So, nun ist mein Neuseeland-Urlaub schon wieder fast vorbei. Sechseinhalb Wochen rum wie nix. Ich fuehl mich in diesem Land so wohl, dass ich am liebsten gar nicht mehr zurueck moechte. Es gibt noch so vieles, was ich nicht gesehen habe. Aber naja, beim naechsten Mal.
In Franz Josef war ich im Eisgletscher wandern und es war sehr interessant aber auch kalt. Nachdem wir alle ausgestattet waren mit regenfester Kleidung, Stiefeln mit Krampen unten drunter (damit wir gut auf dem Eis laufen konnten), Wollsocken-,muetze-und handschuhen ging es los. Wir waren die erste Gruppe am Berg, so dass unser Guide fuer uns immer erst die Stufen ins Eis hacken musste, damit wir dann ungehindert nachlaufen konnten. Dadurch hat das meist ziemlich lange gedauert und mir waren schon nach kurzer Zeit die Zehen eingefroren. Durch die laengeren Wartezeiten wurde uns allen relativ schnell kalt und manchmal war es bissel langweilig. Aber oben angekommen, wurden wir mit schoenen Eisformationen belohnt und dort mussten wir dann auch durch enge Eisspalten klettern und steile Eisstufen rauf-und runtersteigen, was das Ganze interessanter gemacht hat. Wir hatten auch einen sehr netten, witzigen Guide. Nachdem Jenny ihre Eisaxt in den Tiefen eines Spaltes verloren hatte (sie war so schnell runter gerutscht, dass wir keine Chance hatten, sie zu greifen), musste sie es George (dem Guide) beichten. Der lachte erstmal nur und meinte dann, wer es nicht geschafft hat, seine Axt wieder mit nach unten zu bringen, schulde ihm ein Bier im Pub. Leider hatten wir dafuer keine Zeit. :-)
Unten angekommen, haben wir uns gleich auf die Weiterfahrt nach Queenstown gemacht. Haben in Wanaka Zwischenstop gemacht und eine herrlichen Blick auf den Lake Wanaka mit den dahinterliegenden Bergen gehabt. In Queenstown haben wir dann unsere Aktiviys fuer den naechsten Tag gebucht und einen Stadtrundgang gamacht. Mir hat es sehr gut gefallen. Die Stadt liegt inmitten von Bergen und hat einen glasklaren, eiskalten See im Zentrum. Sie ist nicht allzu gross aber sehr geschaeftig und auch touristisch, da sie der Mittelpunkt fuer alle moeglichen verrueckten Aktivitaeten und im Winter ein sehr beliebtes Skigebiet ist. Hier haben Niels und Jenny eine Art Bungeejump gemacht, bei dem man dann aber auch noch im Canyon 200m hin-und herschwingt. Sie waren beide begeistert. Ich war dafuer zu feige. Habe aber einen Paraglide gemacht und das war wunderschoen. Mein Tandem-Partner hat auch einige Stunts in der Luft veranstaltet, was super lustig war. Leider war es viel zu schnell vorbei. Nach knapp zehn Minunten sind wir schon wieder gelandet. Aber ich war gluecklich!
Am naechsten Tag sind wir einen der Great Walks von NZ gewandert. Der Routeburn-Track fuehrte uns entlang eines tuerkisblauen Flusses, weiten Wiesen und immer mit dem Blick auf die umliegenden, zum Teil schneebedeckten Berge bis rauf auf 1200m. Dort war mir die Sicht nicht gut genug und ich bin weiter rauf gewandert bis auf 1500m. Jenny und Niels hatten keine Lust und sind zurueck zum Auto gelaufen. Aber ich hatte sehr nette Begleitung von einem 25jaehrigen Israeli, dessen Freunde ihn auch nicht begleiten wollten. Auf dem Gipfel war es sehr stuermisch, der Wind haette uns fast runter geweht. Es war auch leider etwas bewoelkt aber einige gute Blicke auf den darunter liegenden See konnten wir doch erhaschen. Der lange Rueckweg war durch Davids Begleitung zum Glueck sehr lustig. Aber als wir ankamen, nach 8 1/2 Stunden reiner Laufzeit, 27,5 km in den Knochen, taten uns beiden die Fuesse weh und ich war sehr happy, dass Jenny, die Gute, schon lecker Nudeln gekocht hatte. Danach bin ich nur noch ins Zelt gefallen und hab endlich mal wieder gut geschlafen. ;-)
Danach waren wir im Milford Sound, Fjordlandschaft mit hohen, schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Die Fahrt zum MS war landschaftlich wunderschoen, der MS ansich hat mich nicht so beeindruckt. Wir sind mit dem Boot rausgefahren aber da wir schlechtes Wetter mit Regen hatte, war die Sicht nicht so berauschend und ich war eher etwas enttaeuscht. Der MS war auch Kulisse fuer "Herr der Ringe", wirkte aber bei weitem nicht so spektakulaer. Ist eben sehr aufgezogen fuer die Touris.
