Viel unberuehrte Natur

19.June 2011 - Laos


Vor meiner Einreise in Laos wusste ich nicht wirklich, was mich hier erwarten wuerde. Jetzt kann ich sagen, dass ich absolut begeistert bin, v.a. von der Natur.

Meine Reise begann mit einer 2-taegigen Flussschifffahrt auf dem Mekong. Das bedeutete gleichzeitig 2 Tage durch die schoensten Gebirge im Norden des Landes. Lediglich die Farbe des Flusses - ein schoenes leuchtendes braun ;-) - passte nicht so wirklich ins Urlaubsparadis. Aber das ist eben Suedostasien. Uebernachtet wurde in einem winzigen Bergdorf, welches jeden Abend von Touristen eingenommen wird. Sobald diese am Morgen das Boot zur Weiterfahrt besteigen, ist es wieder ruhig, zumindesst fuer einen halben Tag. Trotz der schoenen Landschaft, war ich am Ende des zweiten Tages froh, dass die Tour vorbei war da ich nicht mehr wirklich sitzen konnte. Die Ausstattung des Bootes ist natuerlich nicht mit der europaischer Flussfahrtschiffe zu vergleichen.

Endpunkt der Mekong-Reise war Luang Prabang, eine Stadt mit tollen Tempeln und Villen im franzoesischen Stil (Laos war einmal eine Kolonie Frankreichs). Laeuft man hier durch die Strassen, kommt man sich ueberhaupt nicht vor wie in einem 3.-Welt-Land. Es wird einen erst dann wieder bewusst, wenn die Dusche manchmal kein warmes Wasser liefert und abends die Liegen im Foyer des Gaestehauses oder Kiosk aufgestellt werden, wo die Einheimischen spaeter schlafen.

Ein zusaetzlicher Ausflug ins Umland von Luang Prabang brachte uns (Reisegruppe zeitweise vergroessert) zu einem tollen Wasserfall und mehren Kaskaden. Erstaunlicherweise war das Wasser hier kristallklar, sodass ich das erste Mal seit Australien wieder schwimmen gehen konnte.

Auf meiner Busfahrt zum naechsten Stopp Vang Vieng zeigte sich dann auch das andere Laos: Betterhuetten, die sich wahrscheinlich mehr als 4 Leute teilen; Kinder, die schwer tragen; und Ackerpfluege, die noch vom Bueffel gezogen werden. Ich befinde mich hier wirklich in einer anderen Welt. All dies erneut in beeindruckender Gebirgskulisse. Auf den kurvigen Strassen, die oft von freilaufenden Kuehen, Schweinen und Huehnern ueberquert wird, war an Schlaf kaum zu denken.

Ganz im Gegenteil zur Abgeschiedenheit der Bergdoerfer zeigt sich Vang Vieng. Man koennte es auch als Loret de Mar von Laos bezeichnen. Der Ort besteht eigentlich nur aus Hotels und Bars. Anziehugspunkt fuer die ganzen Touristen ist vor allem das Tubing. Beim Tubing wird man 4 km flussaufwaerts mit einem Reisen in der Hand ausgesetzt und laesst sich dann von der Stroemung des Nam Song Flusses zurueck in den Ort treiben. Vorbei kommt man an zaehlreichen Bars, die mit lauter Musik, preiswerten Drinks und lustigen Aktivitaeten wie z.B. Riversurfen (Holzbrett, welches durch ein Seil am Baum befestigt ist) oder Riesenwasserrutschen werben. Moechte man hier eine Bar besuhen, wird ein Seil nach einem geworfen und man wird an Land gezogen. Das ganze dauert mit Barbesuchen schon einige Stunden. Nach diesem Spass stand mal wieder ein bisschen Sightseeing auf dem Programm. Es ging zu zwei Hoehlen in die Umgebung kombiniert mit einem Kajaktrip vorbei an zaehlreichen Reisfeldern. Das Kajaken war supi, da die Stroemung recht stark war. Einige Boote hat es sogar umgehauen, aber meine Kajakpartnerin und ich haben uns wacker geschlagen.

Letzter Stopp meiner Laos-Nordtour war dann die Hauptstadt, Vientiane, die fuer mich wieder sehr westlich wirkt. Die Strassen haben franzoesische Namen, die Villen sind herausgeputzt und ueberall gibt es gepflegte Gruenanlangen. Die Stadt hat an Sehenswuerdigkeiten nicht allzu viel zu bieten. Das Highlight ist wahrscheinlich die Lao-Version des Arc de Triomphe. Vientiane ist also eher schoen anzusehen. Meine Erkundungstour erfolgte wieder mit dem Fahrrad.

Fazit:
Super schoenes Land, viel ruhiger als Thailand, sehr nette Menschen. Definitiv eine Reise wert!