Tag 9 bis Tag15 , 23.09.-29.09.
Es folgten mal wieder ein paar Tage in denen nicht viel passierte. Außer natürlich am Pool chillen, das Leben genießen, Nudeln kochen und essen, abends zusammen einen Becher Goon trinken. Das übliche halt. In dieser Zeit habe ich auch die Jobsuche ein wenig vernachlässigt. In der Gegend waren einfach keine Jobs. Daran änderte auch 5 Stunden danach suchen nichts. Und im Pool zu liegen und sich zu sonnen war irgendwie verlockender, als am Laptop zu hocken. Ich hatte auch null Lust Reiseblog zu schreiben, deshalb hänge ich auch inzwischen einen Monat zurück :-/ Ich meine, ich will euch ja die tollen Dinge schreiben, die ich gesehen und erlebt habe, aber ich konnte mich einfach nicht aufraffen drei Stunden nur zu schreiben. Und diese Texte verbrauchen mehr Zeit, als man vielleicht denkt. Also war auch in dieser Hinsicht der Pool verlockender. Jetzt mache ich aber gerade einen kleinen Aufholmarathon ;-) Hab es in den letzten zwei Tagen geschafft zwei Wochen zu tippen, ich bin richtig stolz auf mich. Aber ich schreibe gerade nicht vom hier und jetzt, sondern von den Backpackertagen 9 ? 15. Von den sonnigen, heißen Tagen in Cairns, die man nur im Pool überleben konnte.
So vergingen die Tage und wurden zu Wochen. Ich bin jeden zweiten Tag zur Rezeption und hab meinen Aufenthalt um zwei Tage verlängert. Das hat dazu geführt, dass ich öfter mal das Zimmer wechseln musste. Wenn in mein Zimmer zum Beispiel zwei Leute gemeinsam einziehen wollten, musste ich in das Zimmer, in dem nur ein freies Bett war. Also bin ich im Laufe meiner Zeit im Globetrotters international in folgenden Zimmern gewesen: 2-5-1-2-65-1-14-5-2-4
In dieser Zeit sind aber doch ein paar Dinge geschehen, die ich erwähnen möchte:
Es gibt ja dieses ziemlich bekannte amerikanische Trinkspiel: Bierpong. Dabei muss man einen Tischtennisball in die Becher des Gegners werfen. Wenn man trifft muss der Gegner den Becher trinken, wer zuerst alle Becher getroffen hat gewinnt das Spiel, der Verlierer muss auch noch die restlichen nicht getroffenen Becher leeren. Dieses Spiel wurde bei uns zu Goonpong umfunktioniert. Das ist recht spannend, da Goon eigentlich Wein ist und damit den doppelten Alkoholanteil wie Bier hat. So entstanden sehr lustige und spannende Spiele und Abende :-D
Max schläft in seinem Camper auf dem Parkplatz vor dem Hostel und benutzt die Küche und die Duschen aber mit. Dafür zahlt man eigentlich pro Tag 7$, aber er hat noch nie eingecheckt, wurde nie von jemandem angesprochen, also alles gut. Tim und Malte schlafen in ihrem 4x4 Pajero vor dem Hostel. Sie haben mal 4 Nächte im Hostel geschlafen, aber seit sie ihr Auto haben gehen sie nur noch zum chillen, kochen und duschen ins Hostel. Das schon seit 10 Tagen, aber auch die beiden wurden noch nie von jemandem nach Geld gefragt. Am Tag 11 war es dann soweit, dass inzwischen auch Steve, Zenti und Fadu einen Camervan gekauft haben, genau wie Chris und Marco, genau wie Inga, Caro und Leuchtturm. Da die meisten von ihnen kein Bett mehr im Hostel hatten, fanden wir es doch ein bisschen dreist im ohnehin vollen Garten zu chillen. Also wurde eine Parkplatzparty veranstaltet. Alle holten ihre Campingstühle raus, (Inga, Caro und LT waren nicht dabei) man fand noch einen Platz für Franzi, Ebru (heute erst angekommen) und mich. Das war extrem lustig, wir wurden von jedem vorbeifahrenden Autofahrer wie ein Auto angeschaut, wir hatten eindeutig unseren Spaß :-D Mit dazu beigetragen haben die Kuscheltiere, die im einen Camper noch drin waren: Ein Affe mit Bockhandschuhen, der ziemlich blöd guckt und eine Kiffer-Banane mit Rasterlocken und einem überdimensionalen Grinsen.
Am Tag 12 wollten wir nochmal einen Ausflug wagen zu den Behana falls. (schon wieder Wasserfälle) Tim, Malte, Franzi, Ebru und ich wollten mit Max und seinem Van hinfahren.
Also alle eingestiegen und los geht es! So einfach war das aber leider nicht. Das Auto sprang nicht an, die Batterie war tot. Scheiße! Also geben Tim und Malte Starthilfe. Dafür müssen sie auf den Bürgersteig fahren, weil das Kabel sonst zu kurz ist, aber sie haben ja ein 4WD. Also schnell alle Kabel angeschlossen, Starthilfe gegeben und ? ein komisches Geräusch ertönt. Kurz darauf sind beide Autos tot. Scheiße! Gut das das eine Auto nur mitten auf dem Bürgersteig steht und in diesem Moment ohnehin der einzige freie Parkplatz und damit Ausweg zugeparkt wird. Tim und Malte haben ihr Auto kaputt für viel weniger Geld gekauft und es dann reparieren lassen. Da der Mechaniker nie Zeit hatte, waren die beiden schon 5 mal in einer Werkstatt, wo man sich auch mit Deutsch verständigen kann. Also schnell den inzwischen gut bekannten Mechaniker angerufen. Der versucht eine Ferndiagnose zu geben, denn die Vermutung liegt nahe, dass mal wieder die Sicherung die Fliege gemacht hat, die schon mal spontan ohne Grund durchgebrannt ist. Es hilft alles nix, er kommt in ca einer Stunde hin und schaut sich das Auto an. In der Zeit kommen zwei Australier vorbei und bieten ihre Hilfe an. Also schieben wir den Van von Max an und siehe da: er springt wieder an! Gut! Jetzt heißt es Motor laufen lassen und auf den Mechaniker warten. In dem Moment wird auch schon der 1 Minute freie Parkplatz von Max geklaut.
