newsletter No. 2

15.April 2009 - Federisi, Tanzania


Hallo all ihr Lieben!!!

Ich hoffe bei euch läuft alles zu eurer Zufriedenheit!!
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll? was euch interessiert und was nicht?

Also: Unsre Klasse wächst von Woche zu Woche! Manchmal bin ich gar nicht sicher wer jetzt wirklich dazugehört, es sind immer noch sehr viele neue Leute, neue Namen, neue Kids ;-) !!!

Themen + Unterricht
Es gibt jede Woche einen anderen Sprecher! Das Wochenthema der 2ten Woche war ?Nature, Charakter and Vaterherz Gottes?. Es ist sehr interessant zu sehen wie die Leute hier lernen ? sie erzählen Geschichten! Einerseits total spannen, andererseits sehr unstrukturiert, was für mich (ordnungsliebender) Mensch gar nicht so einfach war!!
Diese Woche teacht Charnelle, eine weiße, sehr sympathische Frau aus Südafrica, die sonst im Office der Base arbeitet und eine echte Lehrgabe von Gott hat!!! Bei ihr gibt?s Power point, einen logischen Aufbau und viele kleine Spiele zwischendurch? und Süßigkeiten ;-).

Thema diese Woche ist:
?Sünde, Buße, Vergebung, Wiederherstellung?
Trocken - wie man zuerst denk ? aber es ist wirklich spannend, so viele neue Sachen und auch Sachen die mir schon bewusst waren, die ich jetzt vertiefen kann!!
Es gibt auch so etwas wie ?Hausaufgaben?, am Ende der Woche müssen wir in einem Buch festhalten
(-> an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an meinen lieben Hauskreis, der mir ein wunderschönes, super kitschiges, rosa gekröntes, samtüberzogenes Prinzessinnen - Buch zum reinschreiben geschenkt hat!!)
was wir in mit Gott erlebt haben, welche Bibelstellen und wichtig geworden sind, was wir neues über Gott gelernt haben, was wir schon vorher wussten, wie wir und gefühlt haben, wie wir das teaching fanden, und, und, und?!!
Das ist viel Arbeit wenn man es vernünftig machen möchte, aber es zwingt mich, mich wirklich mit dem Thema zu beschäftigen und auseinander zu setzen!! Das ist gut!!

Außerdem gibt es hier eine kleine Bibliothek, jeder muss während der Zeit hier Bücher lesen und auch darüber eine Art Zusammenfassung schreiben, was uns in dem Buch bewegt hat. Ich lese grade ? Making Jesus Lord ? the dynamic power of laying down your rights? von Loren Cunningham (Gründer von YWAM). Wenn ich alles aus diesem Buch aufschreiben würde was in mein Leben spricht, dann müsste ich jede einzelne Seite abschreiben!!!!
Es geht darum, dass Gott uns viele Recht gegeben hat, z.B. Ein Recht auf eine Familie, ein Recht darauf etwas zu besitzen, ein Recht darauf an einem Ort zuhause zu sein, ? Wenn wir aber diese Dinge um jeden Preis haben, bzw. nicht verlieren wollen und sie uns so wichtig werden, können wir nicht in der Freiheit leben, die Gott eigentlich für uns vorgesehen hat!! Wenn wir Dinge festhalten nehmen wir Gott die Möglichkeit uns in diesem Bereich unseres Lebens zu beschenken!! Das Buch ist voll von kleinen und großen Erlebnissen aus dem Leben vieler Menschen, die Gott vertraut haben (z.B. dadurch, dass sei Geld gegeben haben) und dann von Gott gesegnet worden sind. Loren Cunningham hat z.B. sein eigenes, einziges Haus verkauft um die Anzahlung für ein Trainingszentrum in der Schweiz bezahlen zu können. Einige Jahre später bekamen er und seine Familie ein Haus, das extra für sie gebaut wurde, als Geschenk von den YWAM-Mitarbeitern.
Er hat alles gegeben, und viel mehr zurückbekommen!!
Ich möchte an dieser Stelle ein Gedicht aus diesem Buch zitieren. Es ist von einem 28 Jahre jungen Mann, der 1964 im Kongo getötet wurde:


My Choice


I want my breakfast served at eight,
With ham and eggs upon the plate,
A well-boiled steak I?ll eat one,
And dine again when day is done.

