Den letzten Tag des Jahres verbrachten wir erstmal im Bett. das tolle Hotelzimmer und die gemuetlichen Betten mussten ausgenutzt werden. Irgendwann am fruehen Nachmittag entschlossen wir uns dann aber doch zum Coles zu gehen, um uns mit Lebensmitteln fuer den "Tag danach" einzudecken. Wir hatten naemlich nicht vor nach einer durchzechten Silvesternacht aus dem Hotel zu gehen. Also deckten wir uns mit Essen ein. Das haette glatt fuer ein paar Tage gereicht.
Ein weiteres Ziel dieses Nachmittags war der Bottle Shop. Mit reichlich Alkohol, Essen und Sushi fuer die Grundlage ausgestattet, ging es nun zurueck ind Hotelzimmer. Schliesslich mussten wir Maedels uns fuer den grossen Abend noch fertig machen. Die Jungs bevorzugten es jedoch nochmal ins Parkhaus zu gehen und dort schonmal ihr gelagertes Bier zu vertilgen. Dort trafen sie gleichzeitig noch auf den Englaender Richard und dessen Freund, die sie bereits vorher auf ihrer Reise kennengelernt hatten. Irgendwann kamen sie dann aber eingetrudelt. In der Zeit, in der wir uns zurechtmachten, stieg unser Alkoholpegel auch langsam an. Unsere Freundin Sandra war bereits seit neun Uhr morgens am Opernhaus, um von dort aus das Feuerwerk zu sehen. Sie hielt uns immer wieder auf dem Laufenden und wir erfuhren, dass bereits am Nachmittag alle oeffentlichen Plaetze, an denen man das Feuerwerk anschauen konnte, geschlossen wurden. Also entschieden wir uns dafuer um sechs Uhr loszugehen, um wenigstens noch irgendwie ans Wasser und in die Naehe der Harbourbridge und des Opernhauses zu kommen. Uns schon morgens dort hinzusetzten hatten wir nicht eingesehen, zumal dort das Mitbringen von Alkohol auch verboten war.
Nun gut, also saßen wir zu viert noch schoen auf unserem Zimmer, hoerten Musik und gluehten schoenmal vor. Zu viert blieben wir dann aber nicht. Ploetzlich klopfte es an der Tuer und Richard in Begleitung mit einem Freund stand davor. Da ware n wir schon sechs. Kurze Zeit später erweiterte sich unsere Gruppe auf acht.
Übrigens war es mittlerweile bestimmt schon acht Uhr. Mir dem "wie gehen um sechs Uhr los" hat es dann doch nicht so wirklich funktioniert. Das hatte ich mir im Vorfeld bereits gedacht.......
Unsere Zimmerparty war ja auch wirklich nett. Wir hatten ja alles, Musik, Alkohol und ne gute Stimmung. Warum also alles abbrechen?
Irgendwann haben wir uns aber doch wieder in Erinnerung gerufen, dass wir ja in Sydney sind und dass es schließlich Silvester ist. Wir konnten ja nicht in Sydney sein und das Feuerwerk verpassen. Also machten wir uns so gegen halb zehn dann doch ma so langsam auf den Weg. Nacheinander schlenderten wir in kleinen Gruppen aus dem Hotel. Schließlich mussten wir immer noch aufpassen. Ich glaube aber im Nachhinein, dass wir doch nicht ganz unbemerkt aus dem Hotel gekommen sind, denn alles ware doch schon gut angeheitert.
Der Weg zur Oper und zur Harbourbridge zog sich einige Zeit hin. Normalerweise brauchte man 20 Minuten. Nicht aber an diesem Abend. Als wir hinauskamen sahen wir schon die wesentlich mehr Menschen als üblich auf den Straßen in die gleiche Richtung schlendern. Das erschwerte natürlich den Weg. Außerdem musste immer wieder irgendwo angehalten werden, z.B. bei McDonald.....wo auch sonst. Als wir dann endlich nach ner guten Stunde angekommen waren, konnten wir unseren Augen kaum trauen. So viele Menschen auf einen Haufen habe ich selten gesehen. Das war wirklich krass. Am nächsten Tag erfuhren wir in den Nachrichten, dass sich dort wohl 1,5 Millionen Menschen getummelt haben. Da war es natürlich auch nicht verwunderlich, dass wir uns im NullKommaNichts verloren haben. Freddy war plötzlich mit zwei Leuten verschwunden und es war auch kein Wiederfinden mehr möglich. Also bahnten wir fünf uns einen Weg zum Ufer. Dafür, dass wir erst nach elf dort angekommen sind, hatten wir doch noch einen ganz guten Platz. Zumindest hatten wir einen seitlichen Blick auf das Feuerwerk. Davon jedoch war ich dann ein wenig enttäuscht. Ich hatte mir einfach mehr darunter versprochen. Auch das Verhalten der Leute um zwölf Uhr war sehr verhalten. Da bin ich einfach mehr Stimmung gewohnt.
