Die ersten Kangaroos!

03.October 2011 - Geraldton


Die ersten Kangaroos!

Eigentlich wollte ich bereits Montags mit dem Greyhound Bus aus Perth Richtung Norden aufbrechen. Leider hat sich das Ganze ein wenig verzoegert, da ich samstags zu spaet war und alle Laeden, in denen man Tickets kaufen kann, schon geschlossen hatten. So konnte ich erst Montags die Karte kaufen und dann mit dem naechsten Bus, am Mittwoch Morgen, fahren. Ich habe mir einen Kilometerpass mit 2300 km gekauft. Nun habe ich ein Jahr lang Zeit um die 2300 km zu verfahren und kann dabei so oft ein- und aussteigen wie ich moechte.
Mein erster Stopp war Cervantes. Dieser kleine Ort liegt ca. noerdlich von Perth und ist ca. 20 km von den Pinnacles entfernt, welche der Grund meines Stopps sind. Die Entstehungsgeschichte der Pinnacle Dessert moechte ich hier jetzt nicht zum Besten geben, diese koennt ihr im Internet nachlesen, wenn sie euch Interessiert. Ansonsten schaut euch einfach die Bilder an, die ich hochgeladen habe.
In Cervantes blieb ich zwei Tage. Zwei einsame, wundervolle Tage.
In dem Hostel dort, hatte ich ein 4-Bett Zimmer ganz fuer mich alleine und der gesamte Ort schien ziemlich ausgestorben zu sein, was mich ziemlich freute, eine Ruhe und Einsamkeit, wie man sie in Deutschland kaum findet ( fuer australische Verhaltnisse wahrscheinlich noch ein recht lebendiger Ort :D )
Dort angekommen, buchte ich direkt fuer den gleichen Tag die Sunsettour zu den Pinnacles, da man dort ohne Auto leider nicht hinkommt.
Dann wollte ich mir sofort die Landschaft anschauen. Hinter dem Hostel beginnt direkt das Buschland und so rannte ich gleich los, (nachdem ich mich bei dem Rezeptionisten vergewissert hatte, dass es ungefaehrlich ist) quer durch die Buesche auf den naechsten Huegel, wo sich mir ein atemberaubender Anblick bot. Keine 200 m entfernt, das Meer. Hellblaues, glasklares Wasser und weisser Sandstrand, davor wunderbares Buschland. Ich sprang staunend und von freiheitsgefuehl durchdrungen weiter durch die Buesche Richtung Strand. Dort angekommen rannte ich barfuss weiter, den warmen, weissen Sandstrand entlang und war einfach gluecklich.
Irgendwann musste ich umkehren und zum Hostel zurueck, da ich rechtzeitig zum Tourbeginn da sein wollte.
Der Veranstalter der Tour, Mike, ist ein Ex-Ranger und bietet seit 12 Jahren Touren zu den Pinnacles an. Mit an Bord waren noch zwei junge, deutsche Frauen. Also eine sehr kleine, fast private Tour, keine unpersoenliche Touristenabfertigung. Zum Glueck.
Auf der Hinfahrt, meinte Mike, wenn wir Glueck haben, sehen wir ein paar Kangaroos, aber wahrscheinlich eher auf der Rueckfahrt. Keine fuenf Minuten spaeter, das erste Kangaroo! Direkt am Strassenrand! Mike hielt sofort an, damit wir es fotografieren konnten, aber zu spaet, schon hoppelte es davon. Aber wir sollten wohl wirklich Glueck haben, denn auf dem Parkplatz bei den Pinnacles entdeckten wir direkt die naechsten. Ganz nah, im Busch, 3 Kangaroos. Und diesmal blieben sie sogar stehen und futterten in Ruhe weiter. Wir konnten bis auf 2 Meter rangehen und sie in Ruhe fotografieren. Faszinierend :)
Mike kennt die Pinnacles wie seine Westentasche und konnte uns daher Stellen zeigen, die man so wahrscheinlich nicht gesehen haette. Waehrend dessen erklaerte er uns, wie die Pinnacles entstanden sind und erzaehlte lustige Geschichten. Wir waren hin und weg von der Schoenheit der Landschaft, schossen hunderte von Fotos und als kroenenden Abschluss bekamen wir einen wunderschoenen Sonnenuntergang zu sehen.
Am Abend diesen wunderschoenen und ereignisreichen Tages schlief ich sofort, gluecklich und zufrieden ein. In meinem eigenen Zimmer.
Der naechste Tag war nicht weniger schoen. Ich machte erst eine 2 ½ stuendige Wanderung durch das umliegende Buschland und zum Lake Thetis. In diesem leben ueber 35.000 Jahre alte Bakterienkulturen, die komische kreisformige Gebilde bilden (siehe Bilder). Waehrend der gesamten Zeit traf ich kaum einen Menschen, ich glaube die beiden auf ihren Stuehlen (Bilder) und ein Mann am Lake Thetis, waren die einzigen.

Am naechsten morgen fuhr ich weiter nach Geraldton, wo ich jetzt gerade bin.
Hier bin ich, weil ich am Dienstag von Beth hier abgeholt werde und mir vorher noch die Stadt ein wenig anschauen wollte. Beth und ihr Mann besitzen eine Olivenfarm mit einem kleinen Cafe in der Naehe von Geralton. Dort werde ich fuer bisher unbestimmt Zeit wwoofen gehen. Fuer die von euch, die nicht wissen, was das ist:
WWOOF (= Willing Workers On Organic Farms) ist ein Verbund von oekologischen Farmen, bei denen man 4-6 Stunden am Tag arbeiten kann, im Gegenzug freie Kost und Logis erhaelt und (mehr oder weniger, kommt auf die Familie an) in die Familie integriert wird. Das hoert sich vielversprechend an, finde ich. Deshalb werde ich das jetzt mal ausprobieren.
Ich muss zwar eigentlich langsam mal einen Job finden (weshalb ich ja auch Richtung norden reise), aber beim wwoofen gebe ich ja wenigstens kein Geld aus, und so kann ich das guten Gewissens noch dazwischen schieben. Nach dem Wwoofen, muss ich allerdings so schnell wie moeglich einen Job finden.
Noch ein paar Worte zu Geraldton. Geraldton ist keine besonders schoene Stadt, auch wenn die Bilder, die ich dazu hochgeladen habe, ganz huebsch aussehen. Das was ihr dort seht, war eigentlich auch schon alles Schoene, was man hier ohne Auto machen kann. Aber ich bin ja nur vier Tage hier und so schlimm, ist es hier auch nicht, dass man die nicht aushalten koennte. Nur halt nichts besonderes.
So habe ich wenigstens auch Zeit jetzt, die Bilder der letzten Woche zu sortieren und den Post hier zu schreiben. Ausserdem habe ich mir in Perth noch drei englische Buecher in einem Second Hand Landen gekauft, die ich jetzt lesen kann.
So nun noch eines: Ich wuerde mich freuen, auch mal etwas von euch zu hoeren. Sei es ein paar Kommentare zu meinen Posts im Blog oder ne Email in der ihr erzaehlt was bei euch so los ist. Von den meisten habe ich noch nichts oder kaum etwas gehoert seit ich hier bin. Das macht mich ein wenig Traurig...


Ich hoffe euch geht es allen gut und gruesse euch ganz lieb aus Geraldton!


Nachtrag: Da das Internet hier so unglaublich langsam ist, dauert das mit den Bildern leider noch ein wenig. Tut mir leid.