Wenn ich irgendwo auf der Südinsel wirklich hinwollte, dann war es Queenstown. Die Stadt von der ich mir so viel verspreche, weil sie nicht so Tod und langweilig sein soll wie z.B. Napier, wo wir ja insgesamt fast 7 Wochen waren, man hier vor allem auch mal wieder Party machen kann und nicht um 1.30h rausgeworfen wird weil der Laden zu macht. Unter anderem aus diesen Gründen wollte ich gerne länger in Queenstown bleiben als in Wanaka oder Franz Josef. Am liebsten hätte ich einen Platz zum WWOOFen in direkter Nähe zur Stadt gefunden um dort etwa zwei Wochen zu bleiben. So viel zur Theorie...Auf dem Weg von Wanaka aus bin ich mit meinen beiden Mitfahrern noch kurz nach Arrowtown rein, eine alte Goldgräberstadt, in der man sich fühlen soll wie im Wilden Westen. Naja, der Funke ist bei mir irgendwie nicht übergesprungen. Nicht weiter erwähnenswert, mal abgesehen vom Skippers Canyon in dem Arwen mit Frodo auf dem Pferd die Ringgeister abgeschüttelt hat. Bei schönem Wetter ist aber auch dieser Ort keineswegs bedrohlich. ;) Nun denn, wir also weiter die letzten Kilometer nach Queenstown, einen Parkplatz gesucht und erst mal Mittaggegessen. Natürlich bei Fergburger. Dem angeblich besten Burger Neuseelands. Ok, ist schon ein riesen Ding und auch Mega lecker, ABER wer seinen Burger in Ciabatta-ähnlichem Weißmehlbrot verkauft, muss sich nicht wundern wenn ein Gourmet wie ich diesen Burger nur auf Platz zwei stellt. Den in Marahau fand ich besser! Und den in Wanaka habe ich noch nicht mal probiert...vielleicht besser für den guten alten Ferg. :P Nachdem der Magen voll und die Hände eingesaut waren, habe ich mich von den anderen beiden Jungs verabschiedet, die sind nämlich gleich weiter zum Milford Sound, und bin für zwei Tage ins Hostel eingecheckt in dem meine bekannten Augsburger aus Franz Josef auch waren. Zwei Tage deswegen, weil ich nämlich noch am selben Tag eine Mail mit einer Anfrage bekam, ob ich nicht ab Donnerstag, den 26.01 in Wilson Bay beim Baumfällen helfen möchte. Nur 7 Autominuten entfernt. Endlich mal Arbeit, die eines Mannes würdig ist. Perfekt!! An dem Tag bin ich jedoch erst mal durch die Stadt gelaufen und mein erster Eindruck wurde bestätigt. Diese Stadt lebt! Leider fast nur von Touristen... Egal, es ist was los und das in einer wunderschönen Umgebung, am Rande des Azurblauen Lake Wakatipu umgeben von Bergen auf denen, falls es mal regnet, sogar im Hochsommer noch Schnee liegen bleibt. Eine unbeschreiblich schöne Landschaft! Nach ein paar Nachmittagsstunden Strand, Stadt und Hostel haben wir erst einmal die Free Soup genossen die unser Hostel anbietet. Sehr gut übrigens... Abgehalten abends noch selbst was zu kochen hat es uns allerdings nicht, naja kochen ist so eine Sache, soweit es eben in der schlecht ausgestatteten Hostelküche möglich war. Jedenfalls hatten wir uns dazu entschieden Abends der Stadt "Hallo" zu sagen und eine Runde durch die Bars zu Schlendern. Auf gut Deutsch: Mal wieder was Richtiges zu trinken!! :) Ich also meinen, in Punakaiki gefundenen Vodka geholt und eine Flasche Bitter Lemon gekauft und der Abend war schon mal gut losgegangen. Losgegangen sind wir selbst, zu frühen deutschen Verhältnissen, soll heißen so gegen 23.30h. Da war im Buffalo, unsere erste Bar, natürlich schon richtig was los. Laute gute Musik die jede Unterhaltung vermied, eine gutbestückte Bar und sogar eine Tanzfläche von mehr als 3m². Außerdem natürlich immer Leute die man schon mal irgendwo in Neuseeland getroffen hat und viele Mädchen in BH und Jungs oben ohne. Ich sage nur "Topless Tuesday!" Wer also als Kerl halbnackt bestellt bekommt Sonderpreise, ich glaube alles 4 Dollar. War mir zuerst ja echt zu blöd, aber nachdem mir ein halbnacktes Mädel an der Bar einen Tequilia geschenkt hatte(auf die Art und Weise geh ich jetzt lieber nicht ein... :P), war mir das auch egal... So habe ich nachher ein Bier und einen Shot für 4 Dollar bekommen, diese Preise gab?s noch nicht mal auf unserer Abi-Party und das fand ich schon günstig. Bevor unsere Ohren von dem DJ im Buffalo komplett zerstört werden, sind wir weitergezogen ohne einen echten Plan wohin. Gut, dass wir nicht alleine in der Stadt sind und so wurden wir von einer Gruppe Amerikanerinnen auf die World Bar hingewiesen mit den Worten:"If you are german, you`ll love The World Bar!" Wir also hin und ein weiß ich sicher, diese Bar werde ich so schnell nicht vergessen. Geschätzte 15 min auf der Tanzfläche werde ich von hinten angetippt, drehe mich um und sehe einem Security-Typen in die Augen, der nur nach draußen zeigt. Ich total verwundert geh mit raus und werde erst mal gefragt ob ich irgendwelche Pillen oder andere Drogen genommen habe. Völlig perplex sag ich nur: "Nein, aber ein paar Drinks können?s gewesen sein." Nachdem ich ihm ungefähr 5-6 als Anzahl genannt habe, genaue Zahl weiß ich doch nicht, hat er mich wieder rein gelassen und ich durfte Drink 7 und 8 zu mir nehmen. *hehe* Trotzdem komische Aktion. Nicht sehr viel später ging?s auch schon wieder nach Hause, weil es inzwischen, man staune, 3.30h war. Nicht schlecht für Neuseeländische Verhältnisse. Auch unsere Körper waren es gar nicht mehr gewohnt so lange wach zu bleiben oder so viel Alkohol verarbeiten zu müssen, auf jeden Fall war auch ich da schon ein wenig müde. Der nächste Tag war ausschlafen und rumhängen, während die anderen zu fünft nach Christchurch gefahren sind um zwei Mädels dort zu lassen, die drei Tage später wieder ins kalte Deutschland geflogen sind. Ich habe echt nicht viel gemacht, nachmittags noch im Internet-Café gewesen und bin am nächsten Tag Richtung Wilson Bay zu meiner neuen Familie gefahren. Das war Queenstown Teil Eins...