"Das Ende der Geburt ist der Tod. Das Ende des Todes ist die Geburt."
Durch einen Tipp haben wir erfahren, dass heute in Mengwi eine große hinduistische Kremations-Zeremonie stattfinden soll. Also nichts wie hin, denn sowas ist relativ selten. Zumindest in dem Ausmaß wie wir es gesehen haben, denn nicht irgendwer ist gestorben sondern die 102-jährige Königin von Mengwi!
Normalerweise wird ein Balinese, wenn er stirbt, zunächst erdbestattet, bis alle 3 bis 5 Jahre eine Massenverbrennung stattfindet. Dann wird er quasi wieder ausgebuddelt und mit anderen zusammen verbrannt. Tja, so gilt also auch hier: Geld regiert die Welt! Denn die Königsfamilie hat wohl ziemlich Kohle und so war es ein riesen Fest.
Der Reiseführer beschreibt es ganz gut:
"Die Verstorbene wurde in einer großen, prunkvollen Prozession auf einem gewaltigen, neunstöckigen und prächtig dekorierten Turm, untermalt von Gamelan-Musik, durch die Straßen der Stadt bis zum Kremationsplatz getragen. Wichtig dabei ist, die Geister zu verwirren und möglichst drehend in alle Himmelsrichtungen und durch irgendwelche Seitenstraßen zu laufen. Überreich geschmückt, symbolisiert der tonnenschwere Bambusschrein den Kosmos und hoch oben ? zwischen Himmel und Erde ? befindet sich eine Nische für den Verstorbenen. Begleitet wird die spektakuläre Prozession durch zwei riesige, geschmückte Stiere. Höhepunkt der Zeremonie war dann die feierliche Verbrennung der Verstorbenen in einem Tiersarkophag. Ihre Asche wird später ins Meer gestreut, um die Seele dem Himmel zurückzugeben."
Tja schon verrückt hier... auch lustig: während des ca. 3 stündigen Befüllens der Tiere mit Opfergaben machten es sich die Leute gemütlich auf dem Friedhof. Es wurde wieder mal gezockt, gewettet, gegessen, gegammelt oder Sponge-Bob-Luftballons gekauft :-)