Endlich war ich angekommen in der Stadt des Tango und des Argentinischen Rumsteaks. Buenos Aires hat viele Gesichter, mit all ihren historischen Altbauten, die noch aus spanischen Zeiten stammen, aufgeschlagenen Straßen und modernen Stadtteilen.Selbst Argentinier, die in B. A. leben, kennen nicht alle Ecken, weil es so viel zu sehen und zu entdecken gibt. Von versteckten kleinen Lokalen und Bars in verwinkelten Neightbarhoods, bis hin zu unendlichen Einkaufsmöglichkeiten in den vielen Shoppingmals oder kleinen Boutiquen in bekannten Stadtteil Palermo. Jeder Teil von Buenos Aires hat sein eigenes Flair und ist sehenswert. Bei 14Mio. Einwohnern sind tagsüber die Straßen überfüllt.. Wenn man bedenkt das die Provinz Buenos Aires schon die Größe von ganz Deutschland hat. Dafür fängt das Leben vieler Menschen in Buenos Aires erst nachts an. Um Mitternacht ( wo der Tag in der Woche in Deutschland, bei den meisten Menschen schon endet) trifft sich das Volk in den gemütlichen Bars ?um die Ecke?, wo es, bis in die frühen Morgenstunden bei Lifemusik und Rotwein in Gesprächen, den Alltag vergisst. Oder man genießt das Nachtleben in einem der vielen Salsa oder Tangobars und lässt sich ein paar Tanzstunden geben.
Auch in Sachen Essen haben die Argentinier ihre eigenen Gewohnheiten. Das Land steht mit dem Verzehr von Fleisch ganz weit oben auf der Liste.( Knapp hinter Uruguay, die die meisten Kilos Fleisch pro Kopf verzehren). Canastitas, Tartes und Empaladas gehören zu den alltäglichen Gerichten, genauso wie der traditionelle Matetee. Er wird aus einer Pflanze hergestellt und durch einen ?strochalmähnlichen? Löffel aus dem traditionellen Gefäß, meist zum Frühstück getrunken, wegen seiner belebenden Wirkung. Der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig. Dolce de leche hat es mir angetan. Es sind kleine Kuchen gefüllt mit karamellisierter Milch, überzogen mit Schokolade.Die gibt es in verschiedenen Varianten und man bekommt sie an jeder Straßenecke.
Nie im Leben hätte ich meine erste Unterkunft als Hostel erkannt, sondern eher eine private Wg, die in einem, ein wenig verkommenden Altbau befand und von zwei Brüdern geführt wurde, die kein Wort Englisch sprachen. Die erste Unterhaltung hatten wir durch Google Translator.:-) Bei viel Regen tropfte es hier und da durch die Decke. Dennoch war die Lage super, die Gastgeber sehr bemüht und nach einer Weile hatte ich mich mit den lokalen Mitbewohnern angefreundet und fühlte mich wie zu hause. Ich wurde bekocht und mit den nötigen Infos versorgt, erkundete ich Buenos Aires Stück für Stück. Ein paar Tage verbrachte ich bei einer Freundin , die in Olivos , einem schönen Stadtteil außerhalb der Stadt lebte. Wir kochten zusammen, erkundeten in La Boca, die bekannte Straße "Camino" mit ihren bunten Häusern. Meine letzten Tage in Buenos Aires verbrachte ich im bekannten Stadtteil San Telmo. Mit neuen Freunden im Schlepptau, erkundeten wir die antiken Märkte, bewunderten die wunderschönen Häuser und schaute beim Openairtango zu. An einem Montag besuchten wir gemeinsam ein zweistündiges Trommelkonzert in der Stadt. Das war fantastisch. Die sechzehnköpfige Band verbreitete eine super Stimmung, so dass nach einer halben Stunde keiner mehr bewegungslos da stand, sondern im Beat zur Musik tanzte.
