Kurztrip in die Vergangenheit

23.June 2011 - Kambodscha


Wer haette gedacht, dass ich in Suedostasien aehnlich grosse Strecken zurueck legen werde wie in Australien. Eigentlich wollte ich in den letzten 4 Wochen meines Trips lediglich den Norden Thailands und Laos bereisen. Doch schon bald habe ich Lust auf mehr bekommen. So ging es nach meiner Durchquerung von Nordlaos nach Siem Reap in Kambodscha. Ein paar Kilometer von dieser Stadt entfernt befindet sich Angkor, eine Region die vom 9. bis 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Koenigreiches Kambuja bildete. Auch heute noch kann man hier den groessten Tempelkomplex der Welt finden - Angkor Wat.

Die Reise dorthin begann mit einem Schlafzug nach Bangkok. Obwohl ja hier die Strassen und Schienen etwas holpriger sind als in Deutschland, konnte ich ueberraschenderweise gut schlafen und musste morgens sogar vom Zugpersonal geweckt werden. Von Bangkok aus ging es dann weiter mit dem Bus. Die Grenzueberquerung lief wieder einmal problemlos und somit war ich exakt 24 Stunden am Ziel meiner Tagesreise. Waehrend der Busfahrt in Kambodscha konnte ich mich an dem satten Gruen der Landschaft kaum satt sehen. Im Gegensatz zu Laos ist naemlich hier der Reis schon hochgewachsen. Und da zwei Drittel des Landes eine Tiefebene bilden, gibt es in Kambodscha Unmengen an Reis.

Siem Reap ist wieder einmal ein wahrer Touristenort mit vielen Restaurants, Bars und Maerkten. Ist ja auch logisch, da die Tempelanlagen in Angkor einen wahren Touristenmagnet bilden. Zwei Tage habe ich mit der Besichtigung der Anlagen verbracht. Man kann hier aber auch eine ganze Woche verbringen, so gross und weitlaeuftig sind die Tempel. Zwei Australier, die ich gleich am ersten Tag im Hostel kennen gelernt hatte, hatten mich stets begleitet. Fuer die zwei Tage hatten wir unser eigenes Tuk-Tuk mit Fahrer, der uns zu den verschiedenen Tempeln gebracht hat. Er war gerade einmal 17, sein Englisch war sehr gut und so konnte ich in Gespraechen etwas mehr ueber das Leben in Kambodscha erfahren - Gutes, aber auch weniger Schoenes. Allerdings bin ich mir ueber den Wahrheitsgehalt manch negativer Geschichten nicht ganz sicher. Es koennte also gut sein, dass er damit mehr Trinkgeld herausschinden wollte. Das hat auf jeden Fall geklappt...haha.

Der bekannteste der vielen besuchtenTempel ist Angkor Wat und erstreckt sich auf eine Flaeche von 1,5 km². Hier haben wir schon allein 2 Stunden verbracht. Noch schoener fand ich allerdings die "kleineren" Tempelruinen, vor allem den Dschungel-Tempel. Seinen Namen hat jenerTempel von den Bauemen, deren Wurzeln auf den Steinen entlang wachsen. Es sieht wirklich toll aus. Nach zwei Tagen Besichtigung hatte ich dann aber auch genug. Das war es nun wirklich mit den Tempelbesuchen in Asien.

An meinem letzten Tag in Siem Reap habe ich "fliessende Doerfer" in der Umgebung besichtigt. Fliessend deshalb, weil alle Gebaeude im Fluss auf dem Wasser stehen. Es sind nicht wirklich Hausboote. Manche stehen auf Blechtonnen, manche auf Bambus oder anderen lustigen Holzkontruktionen. Bei einigen habe ich mich wirklich gewundert, das sie noch nicht untergegangen sind. In diesen Doerfern gibt es alles: Einkaufslaeden, Kirchen, Schulen. Die Vorbewegung erfolgt entweder schwimmend, aber meist mit Boot. Dies war wirklich ein interessanter Ausflug.

Die Abende verbrachten wir oft in Restaurants und Cocktail-Bars in der Stadt. Im Vergleich zu Australien, wo alles super teuer war, sind Getraenke hier preiswert, was sich also viel besser mit meinem Reiseportemonnaie vertraegt. An einem Abend konnten wir sogar eine kleine Show mit traditioneller Musik und Taenzen im Restaurant sehen.

Kambodscha ist wirklich ein sehenswertes Land. Die Menschen sind noch freundlicher als in Thailand und Laos. Das Einzige, was mich gestoert hat, waren die vielen bettelnden Menschen bzw. Leute, die einem etwas verkaufen wollen. Waehrend in den anderen von mir besuchten Laendern Suedostasiens Bettler lediglich auf der Strasse sitzen, was man ja auch in Deutschland findet, laufen sie einem hier hinterher, v.a. Kinder. Trotzdem finde ih es schade, dass ich nicht noch mehr Zeit in Kambodscha verbringen kann. Aber ich habe mich entschieden die letzten paar Tage auf einer Insel in Thailand, im indischen Ozean, zu verbringen. Relaxen, Baden und Schorcheln stehen dann auf meiner Tagesordnung. Das wird toll! Zuvor steht mir aber wieder eine mindestens 24-Stunden-Fahrt bevor. Juhuu ;-) Drueckt mir die Daumen, dass alles gut klappt.