Unser zuverlässig-agierender Kleinwagen musste punkt 11 Uhr Vormittag wieder in der AVIS-Garage stehn, deshalb hieß es früh raus am Montag Morgen und zurück nach Melbourne! So konnten wir den Sonnenaufgang östlich der Grampians beobachten und eine Menge Känguru-Herden sichten, die sich über Nacht in die Nähe der Zivilisation getraut haben, weil es da immer viel weggeworfenes Futter der Torusiten rumliegt.
So hatten wir noch den ganzen Nachmittag Zeit für Melbourne. Ein bischen Rumcruisen mit der nostalgischen Straßenbahn. Dann sahen wir Massen Richtung Stadion laufen und bekamen mit, das da wohl ein Spiel stattfinden sollte. Die Melbourner lieben Sport, vor allem Footy AFL, eine Mischung aus Fußball und Rugby. Der Ball sieht aus wie ein Rugby, darf aber nicht geworfen,sondern nur geboxt oder besser gesagt gebaggert werden und Ziel das Spiel ist es das Ei mit einer Art Torwarthandabschlag ins gegnerische Tor zu schießen, die widerum aussehen wie die Rugby-Tore. Klingt etwas verwirrend, hat aber inmitten von 70.000 begeisterten Fans viel Spaß gemacht, und es gibt eigentlich keine Ruhephasen in diesem Spiel, es geht immer scharf und hin und her! Weniger brutal und kämpferisch als Rugby, dafür spielerisch umso ansehnlicher!
Und dann folgte auch schon der nächste Schwitz: Ein AFL-Spiel dauert 4 x 30 Minuten, das beduetet inkl. Pausen 3 Stunden Stadion. Deswegen machten wir uns noch vor Spielende vom Acker, denn unser Flieger zurück nach Sydney, den ich günstiger erhaschen konnte als die Busfahrt, ging in 2 Stunden.
Man glaubt ja nach so langer Zeit Australien felsenfest, dass man eine Reiseroutine entwickelt hat. Doch das macht einen dann manchmal leichtsinnig. So spazierten wir gemütlich durch den Flughafen, noch fix nen Burger von Subay, um dann eine halbe Stunde vor Abflug mal auf die Uhr zu schaun und zu registrieren, dass man noch Gepäck- und Passkontrolle vor sich hat, weil es ein internationaler Flug war. So wurde innerhalb von Sekunden aus der Schrittgeschwindigkeit ein Sprint ohne Rücksicht auf diverse Absperrungen des Melbourner Flughafens. Nur der Verspätung des Boardings haben wir es zu verdanken, dass Lydi am nächsten Morgen wieder pünktlich auf der Matte stand! ... bischen Offrächung muss ja au mal sein, Abenteuer und so, oder nicht?