Hallo dort drüben!
Ich sitze grade in meinem schönen Hostel in Auckland, die kommende Nacht wird meine letzte in Neuseeland sein ? komisches Gefühl. Aber der Reihe nach:
Meine Fahrt nach Gisborne war recht lang und ich hatte echt nicht damit gerechnet, dass es schon so früh dunkel wird, daher war die letzte Stunde Autofahrt in der Dämmerung/Dunkelheit. Ich muss sagen, dass ich das echt nicht gern mache, also im Dunkeln fahren. Vielleicht bin ich ja ein bisschen nachtblind oder so, aber immerhin musste ich mir nicht allzu große Sorgen machen, dass mir etwas vors Auto rennt. In der Heimat gibt es ja durchaus viele suizidgefährdete Rehe/Hirsche/Wildschweine, die einem das Auto verbeulen können. Hier rennt höchstens mal ein Possum auf die Straße und wenn man das plättet, tut man der Natur sogar einen Gefallen und das Auto hat keinerlei Schäden außer vielleicht ein bisschen Possummatsch im Profil.
Viel von Gisborne hab ich dann auch nicht mehr gesehen (war ja dunkel) und das Hostel war auch nicht so der Bringer, dafür hatte ich nette Gesellschaft von einer Kanadierin.
Wenn man schon mal in Gisborne ist, muss man sich auch den Sonnenaufgang angucken, denn Gisborne ist einer der östlichsten Städte der Welt.
Sich als einer der ersten Menschen an dem folgenden Tag die aufgehende Sonne anzugucken, hört sich spannender an, als es eigentlich ist... wir hatten nämlich bewölkten Himmel.
Als wir nach 1,5h gegen 8Uhr wieder am Hostel waren, beschloss ich weiterzufahren und auf dem Weg zu frühstücken, anstatt länger als nötig in diesem Hostel zu bleiben.
Mein nächstes Ziel hieß Whakatane... ich verwechsle aber oft die Buchstaben, daher könnte es auch Whatakane heißen. Die Fahrt war mal wieder echt schön gewesen... wirklich wirklich tolle Landschaften! In Whakatane begrüßte mich dann wieder die Sonne und da ich schon so früh aufgebrochen war, war ich schon am späten Vormittag dort angekommen. Das Hostel war sehr ruhig, aber schön... ich hatte sogar ein Einzelbett... Luxus! Mir wurde dann gesagt, dass es verboten ist, die Wäsche in der Dusche zu waschen... Aha, dachte ich mir und nahm dann doch die Waschmaschine.
Ich bummelte dann noch durch die hübsche kleine Stadt, nutze freies Internet in der Nachmittagssonne und buchte eine Tour für den nächsten Tag.
Ich unterhielt mich dann noch recht lang mit der Engländerin, mit der ich mir das Zimmer teilte.
Prinzipiell kann ich mich nicht beschweren, was meine Zimmer der letzten Tage angeht: in Whatakne zusammen mit der Engländerin (als die am nächsten Tag ausgezogen ist, hatte ich es sogar für mich allein), Gisborne nur die Kanadierin und in Napier hatte ich sogar ein Doppelbett für mich allein... und bei Gloria auch. Ich werd also echt verwöhnt in den letzten Tagen :)
Am nächsten Morgen ging es dann recht früh aus dem Bett, denn ich wollte ja nach White Island, dem aktivsten Vulkan Neuseelands, der auf einer Insel vor Whatakane gelegen ist.
Der Morgen war schön und wolkenlos und nach 90Minuten auf dem Boot (inclusive Delphingesellschaft) waren wir an dem ketterauchenden Berg angekommen. Es war etwas schwieriger dann auf die Insel zu kommen, denn das Boot konnte nirgends anlegen, also mussten wir in kleinen Gruppen mit dem Rettungsboot übersetzen. Die Tour auf der Insel dauerte weitere 90 Minuten und es war echt beeindruckend! Wir hatten Glück und der Wind wehte den Rauch nicht zu uns ? wir mussten unsere Gasmasken also nicht benutzen. Es brodelte und dampfte aus jeder Spalte und die Berge waren bunt gefärbt: rot, grün und quitschegelb.