Der Mechaniker lässt auf sich warten und wir warten und warten. Dann ist er da und fängt an mit einem Messgerät zu messen von wo nach wo noch Strom fließt, wo also was durchgebrannt sein muss. Plötzlich springt das Auto wieder an. What the fuck ?!?! Er hat nichts repariert, nur gemessen und das Auto geht wieder. Wieder aus gemacht, springt nicht mehr an. Scheiße! Es stellt sich dann heraus, dass der Kontakt an der Batterie einfach nur kacke ist. Das bedeutet, dass man ein bisschen daran rüttelt und das Auto geht wieder. Gut!
Also kann es mit 1,5 Stunden Verspätung doch noch los gehen zu den Behana falls. Die findet man übrigens in keinem Reiseführer, wir haben einen Insidertipp von Flo bekommen (schon 2 Monate im Hostel, schläft im Auto davor, aber bezahlt die 7$. Er hat sogar einen Job als Mechaniker bei einer Autovermietung) Der hat den Tipp von einem Local und war selber schon da.
Man fährt auf dem Highway in Richtung Innisfail und biegt dann irgendwann auf die Behana George Road ab. Das ist nur eine kleine Landstraße, die dann nach ca. 6 km vor einer verschlossenen Schranke endet. Da parkt man dann und geht zu Fuß weiter. Also haben wir unsere Sachen gepackt und uns auf den Weg gemacht. Man läuft auf einem schmalen Gehweg entlang einer Wasserpipeline mitten durch den Regenwald. Es geht bergauf und bergab und man läuft und läuft. Da ist eine Pipeline, weil bei den Wasserfällen ein Wasserreservoir ist. Das Wasser ist extrem klar und sauber und wird als Trinkwasser genutzt.
Nach mindestens einer halben Stunde Fußweg (wenn man recht zügig läuft) kommt man dann wiederum an einer verschlossenen Schranke an. Besser gesagt an einem Zaun, an dem man nicht vorbei kommt. Kurz vorher biegt man dann rechts ab und klettert den Hang runter bis zum Fluss.
Der Fluss schlängelt sich den Berg runter und besteht aus vielen kleinen und großen Wasserfällen. Das Wasser ist total klar und eiskalt. Auch hier gibt es diverse Klippen von denen man ins Wasser springen kann. Der Aufweg zum 12-Meter-Sprung war uns allerdings zu viel Aufwand, wobei ich im Nachhinein gerne gesprungen wäre :-D Wir haben uns mit der ein Stück weiter Flussabwärts liegenden 5-5,5 Meter-Variante begnügt. Man muss ca. einen Meter weit springen, weil man sonst auf Felsen knallt, aber das ist kein Problem aus 5 Metern Höhe. Immerhin konnte man hier alle Felsen sehen auf die man vielleicht knallen könnte. Wir schwammen, sprangen, kletterten, sonnten uns, aßen Kekse, machten tolle Sprungbilder (ich wurde auf einem auf Facebook verlinkt, hat vielleicht jemand gesehen) und genossen das Leben :-D
Da war es wunderschön, ich würde gerne nochmal hin. Wenn mal jemand in Cairns ist sollte er sich diese ganz speziellen Wasserfälle nicht entgehen lassen. Da gehen halt auch nur Locals hin, weil sonst niemand den Ort kennt. Der Fußweg hin und zurück war nur ein wenig nervig. Aber dieses Ziel war den Weg und die Probleme mit den Autos auf jeden Fall wert!
Allerdings sind wir lange noch nicht zuhause. Wir kommen also nach schier unendlichem Fußmarsch wieder am Van an, steigen ein und los geht es! Oder auch nicht, die Batterie ist tot. Scheiße! Da scheint wohl irgendwas nicht zu stimmen, jedenfalls ist es nicht normal, dass sich die Batterie immer wieder entlädt. Also wieder anschieben, diesmal mit zwei Leuten weniger auf einem schlechten Weg in Flipflops. Das ganze erst mal ein Stück bergan, bis es dann einen Hügel hinab geht wo der Van zum Glück wieder anspringt.
Also geht es wieder nachhause. Auf dem Heimweg überlegen wir, was es heute Abend zu essen geben soll. Wir gelangen jedoch zu keinem Ergebnis, da jeder was anderes will und ständig andere Ideen hat. Wir fahren ins Stadtzentrum, parken da und gehen zum Woolworth. Max seilt sich ab, weil er sich was bei Subway holt, der Rest hat sich endlich geeinigt: Es gibt eine Reispfanne. Für die Vegetarier (Ebru) und den Veganer (Tim) gibt es gefüllte Paprika.
Ich hab noch nie so viele Vegetarier auf einem Haufen gesehen, wie in dem Hostel in Cairns: Ebru, Tim, Tanja und ihre beiden Freundinnen, Anna, der Franzose und ich glaube die beiden aus dem Putzteam auch. Außerdem haben wir fest gestellt, dass Veganer gezwungen sind selber zu kochen und deshalb echt gut Kochen können. So wird sogar Spaghetti mit Tomatensoße zu einem Aufwändigen Gericht :-D (schmeckt aber auch besser)