Outback

27.May 2010 - Alice Springs


So, diesmal ist schon wieder so viel passiert, dass ich meine Erlebnisse nochmal auf 2 lange Berichte aufteilen muss:
Dieser hier handelt von den ersten 6 Tagen:
Eine knappe Woche in der ich wenig Schlaf hatte, dafür fast jeden Sonnenunter- und -Aufgang miterlebt habe, ca. 3000 zurückgelegten Kilometern und sehr sehr vielen kleinen lästigen Fliegen.

Aber der Reihe nach:

In der Nacht von Freitag dem 21.05.10 habe ich den Greyhoundbus nach Coober Pedy genommen.
Um 23 Uhr ging's los, um 5 Uhr morgens kam ich an. Die Zwischenzeit wollte ich mit Schlafen verbringen. Was sich aber als sehr umständlich herausstellte, da mein Sitznachbar (ein etwas mehr gut beleibter, leicht nach Alkohol und Zigaretten riechender Mann) sich etwa ein Drittel meines Sitzes mit mir teilte. Es gab auch leider keine Armlehne wie im Flieger die das hätte verhindern können.

So kam ich etwas ausgeruht in Coober Pedy an. Wo ich dann aber schon vom Hostelbesitzer abgeholt wurde und im Hostel weiter schalfen konnte.
Cooper Pedy hat etwa 3.500 Tausend Einwohner und das größte Opal-vorkommen der Welt.
Es liegt total in der Wüste, so das es dort im Sommer sehr heiß wird. Da die Menschen auf der Suche nach den Opalen sowieso sehr viele Löcher gegraben hatten, haben sie sich dann auch Räume in Hügeln oder der unter der Erde errichtet. Um darin zu wohnen. Mein Schlafzimmer lag auch unter der Erde. :-)

Den Nachmittag über hatte ich vom Hostel eine Halbtagestour gebucht, in der ich das Wichtigste des Ortes und der Umgebung darum zu sehen bekam. Außer mir waren im Hostel nur 3 Andere. Da zu diesem Hostel aber auch ein Motel gehörte, bei dem diese Tour auch angeboten wurde, befand ich mich dann als einzig jüngerer bei einer Seniorengruppe. War aber nicht weiter schlimm, denn die Tour war auch so sehr interessant. Schaut euch dazu aber am besten selbst die Bilder an.

Sonntag morgens ging es dann wieder um halb 6 mit dem Bus weiter nach Alice Springs wo ich um halb 3 Nachmittags ankam. Diesmal hatte ich etwas mehr Schlafkomfort, da in dem gesamten Bus nur 3 Mitreisende waren. Alice Springs ist die einzige Stadt im Umkreis von 1.500 km und befindet sich mitten im Outback. Sie hat über 20.000 Einwohner. Wie schon in Cooper Pedy gibt es auch hier viele Aborigines.
Mein Erster Eindruck der Stadt:
?Willkommen Zuhause? den die ersten Leut, die ich hier hörte, waren Deutsche die sich über das ?Arbeitslosengeld II? unterhalten. Die Stadt selber hat ihren ganz eigenen Charakter, sie wirkt erst wie ein ganz normaler Ort, wo man sich nicht vorstellen kann., das außerhalb hunderte Kilometer so gut wie keine Zivilisation ist. Die Häuser an sich sind nicht besonders schön, es wird aber mit sehr vielen Malereien an Häusern und sogar jedem Mülleimer versucht, einen bessere Eindruck zu erzielen. Und überall findet man Souvenirgeschäfte.

Als ich dort ankam war es ziemlich heiß (die nächsten Tage dann nur noch warm) und ich musste zu meinem Hostel laufen, da es Probleme gab den versprochenden Shuttelservice zu bekommen.
Sie meinten, das es nur 5 Minuten entfernt wäre. Ich hatte dann aber doch über 20 Minuten gebraucht, und in dieser Zeit gemerkt das mein Gepäck, doch ganz schön scher ist. Im Hostel angekommen gab es die nächste Überraschung. Normalerweise bin ich es gewöhnt, dass die Rezeptionen bis spät Abends offen sind oder oft sogar 24 Stunden. Hier hatte sie aber über Nachmittag zu und ich durfte noch mal 1,5 Stunden warten bis ich mein Zimmer bekam. Das Personal war auch stets unfreundlich zu mir. So kann man sich also auf die Bewertungen im Internet verlassen, wo es als sehr gutes Hostel gelobt wurde.

Montag morgen 6 Uhr ging meine 3 Tage-Tour zum Uluru (Ayers Rock) und anderen Sehenswürdigkeiten, (von denen ich aber nur den Namen kannte und mir nichts drunter vorstellen konnte) los.
Vom Bus aus konnte ich meinen ersten Sonnenaufgang hier in der Wüste verfolgen. Da es meistens sehr flach ist, kann man es von hier sehr schön sehen. Jedoch habe ich gelernt das Wüste nicht gleich Wüste ist, denn die Gegend hier über all im Outback die sich Wüste nennt war doch ganz schön grün und mit vielen Sträuchern, auf roter Erde. Das lag aber daran das es in der letzten Zeit sehr viel geregnet hatte, normalerweise kann man hier fast nur Rot sehen.
Nach etwa 500 KM kamen wir am ?Kings Canyon? an. Kein richtiger langer Canyon, aber doch schon sehr imposant anzusehen. Wir sind dort herumgewandert und haben im ?Garten von Eden? einem Grünen Fleck mitten zwischen den riesigen roten Steinwänden ein Bad genommen. Abends sind wir dann weiter zum Schlafplatz mitten im Bush. Unterwegs gab es dann den Sonnenuntergang zu sehen. Wie man es immer aus den Wüstengedichten hört, wurden die Nächte hier sehr kühl. Wir hatten unsere Schlafsäcke in Swags (eine Art warmer und bequemer Schutz für die Schlafsäcke) ums Lagerfeuer versammelt und konnten beim einschlafen den Sternenhimmel sehen.

