht und haben dann erschlossen warum: In einer recht abgefucken (aber fuer Stunden noch recht grosszuegigen) Wohnung mit etwa 5 nervigen Englaenderinnen (aargh, koennen sie das Nick-auf-die-Nerven-gehen nicht zumindest auf's Fussball beschraenken??), einem Deutschen (Phillip) und einer Neu-Seelaenderin (wow ^^ ) durften wir uns die Ehre geben der Vermieterin verdammt viel Geld einzubringen, denn die Wohnung ist maximal gross genug fuer 4 Leute. Und dann kam das Geruecht auf die Wohnung wird noch dieses Jahr geschlossen obwohl ich mit der verwirrten und komischsten Vermieterin ueberhaupt, vereinbart hatte, dass wir bis Februar bleibn wollen. Herzlich, aber nun wohnen wir inzwischen in einer 4er WG in einem coolen Apartment, mit Brodie, Lena und Christine. (Wir kennen uns alle aus Darwin)
Mein erster Job in Melbourne war wahnwitzig. In einer Bar/Restaurant/Outdoor-Bar habe ich als, wer haette es gedacht, Bartender gearbeitet. Ich wurde aufgrund meiner Erfahrung und meines etwas "verbesserten" Lebenslaufs(^^) gleich genommen, weil sie ja soo dringend Verstaerkung brauchten. Der Job war 1,5 Stunden von meinem Wohnort entfernt, heisst ich bin jeden Arbeitstag minimal 3 Stunden Zug gefahren. ^^ Was tut man nicht alles fuer Geld und Beschaeftigung die einem vom Party machen und damit vom Geld ausgeben abhaelt. Der Ort, und ich habe so lachen muessen, ist ein Suburb von Melbourne, mit dem Namen Heidelberg. Das Team war recht neu zusammengestellt, waren alle recht nett, ausser der general manager. Der Herr war Head-Chef, also Koch, hat dann aber irgendwann einfach beschlossen er will den Laden managen. Haette er fuer das Wohl Aller besser gelassen. Dieser misslungene Australische Italiener mit seiner miesen Laune mag vielleicht kochen koennen, und ich sag nichtmal dass das Restaurant-Management nicht akzeptabel war, aber die Bar haette ich selbst 10 x besser managen koennen. Ich habe noch nie solch ein Mismanagement gesehen, in meinem ganzen Leben nicht. Ohh Gott, es war einfach soo schlimm. Aber ich war jung und habe das Geld gebraucht. Nach etwa 2 Wochen kam, in denen ich nichtmal viele Schichten bekommen habe (sie brauchten ja soooo dringend Verstaerkung) kam er dann mit der Ansage dass die Arbeitnehmerkosten gesenkt werden muessten, Herrgott, das haette mir doch klar sein muessen dachte ich, warum stellt man denn sonst 3 neue Leute ein?! Mann, mann, mann bin ich naiv. Jedenfalls kuendigte er mir mit der gleichen Ansage und der weiteren Begruendung dass er mich einfach nicht leiden koennte. Ja John, jeder kann verstehen dass jemand der 15 Jahre juenger als du ist, und trotzdem mehr Barerfahrung hat, zurzeit nicht dem Geist deines Teams entspricht, und ich kann dich auch nicht leiden, Spaten! Nur aus finanziellen Gruenden verstimmt ueber die Kuendigung ging es also wieder auf Jobsuche, habe im "Royal Melbourne Hotel" sofort ein Trial bekommen, am naechsten Tag war ich eingestellt, und das Geilste ist, dass das Hotel am Wochenende zum Nachtclub umgewandelt wird, Freitags House (yay!) und Samstags Indie-Rock-Night (Wicked!!)
Zu Melbourne: Ich muss mal wieder gestehen ich bin schon bald einen Monat hier und hab die wichtigstens Sehenswuerdigkeiten noch nicht gesehen da Brodie und ich warten wollten bis Lena und Chrissie da sind, so dass wir sie zusammen anschauen koennen.
