Nun ist mein Urlaub erstmal vorbei, denn ich muss wieder arbeiten. Ok, eigentlich muss ich nicht, aber ich tue es freiwillig. So kann ich in der nächsten Zeit etwas Geld sparen und mir ein zweites Work and Holiday Visum verdienen. Denn ich möchte auf jedenfall nochmal wiederkommen und dann ein ganzes Jahr in Australien bleiben. Um das zweite Visum zu bekommen, muss man insgesamt 3 Monate Erntearbeit und/oder Freiwilligenarbeit (auch Wwoofing genannt) auf einer organischen Farm gemacht haben.
Seit einer Woche bin ich nun Wwoofer (das sind die Menschen, die freiwiilig auf ner organischen Farm arbeiten) auf der Farm von Anna mitten in New South Wales. Außer mir arbeiten hier noch 5 andere sehr nette Menschen für Unterkunft und Essen. Darunter ein französisches Pärchen, ein weiterer Deutscher, einer aus Wales und ein belgisches Mädchen. Mit Jessie, der Belgierin, teile ich mir ein Zimmer im Haus und die anderen schlafen in Wohnwagen, wo es nachts verdammt kalt ist. Ich bin so froh, dass ich im Haus schlafen kann.
Wir müssen für unser Bett und Essen 6 Stunden am Tag arbeiten. Normalerweise fangen wir um 7:30 Uhr an und sind dann um 13:30 Uhr fertig. Den Nachmittag und einen Tag pro Woche haben wir dann frei. Die Arbeitszeiten sind aber nicht wirklich fest. Ich könnte auch morgens nur 3-4 Stunden und den Rest nachmittags arbeiten. Die Arbeit besteht hauptsächlich aus Ernten, Verpacken und Unkraut zupfen. Anna baut auf ihrer Farm hauptsächlich Gemüse und Kräuter an, das sie dann auf dem Markt oder an Restaurants verkauft. Alles ist aber streng Öko. Die Farm ist im Vergleich zu anderen australischen Farmen sehr sehr klein und sie hat auch außer den Wwoofern keine anderen Arbeitskräfte.
Die Farm ist ca. 12km von der nächsten Stadt Orange entfernt. Das ist nicht so weit, aber ohne Auto kommt man da nicht hin. Bis jetzt war ich deshalb auch erst zweimal dort. Orange ist keine wirklich große und tolle Stadt, aber man bekommt dort eigentlich alles was man braucht und in der Bibliothek gibt es kostenloses Internet. Auf der Farm habe ich leider weder Internet noch Handyempfang. Das ist ein bisschen blöd, aber man gewöhnt sich dran und Anna fährt eigentlich ziemlich oft in die Stadt und nimmt uns auch gerne mit.
Ich denke, ich werde 6 Wochen hier bleiben, wenn es mir nicht zu langweilig wird. Viel kann man hier nicht nämlich nicht machen und ich werde die nächsten Wochen dann auch nicht viel zu berichten haben. Die Highlights der letzten Woche waren ein Essen bei Pizza Hut mit anschließendem Kinobesuch mit allen Wwoofern und ein Besuch im Freibad von Orange an meinem freien Tag. Ansonsten verbringe ich meine Freizeit hier mit Lesen, Schlafen, Fernsehen und in der Sonne liegen. Abends gehe ich meistenseine Runde laufen und ich konnte sogar einige der anderen überreden mit mir zu kommen. Da es hier nur eine Straße gibt, besteht die ?Runde? darin, dass man eine zeitlang die Straße entlang läuft und dann umdreht und zurück läuft. Die Straße ist auch nicht nicht wirklich eine Straße, sondern eher ein Schotterweg und es geht ständig bergauf und bergab. Aber es ist wirklich superschön dort lang zu laufen, weil die Landschaft total toll ist (siehe Fotos).
So, mehr habe ich im Moment nicht zu berichten. Mein Leben hier ist ziemlich unspektakulär, aber ich finde es im Moment ganz angenehm und genieße die Zeit.
Ich hoffe es geht euch allen so gut wie mir hier!
Ganz viele liebe Grüße und bis bald!