I want an ultra modern home
And in each room a telephone,
Soft carpets, too, upon the floors,
And a pretty drapes to grace the doors

A cozy place of lovely things,
Like easy chairs with innersprings,
And then I?ll get a small TV ?
Of course, ?I?m careful what I see.?

I want my wardrobe, too, to be,
Of neatest, finest quality,
With latest style in suit and vest.
Why shouldn?t Christians have the best?

But then the master I can hear,
In no uncertain voice, so clear,
?I bid you come and follow me,
The Lowly Man of Galilee.?

?Birds of the air have made their nest,
And foxes in their holes find rest,
But I can offer you no bed,
No place have I to lay my head.?

In shame I hung my head and cried,
How could I spurn the Crucified?
Could I forget the way he went,
The sleepless nights in prayer He spent?

For forty days without a bite,
Alone He fasted day and night,
Despised, rejected ? on He went,
And did not stop till veil He rent.

A Man of sorrows and of grief,
No earthly friend to bring relief,
?Smitten of God?, the people said,
Mocked, beaten, bruised, His blood ran red.

If He be God and died for me,
No sacrifice too great can be
For me, a mortal man, to make,
I?ll do it all for Jesus? sake.

Yes, I will tread the path He trod,
Na other way will please my God,
So, henceforth, this my choice shall be,
My choice for all eternity.

Sorry, es ist in Englisch, aber die einzelnen Worte sind vielleicht gar nicht sooo wichtig, sondern die Gesamtaussage!!
Hat mich sehr berührt, und ich glaube in einem dieser Dinge, die er da am Anfang aufzählt, kann sich jeder von uns wieder finden!!!



Leben

Mhhh? seit dem ersten Teil dieses Newsletter ist schon wieder eine ganze Menge Zeit vergangen!! Ich bin tatsächlich sehr beschäftigt!!!
(einige Menschen haben das schon vorausgesehen)

Die Wochen fliegen nur so dahin, jetzt ist?s die 6te Woche, wenn die rum ist, ist das die Hälfte unserer Lecture-Phase!! Unglaublich wie die Zeit vergeht!!
Wir wissen noch nicht wohin unser Outreach uns führen wird, unsre Leitung allerdings schon?, Geduld, Geduld!!

Eine de Sachen, die Gott mich hier lehren möchte, ist denke ich, dass ich nicht immer alles alleine machen kann, dass es OK ist andere Leute zu fragen und um Hilfe zu bitten; und zwar nicht nur 1x in der Woche!!!!
Das ist hier nämlich ständig der Fall!! Ich habe mich zwar gut eingelebt, aber wenn man etwas ?Außergewöhnliches? machen möchte muss man immer jemanden fragen, weil man selbst nicht weiß wo die Dinge sind!!
Zum Beispiel haben wir nach der 4ten Woche ?King David? verabschiedet, er hatte aus der letzten Dts noch 3 Wochen nachzuholen, um ihm einen angemessenen Abschied zu bereiten haben wir ?Muzungu?s? ein Pancake-Abendessen organisiert, und dafür musste ich so ziemlich JEDEN Menschen in dieser Base etwas fragen, um etwas bitten, oder losschicken was einkaufen!!!
Das gleiche war an Ola?s Geburtstag (1.04.), um eine Karte zu bekommen musste ich fragen, jemanden Eier und Zwiebeln einkaufen schicken, fragen ob wir Happy birthday singen können!
Auch wenn wir Filme gucken möchten (was wir recht oft tun, immer So, und was mir wirklich hilft mich zuhause zu fühlen) muss man immer fragen ob man den Projektor, den DVD Player haben kann.
Ich bin also recht abhängig von anderen Leuten? ist manchmal echt schwer!

