Am Ar... der Welt

14.May 2011 - Cervantes


Greyhound (der Bus mit dem wir uns seit einer Woche fortbewegen) wird auf alle Fälle nicht mehr mein Freund. Kurz nach Mitternacht sollen wir in Coral Bay abgeholt werden. Dafür hatte sich ja nicht mal mehr eine Übernachtung gelohnt. Am Ende war es 5:30 Uhr, als wir den Ort verließen. So kam es, dass ich, im Schlafsack eingemummelt, in Reihe mit sechs anderen Mitfahrern im kleinen Foyer des Hostels die Nacht verbrachte. Ich kann euch sagen bequem ist etwas anderes.

Die Weiterfahrt dauerte dann noch mal 13 Stunden. Gegen 18:00 Uhr kamen wir dann im kleinen Fischerdorf Cervantes an, pünktlich zum Ladenschluss. So mussten wir drei den großen Hunger "notgedrungen" mit einer Familienportion Fisch & Chips in der Dorfkneipe stillen. Da hier vor allem Hummer gefischt wird, gab es also Hummersticks als Fischportion. War lecker. Nicht nur dort waren wir die einzigen Gäste, auch im ganzen Hostel waren wir allein. So machten wir es uns abends im Wohnzimmer vor dem Fernseher gemütlich. Es war fast wie zu Hause.

Der Grund für unseren Zwischenstopp in diesem kleinen Ort ist die Pinnacles Desert, die sich 17 km entfernt von Cervantes befindet. Da wir ja zur Zeit nicht mobil sind, schlossen wir uns einer 3h-Tour mit Ex-Ranger Mike Newton an, ein röchelnder Opi mit Hörgerät, bei dem man dachte, der fällt nach jeder kleinen Wanderung um. Stellte man im Bus eine Frage, die er natürlich aufgrund seines Hörproblems nicht verstand, machte er mitten auf der Straße eine Vollbremsung um sich diese noch mal anzuhören. Späßchen machte er auch am laufenden Band, allerdings konnte man sich streiten ob die nun witzig waren oder nicht und ob man mit ihm lachte oder über ihn:-).

Was ist aber nun eigentlich das Besondere an der Pinnacle Desert? Es handelt sich hierbei um eine Wüste mitten neben dem Meer, auf dessen gesamten Fläche kleinere und größere Felsspitzen aus Sandsteil aus dem Boden herausgucken. Das Ganze sieht ein bisschen aus wie eine Mondlandschaft. Durch diese Landschaft sind wir also zum größten Teil gefahren, die kleinen Wanderungen stellten sich als 3 bis 5min-Spaziergänge heraus, und Mike erklärte uns alles möglich zur Wüste. Zum Schluss sahen wir noch den Sonnenuntergang, wo Mike jedem Einzelnen unserer 6 Gruppenmitglieder eine Privatstunde gab, wie man am besten ein Bild von den Felsspitzen im Sonnenuntergangslicht bekam: "Blitz manuell - Kamera in den Himmel halten - Knopf hab durchdrücken - mit Kamera nun schnell die Pinnacles fokussieren UND FEUER". Ach, ich hatte vergessen zu erwähren, dass man für dieses spezielle Foto an einem Millimeter genau abgesteckten Ort in der weiten Wüste stehen musste. Ich glaube ich brauche nicht sagen, dass die Fotos ohne diese Anleitung nicht nur genauso schön, sondern eher besser aussahen. Auf jeden Fall hatten wir einen großen Spaß mit Mike.

Heute morgen (Freitag) haben wir noch einen Strandspaziergang unternommen, bevor es mit dem Bus weiter geht nach Perth. Und was konnten wir etwa 30 m vor der Küste sehen...Delfine!!! TOLL TOLL TOLL. Laut der Aussagen anderer Backpacker könnte uns dies sogar noch öfter im Süden passieren :-).

Nun sitzen wir gerade an der Tankstelle und warten auf den Bus nach Perth. Ihr könnt euch sicher vorstellen, warum ich Zeit habe, diesen Bericht zu schreiben. Genau, Verspätung!. Bisher sind es drei Stunden. Mal sehen ob noch etwas dazu kommt.

Bis bald!