Die ersten Wochen in Darwin habe ich im Melaleuca gelebt, das zwar nicht gerade guenstig war (wie fast alles in Darwin), aber eine gute Kueche und Klimaanlagen hatte. Darueberhinaus habe ich einige nette Leute kennengelernt, wie Chen Yue Lai, Oyang und Sam, allesamt Taiwanesen, die nur einen kleinen Zwischenstop in Darwin einlegten. Aufgrund ihrer schwierigen Namen, geben sie sich selbst fuer ihre Zeit auf Reisen Namen, die fuer Westler besser verstaendlich sind :D Daher hiessen sie fuer mich Ted, Sam (taiwanesischen Namen vergessen :P) und Daniel.
Mit ihnen zusammen habe ich Sylvester verbracht, dass trotz der "geringen" Groesse der Stadt, echt ein super Highlight war (Vielleicht, weil ich Sylvester in Hummersen gewoehnt bin :D). Nach dem Feuerwerk sind wir dann nach ins Kasino und haben uns ein bisschen an den einarmigen Banditen versucht, ausser Daniel, der irgendein asiatisches Kartenspiel spielte. Leider war das Glueck mir nicht so hold und so verlor ich zehn Dollar :(
Frueh morgens ging es dann fuer mich ins Bett und an die Arbeit am naechsten Tag war gar nicht mehr zu denken. Unser Chef hat Loring, einem Kanadier, mit dem ich zusammenarbeite und mir gesagt, dass wir uns jedoch aussuchen koennen, ob wir arbeiten wollen. Auf der einen Seite gab es an Feiertagen das Doppelte des Gehalts, aber das war mir doch herzlich egal, als ich dann endlich mein Bett erreichte :D
Daniel hat uebrigens 200 Dollar beim Spielen gewonnen, dass er einige Tage spaeter nochmal versuchte :D
Meine Taetigkeiten auf der Arbeit bestanden groesstenteils daraus, den Park sauber zu halten, sodass ich manchmal stundenlang mit Unkraut pfluecken beschaeftigt war. Die besseren Arbeiten bestanden dann aus Rasenmaehen, besonders mit dem Sitzmaeher :D, Steine verlegen und Tiere fuettern. Nachdem ich einige Wochen im Park gearbeitet hatte, schoepfte mein Chef auch mehr Vertrauen zu mir, was anfangs ein Problem war, denn er hat sehr viele schlechte Erfahrungen mit Backpackern gemacht und ich wurde in anderen Bereichen eingesetzt wie die Kaefige zu reinigen, die toten Krokodile zu transportieren und beim Bau von neuen Gehegen helfen. Wichtig um diese Arbeit durchzustehen sind genug Wasser und ab und zu mal Pause zu machen und in den Schatten zu gehen, da man bei heftigem Sonnenschein, was sehr oft vorkam, schnell an seine Grenzen kommen konnte. Fuer mich persoenlich sehr problematisch war der Schweiss, der schon nach einer Stunde Arbeit meine ganze Kleidung komplett aufweichte, dank der hohen Luftfeuchtigkeit, doch mit dem Gedanken an Neuseeland konnte ich es aushalten :)
Der absolute Hoehepunkt meiner Arbeitszeit war die Reinigung der Krokodil-Gehege. Zwei, um die fuenf Meter lange, brandgefaehrliche Reptilien lauerten pro Gehege auf mich. Zwischen mir und dem Bestien nur ein Tierpfleger mit einem schmalen Stock, um sie zurueck ins Wasser zu treiben. Man glaubt gar nicht, wie schnell diese Tiere mit ihren kurzen Beinen sein koennen! Wenn es dann doch mal kritisch wurde musste man sofort irgendwie aus dem Gehege, entweder durch die Tuer oder ueber den Zaun. Soviel Nervenkitzel wie bei dieser Aktion hatte ich schon lange nicht mehr :)
Ich habe viele Dinge auf meiner Reise gelernt. An Weihnachten, dass in Australien am Strand mit Barbecue gefeiert wird, wurde mir klar, wie wichtig und schoen es ist, eine Familie zu haben, denn das war mein erstes Weihnachtsfest, dass ich ohne sie verbrachte. An dem Tag habe ich viel darueber nachgedacht und es wurde mir klar, dass das, was man als Kind immer gesagt bekommt, wircklich stimmt. Gerade an Weihnachten merkt man es echt extrem, wenn man keinen hat, mit dem man die Feiertage verbringt, obwohl man ja telefonieren kann. Deshalb ist die Suizid-Rate bestimmt an Weihnachten auch so hoch...
Naja das war mein Wort zum Freitag und ich freue mich schon auf das naechste Weihnachten, dass ich bei Kaelte und Schnee wieder mit meiner Familie verbringen kann :)