Da der Katamaran nicht direkt bis zum Ufer fahren kann mussten wir und unser Gepäck in 2 kleine Speedboote geladen werden. Wir saßen im ersten Boot, als es bepackt war dachte ich schon, oh mein Gott wir gehen unter mit soviel Gewicht. Angekündigt wurde eine 15 Minütige Fahrt bis zum Ufer, los gings.
Der Fahrer unseres Bootes war ein bisschen verrückt und hatte offensichtlich sehr viel Spass daran über die Wellen zu rasen. Die Wellen neben uns waren einige Meter hoch im Vergleich zu unserem kleinen Boot, ich dachte bei jeder einzelnen Welle das wir kentern werden, ich dachte das wars nun endgültig mit uns!
Es kam wieder sehr viel Wasser ins Boot und unsere Rucksäcke waren diesmal nichtmehr in Plastiksäcke gehüllt, echt ein Alptraum! Ich habe schon gesehen wie einfach alles komplett nass ans Ufer kommt, Laptop, Foto, Reisepass...alles im Arsch...aber viel wichtiger war es jetzt, bitte nicht kentern und irgendwie überleben!!!
15 Minuten kamen mir vor wie 15 Stunden, ich konnte einfach nichtmehr, ich wollte einfach nurnoch festen Boden unter meinen Füßen.
Ich hätte den Boden knutschen können als wir eeendlich an Land ankamen, niewieder auf offene See, das hab ich mir geschworen!
In dem Dorf angekommen mussten wir immernoch warten bis wir endlich unseren Stempel für den Reisepass bekommen haben. Wir mussten hier 1 Nacht bleiben um am nächsten morgen weiter zu reisen, das hier war nur ein kleiner Grenzort, also nix schönes...
nachdem wir uns erkundigt haben wie wir von hier weiterreisen können, haben wir alle 12 realisieren müssen, das es NUR übers Wasser weitergeht. NEEEEEIIIN!
Es gab nur Speedboote (so wie das letzte mit dem wir hier ankamen) die uns weiter an unser Ziel bringen können. Doch in so ein Boot brachten uns keine 10 Pferde mehr, niemals! (Im nachhinein haben wir gehört das vor ein paar Wochen genau so ein Boot gekentert ist, mit einigen Toten...)
Jonathan hatte uns angeboten das er uns mit seinem Karamaran bis nach Turbo bringen kann, dort befindet sich das "richtige Festland Kolumbiens".
Oh mein Gott, WIEDER auf diesen Katamaran??? Aber was sollten wir tun, uns blieb nichts anderes übrig, zumindest besser als mit dem kleinen Speedboot!
OK, am nächsten Morgen sollte es weitergehen, bepackt mit unseren Rucksäcken ging es wieder Richtung "Hafen" wir mussten wieder dieses kleine Speedboot nehmen das uns zum Katamaran bringen konnte. Allerdings wollte Jonathan den Katamaran näher ans Ufer bringen, sodass es nur eine kurze Strecke war. Doch an diesem Morgen war der Hafen sogut wie leer, keiner wollte sein Speedboot da raus fahren, denn die Wellen waren zu krass. Nach ca 2 Stunden warten haben sich Leute gefunden die das für uns gemacht haben, wir wollten einfach alle nurnoch weg von hier. Diesmal war auf die Fahrt in dem Speedboot angenehmer :)
Zurück auf dem Katamaran, der bekannte ekelhafte Geruch von unter Deck, bah...:! Aber da musste ich durch, und Gott sei Dank gings mir diesmal auch besser, meine Seekrankheit war wie weggeblasen und als ob ich es noch nie gewesen wäre!
Aus angekündigten 2-3 Stunden Fahrt bis zu an unser Ziel Turbo wurden mal wieder 7 Stunden.
Gegen 18 Uhr in Turbo angekommen, hatten wir die Wahl uns die Nacht bis 5 Uhr um die Ohren zu schagen um den ersten Bus zu nehmen oder direkt JETZT in den nächsten Bus zu steigen. Nick und ich haben uns dazu entschieden direkt einen 10 Stunden Nachtbus Richtung Medellin zu nehmen. Ich war einfach nur glücklich an Land zu sein, egal ob in einem Bett oder einem Bus, jetzt war alles gemütlich für mich :)
Ja, das war meine Geschichte zu unserem Segeltrip von Panama nach Kolumbien, in Kurzform :)
...achja, Seekrank sein wünsche ich noch nichtmal meinem Erzfeind!!!