Frohe Ostern!

04.April 2010 - Lima


Hallo und frohe Ostern zusammen!

Ihr werdet euch fragen, was ist denn jetzt los, schon wieder ein Eintrag? Richtig. Ich habe heute etwas Langeweile. Es ist Ostersonntag und was macht man am Ostersonntag wenn man keine Familie hat bzw. diese nicht in der Naehe ist um Kuchen zu essen und Ostereier zu suchen? Naheliegend waere wie Weihnachten sich einfach mit einigen Leuten zusammenzutun und eine nennenswerte Menge Alkohol zu sich zu nehmen. Allerdings ist mein Hostel hier ziemlich leer und mitten am Tag mit den Betrinken anzufangen ist auch nicht besonders cool..

Also habe ich mich dazu entschieden einen Blogeintrag zu schreiben. Nur ueber was? Sind noch nich so viele Tage vergangen seit dem letzten Eintrag, was gibts also zu sagen? Rio de Janeiro ist wirklich cool und nicht so unsicher wie man sich vorstellt, die Straende sind klasse und die Aussicht vom Zuckerhut und von der Christusstatue Christo Redentor ist atemberaubend.. Ausgehen war unter der Woche und mit beschraenkten geldlichen Mitteln nicht grossartig drin, also habe ich mich mit meinen Kumpels aus Rio getroffen und habe die Stadt erkundet. Der Name der Stadt kommt uebrigens daher, dass die Portugiesen die Bucht fuer einen Fluss (port. Rio) gehalten haben und diesen Rio de Janeiro genannt haben, zu deutsch "Fluss des Januars".

Auch die peruanische Hauptstadt Lima ist eine schoene Stadt wenn man sich in den richtigen Regionen aufhaelt, allerdings mit nicht annaehernd so vielen Sehenswuerdigkeiten wie Rio, aber netten Leuten und ner schoenen Innenstadt, die man allerdings aus Sicherheitsgruenden zu Fuss nicht verlassen sollte..

Ok das wars, Pflicht erledigt. Worueber soll ich jetzt noch schreiben, son halber Blogeintrag ist auch Mist. Ueber verrueckte Leute die ich waehrend meiner Reise kennengelernt habe? Da waere einmal David, der 22jaehrige Ami aus San Diego der in 7 Monaten von Alaska nach Feuerland gereist ist, dabei 17.000 km mit dem Fahrrad ueberbrueckt hat und somit der zweitschnellste Radler aller Zeiten auf dieser Strecke ist. Leider ist er jeden Tag ca. 10 Stunden gefahren, hat kaum Pausen gemacht. Demzufolge hat er kaum etwas von den Laendern gesehen und sein Sozialleben hat sich auf ein Minimum beschraenkt. Als ich ihn in Ushuaia kennengelernt habe war er gerade wieder in der Eingewoehnungsphase Menschen um sich zu haben und dementsprechend ein bisschen seltsam..

Dann waere da noch der in Kenia geborene englische Bestsellerautor Hector MacDonald dessen Buecher (u.a. Der Test) in 37 Sprachen uebersetzt wurden, den ich bei der Besteigung des Vulkan Villarica kennengelernt habe und der mir versprochen hat mich in seinem naechsten Buch zu verwenden - verrueckt..

Ausserdem Brian, ein Englaender den ich in Australien getroffen hat der auf die Frage wohin er denn jetzt bereits gereist ist antwortete "Frag lieber wo ich noch nicht war". Im weiteren Gespraech hat sich dann herausgestellt, dass er Naturphotograph ist und jobmaessig die schoensten Plaetze der Welt bereist.

Dann noch Steven der durchgeknallte 45jaehrige Neuseelaender auf meinem Zimmer in Byron Bay, Australien. Nachts um halb 2 sind ich und meine 3 restlichen Zimmergenossen angetrunken, aber recht leise ins Zimmer gekommen. Steven hat fest geschlafen. Nach einer Minuter kurzer und leiser Unterhaltung im Zimmer steht er auf einmal senkrecht im Bett und bruellt aus vollem Hals "SHUT THE FUCK UP! SHUT UP MOTHERFUCKERS! FUCK YOU ALL!", 2 Sekunden spaeter legt er sich wieder hin, murmelt "New Zealand, New Zealand" vor sich hin, faengt an zu schnarchen und laesst 4 zu Tode erschrockene Jungs zurueck, die die halbe Nacht nicht schlafen koennen.

Dann der taubstumme Deutsche in Buenos Aires der seit Jahren auf dem Motorrad um die Welt reist und von Spenden lebt. Ausserdem die DSF-Mitarbeiterin (nein keine der Busenfrauen im Sportquiz), die mir schon vor 2 Monaten erzaehlt hat, dass DSF bald Sport1 TV heisst und die Verarschungsquizshows im Fernsehen in Schutz genommen hat. (hallo Gravi: Nein Matthias, dann spielst du nicht mit!). Nicht zu vergessen die verrueckten Brasilianer, deren einzige Bestimmung es zu sein schien jeden, und wirklich jeden Abend eine neue Frau aufzureissen.. Sara, die dicke Englaenderin die in Bundaberg sogar ihr Handy und ihre Kamera verkaufen musste um die Miete zu bezahlen, aber trotzdem jeden erarbeiteten Cent in Suessigkeiten und Alkohol investiert hat.

Aber bei weiterem Nachdenken fallen mir da immer mehr verrueckte Voegel ein.. Nich zu vergessen der komische Deutsche der seine Verwandten und Freunde daheim aus Langeweile mit ueberfluessigen Blogeintraegen ueber komische Leute nervt..

Fuer die naechste Langeweilephase habe ich mir schon einen tollen Staedtevergleich ausgedacht :-P

PS: Scheisse, Werder hat verloren...

LG

Johannes