Da wir ja das Wandern fuer uns entdeckt hatten, wurde es Zeit fuer eine etwas groessere Wanderung. Neuseeland hat unzaehlige Mehrtagestrips zu bieten, teilweise sind diese aber schon ausgebucht oder das Wetter spielt einfach nicht mit. Wir haben uns fuer den Gillespie Valley Track entschieden. Dieser Track geht uber 52 KM und sieht 2 Uebernachtungen vor. Vom Parkplatz muss man erstmal ca. 3 KM zum Startpunkt des Tracks laufen und dort will ein Fluss ueberquert werden (ohen Bruecke). Da es in letzter Zeit wenig geregnet hatte, konnten wir diesen knietiefen Fluss aber einfach ueberwinden. Ziel war am ersten Tag die "Young Hut" und dort kamen wir auch nach ca. 5,5 Std an. Die Huette hatte insgesamt 20 Betten, einen Kamin, Toiletten und ganz wichtig, Trinkwasser zu bieten. Am zweiten Tag sind wir langschlaefer erst gegen kurz vor zehn losgekommen. Nach ca. 1,5 Std gings dann erstmal bergauf (ca. 1,5 Std Treppensteigen). Leider war es an diesem Tag bewoelkt, so das uns das Alpenpanorama mit blauen Himmel verborgen blieb. Trotzalledem war der Ausblick vom Gipfel beeindruckend. Anschliessend gings wieder steil bergab und in Richtung der "Siberia Hut", diese Huette war Ziel des zweiten Tages. Ca. 45 min vor Ankunft konnte man noch einen Abzweig zu einem sehr hoch gelegenen See nehmen. An dieser Abzweigung haben wir dann unsere schweren Rucksaeck zurueckgelassen und haben uns erleichtert auf den Weg gemacht. Angesetzt waren fuer diesen Weg 2-3 Std (ein Weg), und zu Beginn war wieder Klettern angesagt. Nach 1,5 Std war fuer mich jedoch Feierabend und so ist Dirk alleine zum See weitergekrachselt. Daher kam ich einige Zeit vor Dirk an der Huette an. Diese Huette war ebenfalls fuer 20 Personen ausgelegt...An diesem Tag war die Huette jedoch rekordmaessig ausgebucht - 23 Personen. Diese Huette gilt gleichzeitig als Tagesausflugsziel und diese armen Ausfluegler mussten teilweise leider in ein Zelt oder auf eine Matratze im Aufenthaltsraum ausweichen, denn so tuechtige Mehrtageswanderer wie wir haben gluecklicherweise ein Recht auf eine Bettchen. Nachdem wir unser Astronautenessen mit Wasser essbar gemacht hatten, ging es aber auch schon Richtung Waagerechte. Wie erholsam die Nacht in einer Huette mit 21 Leuten war, kann sich wohl jeder denken.
Geraedert und mit zwei Tagen Wandern in den Knochen ging es am dritten Tag dann auf den letzten Abschnitt der Wanderung. Dieser Teil sah 28 KM vor und schlaengelte sich mehr oder weniger direkt am Fluss entlang Richtung Ende. Nach anfaenglichem angenehmen Streckenprofil hat uns der Track dann aber nochmal alles geboten. Klettern, klettern und ueber ueberflutete Wiesen stapfen. Daher haben wir am Ende (Dort musste wieder der Fluss ueberquert werden) auch direkt unsere Schuhe angelassen und sind so durchs Wasser gestiefelt. Nachdem wir den Track beendet hatten, mussten wir wieder einige Kilometer zum Parkplatz zuruecklegen. Vom Parkplatz aus zurueck nach Wanaka war fast genau die Distanz, die wir am dem gesamtenTrack zurueckgelegt haben. So konnte man jeden gefahrenen Kilometer passend wuerdigen. In Wanaka angekommen gabs erstmal die verdiente Siegerdusche und anschliessend ein ausgiebiges Abendessen mit kaltem Bier....anschliessend hatte man auch die passende Bettschwere um mal wieder eine ruhige Nacht in den eigenen vier mobilen Waenden zu verbringen.