...der Frettchenmann

02.April 2012 - Canberra


Auf der rechten Seite geht es weiter mit einem Denkmal von Kemal Atatürk, General in Gallipoli, das die Türkei Australien zum 70. Jahrestag der Landung geschenkt hat. Ein bisschen merkwürdig, man stelle sich vor, die Deutschen würden den Alliierten zum Jahrestag der Landung in der Normandie ein Denkmal von irgendeinem deutschen General schenken, aber nun ja. Weitere Denkmäler sind für die Navy, die Krankenschwestern und die Air Force, inklusive ihrem Motto Per Aspera Ad Astra - durch Schwierigkeiten zu den Sternen, das, Trivia, auch das Motto von Kansas ist. Das Rats of Tobruk Memorial erinnert an die Soldaten, die die libysche Stadt im WWII verteidigt haben. Ich habe noch eine detaillierte Interpretation zu jedem Denkmal, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Falls ihr aber Fragen dazu habt, könnt ihr sie gerne stellen.

Für ein zweites Museum war ich zu platt, auch wenn ihr mir gerne noch das Glasmuseum angesehen hätte, nachdem ich Oscar & Lucinda gelesen habe. An Museen herrscht in Canberra wirklich kein Mangel. Da ich aber noch packen musste, habe ich mich nur noch auf den Weg zur Bibliothek gemacht, was aufgrund des Baustellen allerdings mehr als doppelt solange gedauert hat wie ich gedacht hatte. In einem Park entdeckte ich einen kleinen, offenen Käfig, wie er oft für Katzen verwendet wird, wenn man mit ihnen verreist, und ich schaute aus Neugier hinein. Plötzlich kam ein Mann auf mich zu, der mir erklärte, dass er Frettchen bei sich habe. Er würde in ganz Australien auf Bestellung Hasen jagen, und seine Tiere würden ihm dabei helfen, in dem sie in die Baue kriechen und so die Hasen herausjagen würden. Okay... Er bot mir an, mal eins in den Hand zu nehmen, worauf ich nicht ganz so scharf war, aber er ließ nicht locker, also nahm ich eins an mich. Sie waren ja ganz putzig, aber stanken wie Hulle, sodass ich mich dann verabschiedet habe, um mir möglichst schnell die Hände waschen zu können.

Aufgrund einer gigantischen Baustelle unweit des American-Australian Memorial (eine nicht ganz so ansehnliche Säule) musste ich einen Umweg laufen, aber so kam ich wenigstens an einer hübschen Stelle des Lake Burley Griffin vorbei und sah noch mehr schwarze Schwäne. Leider war ich später im Hostel als geplant, was an sich nicht so schlimm gewesen wäre, hätte ich nicht waschen müssen. Was eigentlich auch nicht so schlimm gewesen wäre, hätte es nicht nur eine (!!!) funktionierende Waschmaschine und zwei Trockner gegeben. Da musste ich erstmal anstehen. Wie kann es eigentlich sein, dass bei mehreren dutzend Betten nur eine Waschmaschine für Gäste zur Verfügung steht? Ein Gast war gar so genervt, dass seine Kleidung nur in den Trockner gab und sie gar nicht erst wusch. Waren aber eh nur fünf Sachen oder so. Jedenfalls hat das Hostel mal wieder dafür gesorgt, dass ein schöner Tag nicht ganz so schön endete. Wenn ich das nächste Mal in Canberra bin, werde ich glaube ich Couchsurfen.

Fotos im Canberra-Album.

Das nächste Mal geht es dann tatsächlich nach New South Wales.


Friedliche Grüße,

Euer Hobo Girl