Als das Feuerwerk dann zu Ende war, stürmten die Massen wieder in Richtung Innenstadt. Es dauerte auch nicht lange, da haben Patrick und ich, Sabrina und die beiden Engländer aus den Augen verloren. Zum Glück war Sabrina mit ihrem doch eher weniger ausgeprägten Orientierungssinn nicht alleine :-). Wir verabredeten uns wieder vor dem Hotel. Doch bis wir dahingelangten, "folgten wir erstmal dem Pulk von Tausenden", so wie es Freddy ausgedrückt hatte. Den gabelten wir übrigens auch kurz vor dem Hotel zufällig wieder auf. Sein Anblick war wirklich zum Kaputtlachen. Die Wimperntusche, die Sabrina ihm liebevoll auf die Wimpern getuscht hatte, hatte ihren Platz gewechselt und verteilte sich nun unter den Augen. So "zugerichtet" und dazu noch total besoffen, hatte er sich bei Hungry Jacks einen Burger bestellt und sich gewundert, warum die Leute ihn so komisch anschauten ;-).
Das größte Problem dieses Abends lag jedoch noch vor uns. Als wir beim Hotel ankamen, lief uns Sabrina aufgeregt entgegen. An der Eingangstür stand nämlich ein Securitymann, der nach der Zimmernummer und dem Namen fragte. Sabrina war kurz zuvor bereits drin gewesen, um auf Toilette zu gehen. Während wir überlegten wie wir nun in dieses Hotel kommen sollten, verließen uns die beiden Engländer wieder.
Wir versuchten nun einfach nacheinander paarweise hineinzugehen. Freddy und Sabrina gingen vor. Unbemerkt würde das bei Freddys Aufmache wohl nicht vonstatten gehen. Patrick und ich gingen solange noch gegenüber in einen Pub, um abzuwarten was passiert. Kurze Zeit später kam der erlösende Anruf. Die beiden waren ohne Probleme hochgekommen und mussten ihren Namen nicht nennen. Patrick und ich versackten dann aber doch noch einige Zeit in diesem Pub. Ich behielt dabei immer wieder die Eingangstür den Hotels im Auge. Irgendwann konnte ich den Securitymann nicht mehr sehen, schnappte mir Patrick und wir liefen rüber. Ich öffnete mit unserer Zimmerkarte schnell die Tür. Von dem Mann immer noch keine Spur. Also spurteten wir schnell zu den Aufzügen. Dummerweise stand so eine blöde Frau davor, die Aufsehen damit erregte, dass im Fahrstuhl ein Stück Käse lag. Ich schon sie zur Seite, damit wir schnell in den geöffneten Aufzug springen konnten. Die Tür ging schon zu und wir wogen uns bereits in Sicherheit, als sich plötzlich ein großer Männerfuß zwischen die Tür stellte. Ich bekam einen riesen Schreck und dachte nur, dass jetzt alles vorbei sei und wir auf der Straße stehen würden.......
Glücklicherweise war das aber nicht der Fall. Der Securitymann wollte nur nach oben fahren und sprach uns nicht auf unseren Namen oder unsere Zimmernummer an. Wir plauderten eine Weile mir ihm, wünschten ihm ein frohes neues Jahr und gingen gemütlich auf unser Zimmer.
Freddy und Sabrina lagen schon im Bett (Freddy immer noch geschminkt) und wunderten sich, wo wir so lange geblieben sind.
Wir erzählten, tranken und hörten noch leise Musok auf unserem Zimmer.....
Das war mein Silvester 2009/2010 in Sydney......nicht gerade spektakulär, aber trotzdem lustig und spanndend.