Tag19 20
Also machte ich mich am 3ten Oktober auf den Weg nach Innisfail. Ich lief wie so oft den weiten Weg in die Stadt, nur das ich dieses Mal meinen Rucksack auf dem Rücken trug. Das war dann doch recht anstrengen. Dann ging es mit dem Greyhoundbus ab nach Innisfail. Und sogar in den Bussen trifft man nette Leute. Eine englische Backpackerin saß neben mir, sie war schon ein paar Monate in Australien, hat ach schon gearbeitet und wollte jetzt die Küste runter nach Townsville. In Innisfail verabschiedeten wir uns dann, sie wünschte mir viel Erfolg bei der Jobsuche und ich stieg aus und aß an der Bushalte meine Mitgebrachte Verpflegung. Anschließend folgte dann ein weiterer Lauf mit dem Rucksack auf dem Rücken. Zum ersten Hostel, wo es leider keine Rezeption gab, alles wurde telefonisch geregelt. Allerdings ging gerade niemand dran, war wohl gerade Mittagspause. Also ab zum zweiten Hostel, wo mir erklärt wurde, dass es eine Warteliste für Arbeit gab. Da standen noch ein paar Leute vor mir drauf, ich müsste mich ca. drei Wochen gedulden. Beim nächsten Hostel gab es nicht mal mehr ein freies Bett. Die Frau war sehr nett, hat kurz mit mit gequatscht, mir ein paar andere Hostels empfohlen die ich probieren könnte, aber gesagt, dass es mit Jobs im Moment nicht gut aussähe. Dafür seien im Moment zu viele Backpacker da, das könnte ich wohl vergessen, wenn ich nicht 2 Monate bleiben würde. Also hab ich nochmal probiert beim ersten Hostel anzurufen. Wieder keiner ran gegangen. Und bin dann wieder zum Zweiten gelaufen, hab ein Zimmer für die Nacht gebucht, mich deprimiert ins Bett gelegt und Forest Gump geschaut. (Wir haben ein paar Tage vorher Bilder ausgetauscht, dabei habe ich die externen Festplatten von Malte und Max mal nach Musik und Filmen durchgeschaut)
Am nächsten Tag ging es dann nach Tully. Und das war echt nicht so mein Tag. Erst ging es mit dem Rucksack zum Hotel Tully, dort wurde mir in der Bar, das ist wohl auch gleichzeitig die Rezeption, erklärt dass ich mit den Jobs 2-3 Wochen Geduld haben müsste. Allerdings würden die Bauern abends immer in der Kneipe trinken, da könnte ich mich dazu gesellen, mit ihnen ins Gespräch kommen und so vielleicht schon morgen einen haben. Wenn ich einen finde muss ich allerdings 300$ an das Hostel abdrücken. Also nix wie raus und ab zu den Banana Barracks. Dieses Hostel hat echt gute Bewertungen, man bekommt bei der Jobsuche wohl echte Hilfe und wird nicht abgezockt. Mir wurde jedoch sofort verkündet, dass kein Bett mehr frei sei. Also ab zum Caravan Park. Dort wird mir mal was ganz neues erzählt: Hier sind gerade keine Jobs frei. Ein paar Leute sind schon 4 Wochen da und haben noch nix, andere haben nach 2 Wochen was finden können. Da ich damit das letzte Hostel abgeklappert habe und es am billigsten ist, wollte ich gerne eine Nacht buchen, aber man kann nur Wochen buchen. Und so lange wollte ich dann doch nicht bleiben. Also hieß es wieder zurück zum Hotel Tully laufen. Dort will ich dann doch für eine Nacht einchecken. Die wollen dann plötzlich meine Passportnumber und die Visumsnummer haben. Also miten in der Bar erst mal den Rucksack umgegraben, bis ich an die Dokumentenmappe komme und nachschauen kann. Dann wollen die auf einmal 150$ Kaution haben. Ich will mit Karte zahlen, die wird aber irgendwie von dem Gerät nicht angenommen. Also laufe ich über die Straße zum nächsten ATM, der zum Glück so nahe ist. Aber er ist leider außer Betrieb, also heißt es doch noch mal ein bisschen zu laufen und dort 180$ abheben. 30 für das Zimmer, der Rest als Kaution. Wieder in der Bar (wer zur Hölle macht Bar und Rezeption in einem, das ist total bekloppt, wenn man am Zapfhahn ein Zimmer bucht!) bezahle ich die 180$, die Frau will aber auf einmal 400 Kaution haben. Ich schaue sie entgeistert an und frage was ich bitte kaputt machen soll, was 400$ wert ist? Gibt es hier etwa Luxusbetten? Außerdem habe ich keine 400$, ich bleibe nur eine Nacht. Also gibt sie sich mit den 150 Kaution zufrieden und ich kann endlich in mein Zimmer gehen. Dort falle ich dann erst mal aufs Bett und will gar nichts mehr machen. Der Tag war schon scheiße genug.
Dann kommt ein Typ rein. Ich hab das nicht ganz gerafft, der hat in seinem Rucksack gewühlt, das war aber nicht sein Zimmer. Irgendwie standen da nicht nur die Sachen der Bewohner rum, sondern auch noch drei andere Rucksäcke. Von dem hab ich erfahren, dass ich mit drei Koreanern im Zimmer liege und das die Jobs im Moment echt nicht in großer Zahl vorhanden sind. Ich buche mir als allererstes den Bus für den nächsten Tag nach hause. Checke noch ein paar Sachen, schaue Forest Gump zuende. Dann lerne ich die drei Koreaner kennen (2w,1m), die tatsächlich nach einem kurzen Gespräch mit mir die ganze Zeit auf was auch immer für einer Sprache reden. Die geht mir dann doch irgendwann sehr auf den Kecks und ich muss eh nochmal einkaufen, also breche ich auf zum IGA. Dabei verlaufe ich mich in dem nicht sehr großen Tully noch zwei mal und komme schließlich pünktlich zum Ladenschluss an. Also muss ich den Einkauf wohl auf den nächsten Morgen verschieben, bevor mein Bus fährt. Dann laufe ich einfach noch eine Weile durch Tully und genieße die Ruhe des Abends.
Dann hätte ich gerne geschlafen, aber im Hotel war wohl Partynacht, jedenfalls hatte der Bass und die laute Menge etwas gegen Schlaf. Ich war zu faul meine Ohrenstöpsel aus dem Rucksack zu holen und bin dann auch so irgendwann eingeschlafen.