In Dunedin waren wir auf der steilsten Strasse der Welt (laut Guinnesbuch der Rekorde), mit 19Steigung. Sah schon spektakulaer aus und war anstrengend da hoch zu laufen. Einer hat es sogar mit dem Rad gemacht und alle haben geklatscht. Wir waren auf einer Art Halbinsel, wo man sich eigentlich Albatrosse ansehen kann aber uns war der Eintritt zu teuer, nur um die grossen Voegel zu sehen. Und einen haben wir kostenlos weit oben fliegen sehen.
Dafuer konnten wir in Oamaru Gelbaugenpinguine beobachten, wie sie an Land gekommen sind und dann auch ganz nah bei uns standen. Sehr niedlich.
Weiter ging es dann zum Mount Cook, dem hoechsten Berg Neuseelands mit 3750m. Leider kann man ihn selbst nicht besteigen aber wir haben eine Wanderung auf der anderen Seite gemacht, von der aus wir den Berg gut betrachten konnten und auch noch einen Gletscher von naechster Naehe sehen konnten. Wir hatten diesmal wunderschoenes Wetter, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, wodurch die schneebedeckten Gipfel noch viel schoener aussahen. Das Highlight ist, wir wurden dort beim Besteigen der vielen, vielen Stufen nach oben, fotografiert. Der Fotograf erklaerte uns, er waere von einer lokalen Zeitung und der Artikel waere am naechsten Tag drin. Ich habe nicht geglaubt, dass er uns wirklich abdruckt und war umso mehr erfreut, als ich eben in der Bibliothek nachforschte und ich tatsaechlich mein Bild auf der Titelseite des "Timaru Herald" fand, mit einem kurzen Artikel in dem sogar mein Name erwaehnt wird. Das ist doch mal cool, oder? Ich gehe dann gleich los und versuche, die Zeitung zu bekommen. ;-)))
Gestern waren wir dann am Lake Tekapo, einem tuerkisfarbenen See inmitten der Suedinsel und mit den Bergen im Hintergrund. Dort steht eine kleine, sehr beruehmte Kirche. Sie ist wohl sehr beliebt zum heiraten und hat ein grosses Fenster hinter dem Altar, durch das man direkt auf den See schauen kann. Ich fand es etwas zu touristisch aber der See war schoen.
Am gestrigen Abend sind wir in Christchurch angekommen und haben uns von Niels verabschiedet. Er wollte noch weiterfahren und mir war das fuer die kurze Zeit, die uebrig bleibt, zu stressig. Bin jetzt mit Jenny in einem Hostel, wo wir unser Zelt im Garten aufstellen konnten (ist viel billiger). Es ist zwar sehr alternativ und zum Teil alles andere als neu und modern ausgestattet aber die Leute sind nett und es ist wie eine kleine Familie da. Ich werde jetzt noch bissel Christchurch erkunden und am Mittwoch frueh um sechs geht mein Flug zurueck nach Sydney. Dort kommt mich dann am 6.3. Maria besuchen und wir bereisen gemeinsam die Ostkueste. Ich freu mich schon.
Nicht mehr lang und ich bin wieder zurueck im guten, alten Deutschland. Bis dahin, zieht euch warm an. :-))) Eure Jule...