Am 19.01 bin ich also von Punakaiki losgefahren, habe dort noch in der I-site(das Touristeninfozentrum) eine Gletschertour gebucht und bin nach ca. 4 Stunden Fahrt abends in der Gletscher Country(um die beiden Gletscher Fox und Franz Josef) angekommen. Eigentlich wollte ich ja im Zelt schlafen, aber wie es an der Westküste so ist hat es mal wieder nur geregnet. Ich also nach Franz Josef, in meinen BBH-Guide(Hostelverband Neuseelands) geschaut und mir das günstigste der drei Hostels in der kleinen Stadt ausgesucht wo ich eigentlich 2 Tage übernachten wollte, weil ich am nächsten Tag die Gletschertagestour gebucht hatte und es mir zu blöd war gleich danach weiter zu fahren.
Nun komme ich also in diesem Hostel an und das einzige Zimmer was sie mir anbieten können ist ein Einzelzimmer mit eigener Küche und Bad für superbillige 120NZD pro Nacht. Als wenn ich Geld drucken könnte!! Ich also weiter zum nächsten Hostel, selber Plan, fast selbe Antwort. "I´m sorry, fully booked tonight. There is just one bed left for tomorrow night." Ich dachte nur so: "Klasse!! Aber es gibt ja noch ein letztes Hostel." Ich also auf die andere Straßenseite, aber wieder das gleiche Spiel. Ausgebucht! Ich war schockiert!
In dem Moment als ich mir vorgestellt habe, wie ich in dem strömenden Regen mein Zelt auf einem unausgestattetem Campingplatz aufbaue, drang die Stimme des Rezeptionistn wie Musik in meinen Ohren: "Ohh, I`m sorry. My fault. There is one bed left in 6 bed dorm but just for tonight. for 28NZD" Der Preis war zwar teurer als mir lieb war, aber das Geld war mir das trocken bleiben auf jeden Fall wert! Ich also eingecheckt, rüber ins andere Hostel gegangen das Zimmer für die nächste Nacht gebucht, bevor mir das noch jemand wegschnappt und mich ans Abendessen gemacht. Unterkunft war also gesichert!
Am nächsten Tag war also die Gletschertour. Um 8.00h morgens ging`s los. Ausgestattet mit Gore-Tex Hose und Jacke, Winterstiefeln und Spikes zum drunterschnallen sowie Mütze und Handschuhen in den Bus und auf zum Eis. Dort ging`s erstmal ca. 45 min per Pedis zum Fuße des Gletschers, wo man eine wunderschöne Sicht auf den Franz Josef Gletscher, seinen Flusslauf und die wolkenverhangenen Berge hatte, bis wir aufgefordert wurden die Spikes unter unsere Schuhe zu schnallen, weil wir jetzt das Eis betreten werden. Gesagt getan. Mit Spikes unter den Schuhen läuft es sich zwar komisch auf festem Untergrund, aber auf dem Eis war mehrfach wirklich froh diese Dinger zu haben. In den darauf folgenden 5 Stunden sind wir über flache Eisflächen gelaufen, durch Eistunnel und -Schluchten gegangen, viel über ins Eis gehauene Stufen geklettert und haben eine sehr aufschlussreiche geologische Unterrichtsstunde mit unserem Guide gehabt, allerdings erst nachdem er seine Spitzhacke in einer Gletscherspalte verloren hatte. Das einzige woran ich mich erinnern kann ist, dass Fox und Franz Josef neben einem Gletscher in Argentinien die einzigen sind, die noch wachsen können und dass die Tankstelle in Franz Josef genau auf der Plattengrenze der Südpazifischen und der Australischen Platte steht. Ob das wirklich stimmt weiß ich aber nicht?
Alles in allem war ich von der Tour jedoch echt beeindruckt auch wenn sie nicht sehr spektakulär im Sinne von aufregend und gefährlich war, aber es war echt stark auf diesen Eismassen herum und zwischen 5m hohen Eiswänden hindurch und in kleine Eishöhlen hineingekrabbelt zu sein. Sowas wird ich wohl in Good Old Germany so schnell nicht wieder sehen. Ein weiteres Highlight der Tour war jedoch die im Preis enthaltenen Hot Pool in Franz Josef, in denen ich mich danach erstmal zwei Stunden wieder aufgewärmt habe. Das war schön! ?
Die zweite Nacht in Franz Josef habe ich dann im anderen Hostel verbracht. In einem 6-Bett Dorm habe ich das letzte Bed abbekommen. Die anderen 5 Betten waren von netten Augsburgern belegt mit denen ich mich noch richtig gut verstanden habe und im weiteren Verlauf der Reise nochmals wiedertreffen sollte. Aber dazu später mehr.
Gekühlte Grüße aus Franz Josef