Eco Yoga Park
Manchmal kommt etwas mehr unerwartet, als geplant! Bei einem Monat in Argentinien wollte ich das Land erkunden, was aber die gewaltigen Enterungen (und auch die hohen Transportkosten) nicht möglich machten. Aber um nicht nur in der Stadt zu bleiben, entschied ich mich eine Woche in den Eco Yoga Park zu verbringen, der ca.60 km von B. A. in der Pampa gelegen ist. Nach der menschenüberfüllten Stadt, war ich froh wieder ein bisschen zur Ruhe zu kommen, mit Yogastuden und veganer Ernährung, etwas für meine Gesundheit zu tun, was auf Reisen nicht immer einfach ist . Der Yoga Park ist ein sehr spiritueller Ort und existiert schon 16 Jahre. Die Menschen die dort leben sind sehr gläubig und haben ein sehr gesundes Bewusstsein für alles, was sie tun und geben gern die Erfahrungen aus diesem speziellen Lebensstil weiter. (Man kann sie mit hinduistischen Mönchen vergleichen, weil sie nicht verheiratet waren)
Der Park verfügt über eine kleine ökologische Farm, auf der die Menschen, die hier leben und aushelfen, ihr eigenes Obst und Gemüse biologisch anbauen und es in ausschließlich in veganen Gerichten verarbeiten. Ohne künstliche Aromen, Eier, Käse oder Milchprodukte. Auch auf aufputschende Lebensmittel, wie Kaffee, Zucker, Zwiebel usw. wird dabei verzichtet. Ich nahm die Möglichkeit an, hier als Volunteer eine Woche auszuhelfen, um diese Lebensweise näher kennen zu lernen und mich endlich mal wieder gesünder zu ernähren. Mein Tag begann mit einem veganen Frühstück, danach 4,5 Stunden Hilfsarbeit auf der Farm oder in der Küche. Wir pflegten den Garten und zupften das Unkraut aus den Beeten, was meist eine schlammige Angelegenheit war, weil es zwischendurch immer regnete. Aber es war notwendig, weil so das Gemüse ohne Verwendung von Pestiziden angebaut werden konnte. Oder wir halfen in der Küche beim Zubereiten der Mahlzeiten Und ich machte meine ersten veganischen Empaladas! Nachmittags hatten wir freie Zeiteinteilung und um halb fünf eine Yogasunde. Danach wurde ein Snack serviert und abends ein superleckeres veganes Dinner, das meist aus Salaten, selbstgemachten Pasten, Reis und frischen, selbstgemachten Brot bestand. Ich hätte nie gedacht, dass veganes Essen so köstlich sein kann. Besonders, wenn es jeden Tag für dich zubereitet wird und du es nur vor die Nase gestellt kriegst.:-) Geschmacklich hat es uns alle echt umgehauen und man sah mit Freude jeder neuen Mahlzeit entgegen. Besonders weil wir wussten, wie viel Arbeit und Zeit eigentlich dahinter steckt, so biologisch und geschmacklich wertvolles Essen zuzubereiten.
Menschen, mit dem Bewusstsein für eine bessere Welt
Die Voluenteers kamen aus alle Welt. Australien, Europa, Brasilien, Columbin usw. Jeder hatte seine eigenen Gründe, warum er sich entschied, seine Zeit in diesem Park zu verbringen und doch verband uns eine gemeinsames Interesse der gesunden Lebensweise und den bewussten Umgang mit der Umwelt.
Die Australierin Johanna gründete schon während ihres Studiums Noutrishen, das Yough Food Movement, eine Bewegung junger Menschen, die sich für Aufklärung über Lebensmittel und gesundere Lebensweise der Menschen in der ganzen Welt einsetzte. Eine große Aufgabe! In Zusammenarbeit mit der Organisation ?Slow Food Movement? , die weltweit verbreitet ist und gegen den ?Fast Food Wahnsinn? arbeiten, setzen sich diese Bewegungen, für die Aufklärung über industrielle Herstellungsmethoden und Inhaltsstoffe in Lebensmitteln ein, die alles andere als gesundheitsfördernd für uns und die Umwelt sind. Und gegen die Ausbeutung der Menschen, die durch Anbau und Ernte der Lebensmittel, ihre ganze Arbeitskraft reinstecken und meist leer ausgehen. Dies sind Themen, die uns alle betreffen, den Essen tut jeder von uns! Wer sich dafür interessiert, findet weitere Infos unter: www.slowfood.de
Cataratas ? Die Iguazu- Wasserfälle
Entweder man ist vollkommen verrückt oder es muss sich schon wirklich lohnen ! Die insgesamt 38stündige Busfahrt von Buenos Aires nach Iguazu und wieder zurück, um das Weltwunder mal live zu sehen. Doch die Strapazen waren es auf jeden Fall wert! Wenigstens konnte man bei den Sitzen im Bus zwischen semi cama ( was schon viel besser als deutsche Reisebusse ist) oder Cama deluxe wählen, wo man es sich, wie in der Fliegerbusinessclass, gemütlich machen kann und sogar Champager serviert bekommt. Bei unserem Ausflug spielte alles mit, das Wetter war super, vorher hatte es genug geregnet, so dass es genug Wasserfälle zu sehen gab und wir hatten fast die ganze Busfahrt über geschlafen. Wir relaxten ein bisschen und machten uns danach direkt auf in den Nationalpark, um den ganzen Tag dort zu verbringen. Es wurden drei verschiedene Tracks angeboten, um die gewaltigen Wasserfälle von alle Seiten zu bewundern. So bekamm man mal eine Vorstellung davon, wie riesieg dieses Naturschauspiel wirklich ist und wieviel Power das Wasser hat, dass die gewaltigen Berghänge herunterstürtzte.Es war wirklich atemberaubend schön!
Ein zweites Highlight waren die vielen bunten Schmetterlinge, die in dem Nationalpark herumflatterten. Mit ihren Farbenpracht und verschienden Mustern brachten sie die Leute genauso zum Staunen, wie die riesigen Wasserfälle. Besonders, wenn sie sich auch die Hand oder in die Haare setzten. So konnte man eine Zeit lang, mit seinen natürlichen Haarschmuck, durch den Park laufen. :-)