Herbstliches Australien

24.May 2011 - Wave Rock


Zunächst einmal: nach wochenlanger angenehmer Wärme bis unerträglicher Hitze habe ich den Spätherbst/Frühwinter Australiens erreicht.

Nach einem kurzen Stopp in Perth (hier werde ich dann meine letzte Woche in Australien verbringen) ging es mit einem gemieteten Campervan in Richtung Südwesten. Dies sollte auch mein letzter Trip mit Michaela und Sebastian sein, bevor uns unsere verschiedenen Reisepläne wieder trennen. Insgesamt waren wir 8 Tage unterwegs, an denen wir in unserem kleinen Van hausten, meist am Strand, und die Gegend erkundeten.

Der Südwesten hat landschaftlich noch einiges zu bieten: endlose Strände, tolle Nationalparks und niedliche Ortschaften. Das Allerbeste daran ist, dass die Sehenswürdigkeiten nah beieinander liegen und nicht wie sonst Hunderte von Kilometern entfernt sind.

Die ersten paar Tage fuhren wir die Küste entlang bis zum südlichsten Punkt der Westküste, Augusta. Vorbei kamen wir an traumhaften Stränden (leider ist das Wasser nun zu kalt zum baden) und kleinen Ortschaften mit viel Flair. Ein besonders Highlight auf diesem Abschnitt war die Margaret River Region. Hier steht ein Winzerbetrieb neben dem Anderem. Dementsprechend ist die Landschaft gekennzeichnet durch zahlreiche Weinberge, die zu dieser Jahreszeit in sattem Gelb leuchten. In Australien besitzt fast jeder Winzerbetrieb eine Probierstube, die den ganzen Tag für Besucher geöffnet ist. In dieser Region verbrachten wir einen ganzen Tag. Da Michaela und Sebastian echte Weinfans sind und ein paar Weine probieren wollten, bot ich mich an diesem Tag als Fahrer an. Dafür habe ich allerdings in der Schokoladenfabrik, Käserei und Olivenölfabrik, die wir am gleichen Tag besuchten, am Probiertisch richtig zugeschlagen. Mmh?lecker.

An der Südküste entlang fuhren wir mit Zwischenstopp im Valley of the Giants und Denmark bis nach Albany. Das Valley of the Giants ist ein großflächiger Wald mit riesigen Bäumen, die an die 500 Jahre alt sind ? schon beeindruckend wenn mal als Winzling vor so einem Riesen steht (siehe Foto). Den Wald konnte man nicht nur von unten bestaunen. Ein Tree Top Walk, 40 Meter über der Erdoberfläche, brachte uns in die Baumkronen dieser hochgewachsenen Tingle Trees. In Denmark und Albany trieb es uns vor allem in die Cafes der Stadt, da es an dem Tag, an dem wir diese Orte besuchten, ununterbrochen regnete, fast schüttete. Mit heißem Kaffee und Kakao lies sich das schlechte Wetter von drinnen gut beobachten.

Auf dem Rückweg nach Perth verbrachten wir noch einen Tag im Stirling National Park, dessen Berge bis über 1000 Meter reichen. In Australien ist das schon fast sagenhaft. Die letzen Berge, eher Hügel, habe ich im Kakadu National Park gesehen und das liegt, wie ihr wisst, weit zurück. Insofern war die Fahrt zum National Park toll, da man die Berge schon viele Kilometer vorher sehen konnte und direkt darauf zu fuhr. Es sah aus als haette ein gruener Teppich die Berge ueberzogen. Hier ?bestiegen? wir auch den höchsten Berg des Parks (1.050m). Leider war es zum Teil ganz schön bewölkt. Die Sicht von oben war trotzdem super.

Den letzten Halt legten wir am Wave Rock ein. Diese Gesteinsformation hat, wie der Name schon sagt, die Form einer riesigen Welle. Ein Besuch des Wave Rocks wird in jedem Reiseführer empfohlen. Es war auch ganz nett, aber mehr auch nicht. Da es allerdings eh auf unserer Route lang, konnten wir noch schnell ein Foto schießen.

Das Wetter in dieser Woche war sehr wechselhaft, aber doch überwiegend schön. Eigentlich war für die ganze Woche Regen angesagt, am Ende waren es nur 1,5 Regentage. Wenn die Sonne nicht geschienen hat, war es aber sehr bewoelkt. Und kalt ist es geworden. Ohne lange Hose und Fleecejacke geht nichts mehr. Schon komisch?vor 2 Wochen lag ich noch in Coral Bay bei 33 Grad am Strand und nun brauche ich zwei Schlafsäcke um nachts im Campervan nicht zu frieren. Aber so ist es, wenn man im riesigen Land Australien reist.