Schon seit Wochen durchforstete ich die Spielpläne der hier zu Lande überaus populären Rugby-Sportart. Man kommt dabei zwangsläufig durcheinander, weil es insgesamt 3 verschiedene Rugby-Arten oder besser Footy gibt. Die Engländer aus der WG meinten, Rugby-Union wäre am spektakulärsten.
Von den Regeln wussten wir nicht mehr als das Nötigste. Ich hatte mir von der Atmosphäre im Stadion zwar etwas mehr erhofft, doch das was auf dem Platz abging war großer Sport. Ohne jegliche Hemmungen krachen da nicht weniger als 120kg Körper über 80 Minuten hinweg aneinander und kloppen sich brutaler um als in jedem Hollywood-Streifen.
Das Publikum war eher ruhig bzw. Jeder war auf's Spiel konzentriert, während man in Deutschland ja selbst niedrigeren Ligen irgendwo ein Haufen Ultras vorfindet, die durchweg singen und deutlich mehr dummen Nöl produzieren.
Einwürfe zählen ja beim Fußball auch zu den weniger spannenden Spielelementen. Beim Rugby waren sie unsere Highlights, denn immer wenn sich dabei diese Spielerpyramiden aufgebaut haben, blieb uns jedes Mal die Spucke weg...
Die Partie war außerdem sehr spannend, es ging hin und her. Die Sydney Waratahs gingen zwar letztlich knapp mit 20:21 als Verlierer vom Platz, doch dabei konnte ich noch ein Autogramm vom besten Spieler ergattern.