1 x Puri 2x Touri

21.April 2012 - Puri Staat Orissa


Seit 5 Tagen befinden wir uns jetzt im kleinen Staedtchen Puri. Es handelt sich dabei um einer der heiligsten Pilgerorte der Hindus. Leider koennen nur Hindus den Jagannath Tempel besichtigen. Wir haben uns stattdessen heute den Sonnentempel aus dem 13. Jahrhundert in Konark angeschaut. Bei Wikipedia findet Ihr Fotos darueber. Wir hatten einen indischen Fuehrer der uns etwas verlegen und vor allem verschmitzt die Kama Sutra - Tantra Positionen erklaert hat. Die Tempel sind filigran mit kleinen Steinskulpturen verziert, unter anderem Kama Sutra Stellungen. Manches mal hat er gewartet bis ich nicht in Reichweite war und sie ganz heimlich Maex erzaehlt, sehr goldig!
Der Ort Puri hat eine sehr angenehme Atmosphaere. Am ersten Abend freuten wir uns ueber das touristsiche Angebot in Sachen Pizza und Pasta. Solch ein Angebot hatten wir bisher noch nicht. Hab ich mich auf die Pasta gefreut, unter dem Strohdach sitzend mit dem Rauschen des Meeres im Hintergrund. Die Pasta kam und es wimmelte von Ameisen auf meinem Teller. Schneller kann eine Illusion von italienischer Pasta in Indien nicht sterben.

Wir haben ein kleines Zimmer nur 500 Meter vom Strand entfernt mit einer kleiner Veranda auf der ich morgens Yoga praktiziere. In den letzten Tagen begleitete mich eine junge Israelin. Wir geniessen die friedlichen Morgenstunden zusammen.
Wegen den indischen Ferien befinden sich hier im Moment sehr viel mehr indische Touristen als westliche. Es ist ein Genuss indische Touristen am Strand zu beobachten. In voller Montur trauen sie sich ausschliesslich Hand in Hand ein paar Meter weit ins Meer hinein. Inder koennen meistens nicht schwimmen, und haben Angst vor den Wellen. Sie kichern und quietschen, springen und lassen sich fallen, wenn eine kleine Welle herbei gerauscht kommt. Indische Fotografen mit riesigen Kameras fotografieren die ganze Familie im Wasser sitzend. Besonders zum Sonnenauf- und untergang ist viel los am Strand. Ich koennte mich Stunden dort aufhalten und zuschauen.

Morgen geht es weiter nach Kolkata. Ich freue mich auf die Stadt und das umfangreiche Angebot.
Ich hoffe Ihr seid alle gesund und munter und bereitet Euch auf den Sommer vor! Viele Gruesse, Sandy


Kein Wunder, dass Sandy euch Gesundheitswuensche schickt, sie hatte sich naemlich den Magen verdorben.

Deshalb bin ich alleine zum Chilikasee gefahren und habe mir die dort lebenden Irawadi-Delfine aus der Naehe angesehen. Bezaubernde Kreaturen. Im Gegenteil zu den bekannten Delfinen wie Tuemmlern (Flipper) haben sie ganz kurze Schnauzen und diese streckten sie neugierig aus dem Wasser. Oder macht kleine Erkundungshuepfer.
Die Fahrt im ueberfuellten Bus war gewohnt grauenhaft, aber mit Blick ueber die Felder auf denen ich ca. 30 verschiedene Vogelarten sah, war ich versoehnt.
Bei den Fahrten durch laendliche Gegenden springt einem die Armut wieder entgegen. Menschen, nur mit einem Kleidungsstueck, waschen sich in Tuempeln gleich komplett mit ihren Sachen. Anbei sieht das Wasser so dreckig aus, dass sich unsereiner danach direkt waschen wuerde.
Verfaulte oder vom Betle-nut kauen rot verfaerbte Zaehne laecheln einem freundlich an. Im Bus wird in einer Tour rechts und links rausgerotzt, spucken wuerde hier nicht passen.
Aber wie ueberal viel Herzlichkeit und Lachen.

Ansonsten:
Ich habe endlich mal wieder eine Gitarre in der Hand und sammle Ideen.
Den besten Fisch habe ich gestern im Peace-Restaurant gegessen.
Auf dem grossen Bazar am Strand habe ich meinen ersten Chai aus Wegwerftonschalen getrunken. Ich kann nicht verstehen warum die Inder zu Plastik wechseln, er schmeckt aus Ton 100x besser.
Die Deko der Stadt, Wandzeichnungen stammen aus Paintervillage, einem Kuenstlervorort von Puri, sehr schoen.

So jetzt habe ich Lust auf Fisch
und verabschiede mich.

Alles Liebe euch
Euer
MaeX Baba