Am letzten Freitag (3.04.09) hatten wir eine spontane sau coole family time!! Nach ca 5 min gabs keinen Strom mehr, also auch kein Licht, jemand hat angefangen zu trommeln und eines der Mädels hat angefangen zu tanzen!! Nach einer Weile hatten wir alle Mädels soweit, dass sie getanzt haben und auch ein paar Jungs!!! ;-) Das war super!! Lobpreis Lieder singen und dazu tanzen, im Dunklen!! Und da für about 2 std.!!!

Mit dem einkaufen klappt es auch immer besser, macht mittlerweile richtig Spaß auf einem echten afrikanischen Markt einzukaufen!! Man muss nur wissen was man möchte und vor allem was NICHT!!! Die Leute sind meistens sehr freundlich, auch wenn viele von ihnen kein englisch sprechen, man findet doch immer jemanden, der ein bisschen übersetzt, und wenn nicht schreibt man halt den Preis auf. Bananen (50 TSh = ca 3 cent/ stück) und Birnen (ca 6 cent/ Stück) sind unglaublich billig (kein Wunder, sie wachsen nebenan!) und man braucht sie wirklich um einen anderen Geschmack in den Mund zu bekommen, außer Reis, BOHNEN, Makandi und Ugali!
Es ist ein echtes Erlebnis dort einzukaufen, so viele Menschen, Schuhe, Klamotten, Obst, Gemüse, Stoffe

Mhhh.. was gibt es sonst noch interessantes..
gefahren wird hier auf der linken Straßenseite, was beim ersten Mal zu etwas Verwirrung geführt hat, auf welcher Seite man denn nun auf den Bus zu warten hat ;-) aber jetzt ist es schon Routine. Gefahren bin ich (leider) noch nicht, hab noch niemanden gefunden, der mir sein Auto zur Verfügung stellen wollte!!
Motorräder sind hier übrigens sehr billig zu erwerben, T?

;-) und fahren ohne Helm ist auch üblich (ob?s erlaubt ist weiß ich nicht)
Ich bewege mich hauptsächlich zu Fuß oder mit dem Bus fort und bekomme langsam eine Vorstellung warum so viele Leute hier noch nicht weit herumgekommen sind! Es dauert einfach länger wenn man läuft!! Man kommt nicht so weit mit seinen Füßen in DER Sonne!! Und die meisten Leute haben kein Geld für längere Busreisen! Also, alle die ihr Bus, (S-) Bahn (oder mit dem Taxi zur Arbeit ;-) ) fahrt, ihr seid privilegiert!!!


Immigration Office

Mhh eine interessante Story ist die unserer Visa. Da eine DTS eine von der University of the nations anerkannte Studieneinheit ist braucht man ein student-visa um legal teilnehmen zu können. Bis dato hatte noch keiner von uns dieses Visum (ich hab?s jetzt) weil die Bürokratie hier auch nicht anders ist als zuhause!! So hatten wir am Montag (6.04.09) Besuch von einigen Beamten vom Immigration Office in Moshi (Stadt ca. 20 km entfernt), die haben unsrer Passports eingesammelt und uns ?eingeladen? ihnen zu folgen. So haben wir den Mo Nachmittag in einem Tansanischen Amt verbracht. Unsere Leitung Gema hat wirklich alles gegeben um die Dinge zu erklären und hat zum Schluss ausgehandelt, dass wir zurück zur Base dürfen und unsre Passports dort bleiben (die andere Alternative wäre gewesen im Gefängnis zu warten bis wir unsere permits haben). Also sehr spannend!! Betroffen sind nicht nur die Ausländischen Studenten sondern auch die Volontäre im Weisenhaus und unser teacher für diese Woche.