Es gibt dort übrigens 2 Kameras, die alle 15 Minuten ein Bild vom Krater machen und das zum Festland schicken. Spaßvögel haben vor eine dieser Kameras einen winzigen Sticker von einem Dino geklebt. Ich finds lustig, deswegen gibt es hier den Link zu dem Bild: https://encrypted-tbn2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcTPEmDNBkN9RLf9Me3v-OIuBMn8jvG7uNkBqUvDRKf_o_2-UVG3
Der Weg zurück aufs Boot war sogar noch schwieriger als an Land, da die Wellen deutlich höher waren. Komplett durchnässt (was meine Kamera glücklicherweise überlebt hat) kamen wir zum Boot und wurden immerhin mit der Sichtung von Babydelphinen entlohnt. Sehr süß!
Der nächste Tag war der, vor dem ich mich schon seit Wochen gefürchtet habe. Ich musste all meine Sachen aus dem Auto räumen, sortieren und in meinen winzigen Rucksack packen. Dann wurde das Auto gesaugt und gewässert (ja, es ist tatsächlich grün und nicht grau!!) und anschließend von einer Werkstatt gecheckt. Auch wenn nicht alles perfekt ist, reicht mir ?not to worry? als Befund.
Anschließend gab es noch ein paar andere organisatorische Dinge zu regeln, dank an meine Mami für die Unterstützung.
Als das alles gemacht war fühlte ich mich irgendwie... krank. Nachdem ich mein ganzes Essen verschenkt hatte, ging ich selbst ohne Essen gegen 18Uhr ins Bett.
Ich hatte mich während der letzten Wochen schön oft mit dem Gedanken, NZ zu verlassen, auseinander gesetzt und nie war mir wohl dabei. An diesem Abend drehte es mir aber wirklich dem Magen einmal um und Kopfschmerzen bekam ich auch noch. Glücklich, dass ich mein Zimmer für mich hatte und somit meine Ruhe, schlief ich also schon sehr früh ein.
Ich erwachte 12h später gesund und wohl so ausgeschlafen, wie ich noch nie zuvor um 6Uhr morgens war! Ich gönnte es mir noch eine weitere Stunde im Bett zu dösen, ehe ich aufstand, meine gepackten Sachen ins Auto brachte und weiterfuhr.
Die 4 Stunden Autofahrt waren teilweise sehr merkwürdig. Es war ein sonniger Tag, aber manchmal wurde ich von riesigen Nebelfeldern verschluckt.
Mittags kam ich dann in Auckland an und regelte den Verkauf meines armen kleinen Freundes Autö. Herzzerreißend sowas! Na ja, danach ging es mit all meinem Hab und Gut bepackt in die Stadt...
Ziemlich gutes Work-out war das. Zur Belohnung gab es ?Burger Fuel? - Frevler sagen, dass das besser ist als der Fergburger in Queenstown, stimmt aber nicht... obwohl auch sehr lecker!
Nun galt es 2,5Tage in Auckland zu verbringen und ich muss sagen... die Zeit rennt! Am Mittwoch habe ich nichts großartiges gemacht, sondern nur die Großstadtluft genossen und gelesen.
Heute (Donnerstag) war ich auf Waiheke Island und habe an malerischen Sandstränden gegammelt. War ein teurer, wenn auch angenehmer Tag.
Jetzt ist Bettchenzeit und morgen wird ein langer Tag... also wirklich lang! 19.40 geht mein Flieger und nach etlichen Stunden Flug bin ich von der Zukunft in die Vergangenheit gereist und es ist immernoch morgen.
Ich werd mal zählen, wie viele Stunden das werden!
Ach so, ich versuch morgen noch ein paar Photos von White Island hochzuladen, aber viel wird es bildertechnisch nicht mehr geben, denn mein Onlinespeicher ist fast voll.
Blog werd ich versuchen weiterhin zu schreiben, wie ihr seht, hab ich eine neue Karte hinzugefügt.
Ich bin bis auf weiteres auch noch über meine NZ-Nummer zu erreichen.
Bis bald,
Ragna