Ein Ort, ein Ort, juchuu

21.July 2010 - Tennant Creek


Auf dem Weg nach Norden ist wieder seeehr viel Fahrerei angesagt. Auf hunderten von Kilometern keine Orte weit und breit. Wir vertreiben uns öfter mal die Zeit mit Kniffel spielen auf unserem kleinen Tischchen zwischen den Vordersitzen. Und kommt dann mal ein Ort, wird auch ein Zwischenstopp gemacht. Zum Beispiel besuchten wir in Tennnant Creek "Nyinkka Nyunyu" ein kleines von lokalen Aborigines geführtes Museum, das ein wenig Kunst und Geschichte zeigt. Der Teil über die Geschichte ist sehr interessant, es geht vor allem um den Kampf der Ureinwohner, Rechte an ihrem (eigenen) Land zu bekommen. Wie man sich vorstellen kann, ein langer und steiniger Weg, der am Ende doch erfolgreich war. Die Beziehung der Aborigines zu ihrem Land zu verstehen fällt uns Westlern nicht wirklich leicht, aber wir bekommen so langsam ein Gefühl dafür. Als Sammler und Jäger in einer ziemlich unwirtlichen Gegend müssen sie natürlich ihre Umgebung sehr gut kennen um zu überleben. Ein beeindruckende Beispiel dafür ist, wie eine Rangerin (die uns über Uluru erzählt hat), zu einem Wasserloch geführt wurde, ca. 30 km mitten in die Wüstenlandschaft hinein, und das war so groß wie ein Handteller! Ohne Karte u. Kompass versteht sich. Im Stammesgebiet kennt der -zugehörige jeden Busch und Baum. Diese Verbundenheit wird verstärkt von den Gesetzen der Aborigines, die in Form von Geschichten weitergegeben wurden und diese Geschichten der "Traumzeit" oder Schöpfung, die moralische Vorschriften, Jagdtechniken oder die Herstellung von Nahrungsmitteln erklären sind nirgendwo aufgeschrieben sondern in die Landschaft "gezeichnet". Wie gesagt sehr schwer zu verstehen, aber wegen dieser Engen Verbundenheit zur Heimat sind auch alle Versuche gescheitert, Reservate aufzubauen und ganze Stämme umzusiedeln. Die ausgestellte Kunst vor Ort hat uns nicht besonders gefallen, ist halt Geschmackssache.