Nur kamen da ein paar etwas ironische Zwischenfaelle dazwischen. Brodie hatte auch einen Job gefunden, bei einem Fine-Dining-Restaurant, als Cook, mit einer Rassisten-Familie als Chef, 12 Stunden Arbeit jeden Tag, 7 Tage die Woche. Einen Tag hatte er freibekommen nachdem er gefragt hat, wurde dann aber angerufen um doch zu kommen. Da er die Nacht nicht wirklich zum schlafen genutzt hatte, ging er also nicht an sein Handy und das war sozusagen seine Kuendigung. Im Moment verweigern sie ihm die Zahlung fuer die Stunden die er schon gearbeitet hatte, mit der Begruendung dass er doch ohne Ansage gekuendigt haette ^^ Sein Handy ist kaputtgegangen, sein Geld hat er achtlos herausgehauen weil er ja dachte er haette einen Job. Ausserdem muessen Lena und Chrissie auch einen Job finden, den Gold-Esel hat leider noch keiner hier erfunden..
Und nun bin ich auch out-of-money und ihr wisst ja, nichts ist umsonst ausser die Liebe..^^ Aber wir werden schon noch dazu kommen, nur keine Hetze, machen wirs heut nich, machen wirs eben morgen, oder gar nicht.
Naja, zu Melbourne, mal ausgenommen der Sehenswuerdigkeiten: Die beste Stadt in der ich mich je in meinem Leben laenger aufgehalten habe. (Abgesehen vom legendaeren Speyer natuerlich!) Die Leute sind so unvorstellbar freundlich, die Clubs sind der absolute Wahnsinn, das Wetter wechselt zwar alle 15 Minuten (man scherzt man koenne hier die 4 Jahreszeiten in einem Tag erleben), ist aber die meiste Zeit recht wohlgesonnen, der Strand ist wunderschoen, 90 Prozent der Leute die man sieht haben noch lange Zeit bis sie auf die 50 zugehen, alle sind sehr spontan, froehlich und motiviert eine gute Zeit zu haben. Ich liebe es wahrlich, es ist leider zu unbeschreiblich gut als dass ich euch ein wuerdiges Bild in eure Koepfe zaubern koennte.
Weihnachten kam dann ja auch. Weihnachten.. Haha. Xmas bei 30 Grad, ohne Family, ohne jeglichste Weihnachtsstimmung, abgesehen von den Plastik-Weihnachtsbaeumen und der Plastik-amerikanischen Weihnachtsdekoration sowie den wahnsinnig nervenden Weihnachtssongs die ich auf meiner ersten Arbeit 10 Stunden am Tag erleiden musste.
Der Plan war ja mit allen moeglichen Bekannten am 24ten, also Christmas-Eve, Essen zu gehen ( Die Australier feiern ebenso wie Canada Weihnachten am 25ten, heisst, Bescherung in einer australischen Familie ist am 25ten Dez. morgens) Nachdem ich die Planung den anderen ueberlassen hatte, und mir damit eine Organisations-Auszeit goennte, textete uns eine Bekannte, bzw Freundin von Chrissie und Lena, dass wohl etwa 2/3 der geplanten Leute nun an Weihnachten doch lieber zum Subways essen gegangen sind. Herrlich, Subways an Weihnachten, das ist wie Frauen und Autofahren, es passt einfach nicht. (Chauvinistenschwein!! .. Ich weiss, muahaha^^ ) Naja, wenn man nicht alles selbst macht.
Dann wurde die Diskussion um das weitere Vorgehen eher erstmal verschwiegen als angesprochen bis ich so veraergert war, dass ich schon fast am ehesten schlafen gegangen waer. Gott sei Dank hat meine schlechte Laune, wenn ich denn mal welche habe etwas Auswirkung und so haben wir mehr oder weniger gemeinsam entschieden eben zu viert Essen zu gehen, sprich Brodie, Lena, Chrissie und ich. Die erste Alternative war, wir bestellen uns Pizza an den Stand, kaufen selbstverstaendlich nicht-alkoholische Getraenke und machen einfach 'ne kleine Beachparty, die andere Moeglichkeit, die mir etwas wuerdiger erschien, war ein anstaendiges Dinner in einem schoenen Restaurant. Aber um ehrlich zu sein, mir war es doch recht egal. Und da ich seit ich Australien bin, wahrhaftig und doch irgendwie ironischerweise Geschmack am Seafood gefunden habe, durfte ich eine der geilsten Pastas ueberhaupt als Weihnachsmahl geniessen, gezahlt mit der Kreditkarte, denn Nick ist recht blank, mal wieder.. nein..immer noch, d'oh!
Der restliche Christkind-Abend wurde dann am Strand verbracht mit etwa 20 Leuten, einer saumaessig guten Stimmung und der Gewissheit dass eine Beachparty wohl das ungewoehlichste Weihnachten ist, dass ich je hatte!!