Dienstag morgens ging es dann um 5 Uhr morgens weiter zu den Kata Tju?a (die Olgas) wieder ca. 500 KM Weg Sonnenaufgang vom Bus aus incl. Dort angekommen war ich ziemlich überwältigt. Das sind riesen runde organgene Hügel durch die man wandern kann und immer wieder neu verwundert ist.
In der Nähe der Olgas befindet sich dann auch schon der Uluru. Den wir uns am späten Nachmittag ansahen. Wir haben eine kleine Wanderung entlang gemacht danach von weiter weg beim Sonnenuntergang angeschaut.
Die Nacht übernachten wir wieder ums Lagerfeuer diesmal aber auf einem Campingplatz.

Am Nächsten Morgen ging es wieder um 5 Uhr los, diesmal an einen anderen Platz um den Uluru beim Sonnenaufgang zu sehen.
Danach konnten wir eine Wanderung um den Berg herum machen (ca. 8 Km) oder ihn besteigen.
Während unser Tour hatte uns schon von unserm Tourguide etwas über die Aborigines die immer noch in der Nähe des Berges leben erzählt. Es gibt auch ein Informationszentrum. Sie erklären warum der Berg für sie heilig ist, und das sie es nicht möchten das Menschen auf diesen Berg steigen.
Es ist auch ein gefährlicher Weg, bei dem man nicht abgesichert ist, und immer wieder Menschen sterben.
Von unser Gruppe hatten sich dann doch 3 dafür entschieden ihn zu besteigen, wir Anderen sind einmal rund herum. Und es stimmt wirklich, es ist nicht einfach nur ein großer Stein, er hat total viele verschieden Formen, und ist durch seine Größe sehr beeindruckend. Es gibt am Berg immer noch einige Heilgenstätten der Aborigines auf die es Geldstrafen gibt, wenn man sie fotografiert.

Auf dem Rückweg vom Uluru, nach Alice Springs, was ca. wieder 500km entfernt war, hatten wir noch an einer Kamelfarm gehalten. Bei der wir einen kleinen Kamelritt machen konnten.

Abends hatten sich alle aus der Gruppe noch im Tourveranstaltereingen Pup getroffen, und es war ein netter Ausklang, da es echt nette Leute waren.

Donnerstag morgen durfte ich um kurz nach 4 aufstehen, da ich mir eine Ballonfahrt zum Sonnenaufgang über der Wüste gebucht hatte. BallonFAHREN fühlt sich wirklich mehr wie FAHREN und nicht FLIEGEN an, da man die ganze Zeit so fest im Korb steht, und keine Auf- oder Ab-bewegung spürt. Außer die Landung da springt der Korb und manchmal kann er auch ganz umkippen. Ist bei uns aber nicht passiert. Es war ein schönes Erlebnis in einer super Landschaft.

Nach meine Ballonfahrt besuchte ich das größte Klassenzimmer der Welt, die ?School of Air? in Alice Springs. In Australien gibt es mittlerweile viele dieser Schulen, die Kinder die weit außerhalb von Städten zentral unterrichten.
Die Schule in Alice Springs, ist die älteste (gegründet 1951, und auch die mit dem größten Umkreis 1.500 KK) in Australien. Früher wurden die Kinder per Funk unterrichtet, mitlerweile per Internet und Videochat. Man kann dort vor Ort direkt live den Unterricht in einem Studio sehen, und auf einem Bildschirm das was die Kinder an Ihrem Bildschirm sehen. Außerdem erfährt man auf Informationstafel und in einem Film etwas über die Geschichte.

Da ich der einzig In der Gruppe war, die den Film sah, der nicht aus Australien kam, fragte mich die Angestellte, ob sie für mich die Deutschen Untertitel einstellen soll. Ich hatte im Ersten Moment mich für Ja entschieden, habe dann aber feststellen müssen, dass ich es mittlerweile nicht mehr hinbekomme, Deutsch zu lesen und gleichzeitig das Englische zu hören, da es ja von der Grammatik etwas anders ist. Kam dann voll durcheinander und habe mich entschieden nicht mehr auf die Untertitel zu achten.

Danach besuchte ich noch die Alte Telegrafenstation, die der Anfang von Alice Springs war (es war die wichtigste Station, auf dem Weg von Sydney nach London) Dort sieht man noch die alten Häuser und erfährt etwas über die Geschichte
Zu Guter Letzt statte ich noch den ?Flying Doctors? einen Besuch ab. Das ist das Informationszentrum über die Organisation die sich hier in Australien für Arzteinsätze im Outback und Ferndiakonstik kümmert.

So und wie es dann weiterging könnt ihr im nächsten Bericht lesen.