Central Kalahari Desert

04.January 2012 - South Africa Tour


Es ging früh los um den Nationalpark zu buchen. Dieses im Voraus reservieren und bezahlen war immer total umständlich. Vor allem, wenn man das in einem Kontainer tut, wo es nicht mal Internet gibt. Telefon hat auch versagt, also blieb noch das Fax. Das ging sogar und nach einer gefühlten Ewigkeit hat auch alles geklappt und wir konnten zur Wüste (die eigentlich gar nicht Wüste heißen sollte, weil es mehr eine Trockenlandschaft ist. Für eine Wüste regnet es nämlich angeblich dort zu viel) losfahren.
Allerdings hatten wir noch ein Problemchen. Der rechte Hinterreifen hat stetig Luft verlohren. Wir hatten zwar noch 2 Ersatzräder dabei, dennoch war mir etwas mulmig. Auf dem Weg haben wir eine Abkürzung am Veterinärzaun über eine sandige Piste genommen. Das war zwar ganz OK, aber plötzlich hat die Tankanzeige bzw. ein Warnblinklicht geleuchtet. Na Prima... Laut Anleitung soll man sofort eine Toyota Werkstatt aufsuchen. Äh ja - der letzte große Ort lag etwa 200 km zurück und die nächste große Stadt war bestimmt noch weiter weg. Also wollten wir bevor wir in den Park gehen, der rechts von uns lag, einen Umweg von einfachen 50 km zum nächsten Ort (an dem es zumindest mal eine Tanke gab) machen. Ich war so in Fahrt, dass ich direkt an dem Gate vorbeigeschossen bin. Da mussten wir aber auch zu dem Ort abbiegen. Die am Gate haben ganz große Augen gemacht und haben sich mit Sicherheit gewundert, warum wir jetzt nicht reinkommen - wo doch dieser Weg höchstwahrscheinlich nur benutzt wird um zu dem Park zu gelangen... :-D
In Rakons liesen wir dann den Reifen direkt an der Straße reparieren und haben noch eine SIM-Karte von Botswana gekauft um bei Afri Camper anzurufen, was wir nun wegen dieser Warnanzeige unternehmen sollten. Alles halb so wild - da in Botswana der Sprit wohl mit Wasser untergemischt ist, war in der Dieselpumpe davon zu viel drin. Wir haben es entleert und konnten weiter fahren. Also sind wir doch noch in den Park zum gebuchten Camp gekommen. Schon lustig - da hatten wir EIN MAL was vorher gebucht und es hätte um ein Haar nciht geklappt!!!
Die ersten Eindrücke der Kalahari waren recht grün, flach, weitläufig, Menschenleer, sandig und extrem heiß. Und bei all der Hitze ist uns am 2. Tag die Klimaanlage abgekackt! Herzlichen Glückwunch - denn bei offenem Fenster kam nur ein warmer Föhn rein! Aber wer will sich da beschweren wo es in Deutschland grad so kalt ist... ;-)
Nach ca. 300 km haben wir schwitzend und fertig bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 33 km unser zweites Camp erreicht. Die Fahrt war "very bumpy" und da wir einen 5 Liter Wasserkanister in den Kühlschrank mit Magarine, Milch, Frischkäse und Feta gepackt haben, hat uns dieser alles komplett zertrümmert und es herrschte Ekelstufe rot! Ein Küchenmixer hätte die Sachen nicht schöner miteinander vermischen können! Der einzige Vorteil am sauber machen war, dass meine Hände eine schöne Milch- und Fettkur bekommen haben. Naja - man muss halt immer an allem was positives sehen! :-)
Am letzten Tag durch die "Wüste" sind wir noch an ein paar Buschmen-Camps vorbeigekommen. Damit hatten wir nicht gerechnet und somit haben uns die ersten Menschen total erschreckt als sie links am Fenster plötzlich aufgetaucht sind, als wir gerade rechts ausm Fenster geschaut hatten weil das "Wild"Pferde (mit einer Glocke um den Hals) gelaufen sind. Die Leute sind wohl her gerannt gekommen, denn sie waren komplett außer Atem und es wurden auch immer mehr mit der Zeit. Leider konnten die kaum englisch, aber das wichtigste "Food?", "Sugar" und "Money" haben sie gewusst. Als wir ihnen außer Zucker (vom Café) nichts hatten haben sie die Sonnenmilch endteckt und wir haben ihnen etwas gegeben, dass sie sich sofort über den kompletten Kopf geschmiert haben! Ein Bild für Götter!
Dann erreichten wir das nächste Bushmen-Camp. Dort war es ähnlich. Doch ein junger Mann hat mit uns englisch gesprochen und er hat uns gefragt ob wir helfen können. Es gibt Verletzte mit Schnittwunden. Hm. OK. Doc. Sonja und Doc. Rammi haben desinfiziert und ein Pflaster versehen. Eigentlich echt nur Kleinigkeiten, aber weil so eine Wunde nie sauber ist, kann sie bestimmt zum Problem werden. Dann war da noch diese Baby oder Kleinkind (1-2 Jahre). Der Junge hatte eine geschwollen Backe und wir hatten keine Ahnung was ihm fehlte und somit konnten wir nicht helfen. Wir haben aber versprochen, dass wir wenn wir den Park verlassen am Gate Bescheid geben, dass sie Hilfe brauchen.
Dann sind wir (endlich) weitergefahren und haben plötzlich aus dem Nichts kommend eine Löwin über den Weg laufen sehen! WOW - die war riesig! Sie ist recht schnell im Gebüsch verschwunden und dann waren da gleich 7 Giraffen, die genau wussten, dass da die gefährlichen Löwen sind. Die Giraffen waren wie fixiert auf die Löwen haben aber dennoch uns auch noch im Auge behalten wollen. Wir haben das ganze eine Weile beobachtet, aber für einen Angriff der Löwen war es schon viel zu heiß.

Außer einem Strauß und ein paar Geiern haben wir nicht mehr viel im Park gesehen und haben uns auf den Weg nach Gabarone gemacht.